Entwicklungszusammenarbeit in Jordanien und Humanitäre Hilfe

Vor Ort aktiv seit 2011.

Jordanien ist eines der wasserärmsten Länder der Erde. Die ohnehin schwierige Lage verschärft sich durch den Klimawandel und eine wachsende Bevölkerung.

Über eine Million Menschen aus Syrien haben in Jordaniens Städten vor dem Krieg in ihrem Heimatland Zuflucht gesucht. Zeitweise haben syrische Geflüchtete 15 Prozent der Bevölkerung des Landes ausgemacht. Eine Zahl, die die jordanische Gesellschaft und die Infrastruktur des Landes stark herausfordert. Besonders in den Bereichen Bildung, Gesundheits- und Wasserversorgung und Abfallentsorgung.

World Vision leistet seit 2011 in Jordanien Hilfe in genau diesen Bereichen – insbesondere im syrischen Geflüchtetenlager Azraq. 66 Prozent der Menschen, die aus Syrien geflüchtet sind und nun in Jordanien leben, fristen ein Dasein unterhalb der Armutsgrenze.

World Vision in Jordanien

  • Vor Ort aktiv seit 2011.
  • Sitz des Landesbüros ist in Amman. 
     

Ausgewählte Erfolge unserer Arbeit

  • über 1.000 syrische Geflüchtete haben eine Jobmöglichkeit erhalten.
  • Ausbildung von 80 syrischen Geflüchteten zu Klempnern.
  • Rund 370 Vorschulkinder im Azraq-Flüchtlingslager konnten den Kindergarten besuchen.
  • 592 Jugendliche nahmen an regelmäßigen Spiel- und Sportangeboten teil.
  • 331 Grundschulkinder im Azraq-Camp erhielten Nachhilfe in Lesen, Schreiben und Rechnen.
     

Warum wir in Jordanien aktiv sind

Viele Menschen in Jordanien haben keine Arbeit. Das Land ist stark abhängig von Hilfsgeldern und es gibt wenig Beschäftigungsmöglichkeiten. Daher liegt ein Schwerpunkt unserer Arbeit im Land darin, Schulungsangebote und nachhaltige Jobmöglichkeiten sowohl für syrische Geflüchtete als auch für die jordanische Bevölkerung aufzubauen.

Die Wasserknappheit wird zu einem immer größeren Problem. Wir arbeiten daran, Dämme, Stauseen und Auffangbecken für kostbares Regenwasser wiederherzustellen und aufzubauen.

Viele Kinder, die mit ihren Familien aus Syrien geflüchtet sind, konnten durch den Krieg schon lange keine Schule mehr besuchen. Nun müssen sie in das jordanische Schulsystem integriert werden, was die Schulen jedoch an ihre Überlastungsgrenze bringt. Daher bieten wir in Geflüchtetenlagern Vorschulklassen und verschiedene Bildungsangebote für Vorschulkindern bis zu Jugendlichen an.
 

Icon Geld

Armut ist verbreitet

66 Prozent der geflüchteten Menschen aus Syrien leben unterhalb der Armutsgrenze.

Icon Wasser

Wasser ist knapp

Lücken bei Frischwasser müssen durch importiertes Wasser gedeckt werden.

Icon Bildung

Zugang für geflüchtete Kinder zu Bildung ist erschwert

Viele geflüchtete Kinder und Jugendliche aus Syrien konnten wegen des Konflikts lange nicht zur Schule gehen.

So leisten wir in Jordanien Entwicklungszusammenarbeit

Jordanien steht vor großen Herausforderungen: Wassermangel, steigende Müllmengen und der Zuzug vieler syrischer Geflüchteter. Unsere Entwicklungszusammenarbeit setzt genau hier an. Wir unterstützen Jordanien dabei, Wasser effizient zu nutzen, Abfall nachhaltig zu entsorgen und neue Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. 

Jobmöglichkeiten Jordanien

Arbeitsmöglichkeiten schaffen

Für die Bauarbeiten an Dämmen, Stauseen und Auffangbecken werden Arbeitskräfte benötigt. 

Wir schulen syrische Geflüchtete und Menschen aus den jordanischen Gastgemeinden und bieten Jobmöglichkeiten vor Ort (sogenanntes „Cash for Work“ Programm). Im Azraq-Camp bieten wir verschiedene Jobmöglichkeiten im Abfallmanagement.
 

Jordanien

Abfallentsorgung im Geflüchtetenlager ermöglichen

Abfallentsorgung ist in Geflüchtetenlagern eine große Herausforderung. Wir haben in Azraq ein sogenanntes „Green Center“ geschaffen.

Hier werden Müll getrennt und Wertstoffe verkauft. So finanziert sich das Abfallmanagement selbst. Neben der Müllabfuhr schulen wir syrische Geflüchtete, Familien, Ladenbesitzer und andere Einrichtungen im Lager, zu Mülltrennung und Wassersparen. Die Arbeit im Green Center, in der Müllabfuhr und der Schulungen schafft Jobmöglichkeiten.

So wirkt unsere Hilfe in Jordanien

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Bild Erfolgsgeschichte
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Mehr Chancen durch Nachhilfe
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In Rusaifeh, Jordanien, helfen Nachhilfeklassen von World Vision syrischen und jordanischen Schülern in Arabisch, Englisch und Mathematik, ihre Leistungen zu verbessern. Die sechsmonatigen Kurse stärken auch Selbstvertrauen und Sozialverhalten. Aufgrund des Erfolgs möchten viele Schulen und Eltern das Programm dauerhaft anbieten. Insgesamt profitieren 2.040 Schüler in 28 Schulen.

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Hamids Erfolgsgeschichte Bild
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Hamids Neustart als Metzger
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Nach finanzieller Not eröffnete Hamid, mithilfe von Familienkrediten eine kleine Metzgerei im Camp Za’atari. Mit seiner Erfahrung als gelernter Metzger und der hohen Nachfrage verkauft er täglich frische Kofta an rund 100 Kund:innen. Das Geschäft läuft stabil, und er konnte sogar einen Cousin als Lehrling einstellen. Für Hamid ist es ein wichtiger Schritt zurück in ein selbstständiges Einkommen.

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Ahmads Erfolgsgeschichte Bild
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Ahmad findet neue Perspektiven
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Der 19-jährige Ahmad aus Jordanien fiel bei seiner wichtigen Abschlussprüfung durch und suchte nach einem neuen Weg. Über ein kostenloses IT-Training von World Vision und KOICA erhielt er die Chance, sich erneut auf die Prüfung vorzubereiten und gleichzeitig praktische Computerkenntnisse zu erwerben. Dadurch bestand er sein erstes Prüfungssemester und fand zusätzlich einen Job. Heute arbeitet er auf ein anerkanntes Computerzertifikat hin und spart für ein späteres Studium.

Wir leisten auch Humanitