06.03.2020

Patenreise: "Achterbahn der Gefühle"

Influencer Paul über seine Reise nach Indien

Autor: UBauer

Paul ist Pate eines kleinen Jungen in Indien – und er ist Influencer: Auf daddychannel.de schreibt er über sich und seine Familie und auch auf Instagram lässt er seine über 40.000 Follower an seinem Leben teilhaben. Im November ist er nach Indien gereist, um sein 3-jähriges Patenkind zu besuchen. Im Interview verrät er uns, warum die Reise für ihn eine Achterbahnfahrt der Gefühle war.

Wie hast du dich auf diese besondere Reise vorbereitet?

Paul: Natürlich habe ich im Vorfeld einen großen Rucksack gepackt und alle Impfungen erledigt, aber vor allem gab es viele Gespräche mit meiner Familie über unsere Patenschaft: Speziell unserem großen Sohn wollten wir vermitteln, dass es uns so gut geht, dass wir davon etwas abgeben können und auch wollen.

Bei der Reise ging es mir darum, zu spüren, wie das Leben in Indien läuft.
Paul, Pate und Influencer

Wie waren deine ersten Eindrücke?

Paul: Sobald man ankommt, ist man berauscht von dem Tempo, das hier herrscht. Ein wildes Treiben und Gewusel. Wahnsinnig freundliche Menschen, Straßenverkehr ohne Regeln und der Geruch nach Curry liegt überall in der Luft...

Paul mit Rucksack in Indien

Mit meinem Rucksack unterwegs in Indien

in Straßenmarkt in Indien

Obst, Gemüse und eigentlich fast alles wird direkt auf der Straße verkauft.

Paul mit einem Tempelwächter in Indien

Mitten im trubeligen Udaipur fanden wir einen Ort der Ruhe – den Tempel der Gottheit Vishnu, vor dem ich hier mit dem Tempelwächter stehe.

Tempelwächter in Indien im Gebet

Der Tempelwächter beim Gebet.

Paul erhält ein Zeichen auf die Stirn

Diese Frau hat mich gesegnet und mir dafür das Tilaka auf die Stirn gemalt.

Im Dorf Bundi hast du dein Patenkind zum ersten Mal getroffen. Wie hast du die Begegnung erlebt?

Paul: Der Moment, als ich den kleinen Jungen sah, war unglaublich. Sein Vater hielt ihn an der Hand und beide lächelten mir vorsichtig, aber so warm entgegen. Ich wusste sofort: Wir werden uns verstehen und uns gut tun an diesem Tag.

Es hat nur ein paar Minuten gedauert, bis wir herzlich und vertraut miteinander gelacht haben! Unser Patenkind ist ein quirliger Junge mit ganz viel Charme und einem wunderbaren Lachen.

Paul mit seinem Patenkind und dessen Vater in Indien
Es gibt viele Dinge, die mich glücklich machen: Am schönsten ist jedoch ein Kinderlachen.
Paul spielt mit seinem Patenkind in Indien mit Autos
Keine Frage, was ich meinem Patenkind mitgebracht habe – einen Fußball und Spielzeugautos.

Wir haben Fußball gespielt und Rennen mit seinen neuen Autos gestartet. Immer mit den dankbaren Augen seines Vaters im Rücken. Wir haben viel gelacht und genauso viel geweint. Darüber, dass wir uns kennenlernen durften, darüber was noch alles getan werden muss und woran es fehlt und darüber, dass wir miteinander verbunden sind.

Dankbarkeit auf beiden Seiten. Das schönste Gefühl überhaupt.
Paul, Pate und Influencer

Der Tag mit meinem Patenkind und seiner Familie war wundervoll. Es war ein Tag, der mich für immer prägt. Es gibt mir ein gutes Gefühl, zu wissen, dass mein Patenkind und seine Gemeinde durch meine Patenschaft in eine bessere Zukunft blicken können.

Unterwegs hattest du noch viele bewegende Begegnungen, kannst du uns von einer berichten?

Paul: In einem anderen Projektdorf habe ich ein Mädchen getroffen, das mir bei den Filmaufnahmen geholfen hat. Sie hat mir von ihrem größten Wunsch erzählt: Sie möchte Ärztin oder Sozialarbeiterin werden.

Durch die Unterstützung von World Vision in ihrem Dorf kann sie zur Schule zu gehen. Zwar fehlt es manchmal an Materialien, es sind zu wenig Räume oder zu wenig Lehrer, aber sie ist dankbar für jede Stunde Unterricht. Ein fröhliches Mädchen, das „ja“ sagt zum Leben. Sie möchte helfen und unterstützen, Menschen ärztlich versorgen oder selbst in einem Projektdorf arbeiten.

Patenkind und Paul lachen miteinander
Quatsch machen und lachen - auch das gehört bei einer Patengruppenreise dazu!
Ein Junge in Indien hat Pauls T-Shirt gestaltet.
600 Euro für dieses T-Shirt!! Danke an meine Follower, dass ihr so fleißig geboten habt. Eine neue Wasserpumpe und vieles mehr konnte davon gekauft werden.

Bei einer weiteren spontanen Aktion ging es um ein T-Shirt…

Paul: Ja, in einem der Dörfer wurden wir von den Kindern überrascht: Sie schenkten uns T-Shirts. Ich habe mir überlegt, dass ich meines an meine Community weitergeben und so noch viel mehr erreichen könnte. Die Kinder haben das T-Shirt gestaltet und ich habe es noch während meiner Indien-Reise unter meinen Followern versteigert. Es sind großartige 600 Euro zusammenkommen, die direkt im Dorf investiert wurden – für eine neue Wasserpumpe, 167 Schulrucksäcke und sieben Schultafeln. Das ist großartig!

Was hast du von dieser Reise mitgenommen?

Paul: Vor allem ein Gefühl der Dankbarkeit. Ich konnte mein Patenkind besuchen. Vor Ort habe ich gesehen, wie meine Hilfe ankommt und wie sich Dinge zum Guten verändern. Ich habe erlebt, wie World Vision mit den Menschen gemeinsam arbeitet und dass Respekt und Augenhöhe ganz wichtig sind.

Paul begrüßt Schulkinder in Indien

Auf meiner Reise in Indien habe ich viele wundervolle Menschen getroffen…

Paul und ein Kind mit seinem Vater in Indien

- vor allem Kinder.

Paul mit Jugendlichen in Indien

Wir haben viel geredet und Spaß miteinander gehabt.

Paten vor einem World Vision Gebäude in Indien

Ich habe gesehen, wie World Vision arbeitet und wie unsere Hilfe direkt vor Ort bei den Menschen ankommt. Maßnahmen für Bildung…

Frauen trinken sauberes Wasser in Indien

…und sauberes Wasser helfen den Menschen sehr.

Auf meiner Reise habe ich kein Kind gesehen, das keine Unterstützung benötigen würde. Sei es in Sachen Gesundheit, Bildung, Trinkwasser im elterlichen Haus oder einfach nur eine Matratze. So viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind.

Wir haben unterwegs die ganz Bandbreite zwischen Arm und Reich erlebt. Viele Menschen leben in Armut und unter sehr schlechten Verhältnissen, aber dennoch lachen sie und sind von einer durchweg positiven Einstellung getrieben. Das habe ich in Deutschland so noch nie erfahren. Wir sollten mehr lachen und uns an den kleinen Dingen freuen.

Kinder in Indien
Ein Kinderlachen bricht jedes Schweigen, jede Barriere und braucht keine Sprache.
Paul mit Kindern in Indien
Es ist an jedem Ort dieser Welt gleich.

Gemeinsam mit Paul hat auch Influencerin Anna an dieser Patengruppenreise nach Indien teilgenommen. Während ihrer Reise haben die beiden Fotos, Videos und Geschichten bei uns auf Instagram gepostet. Annas Bericht zur Reise finder ihr hier.

Fotoquellen: Paul und World Vision

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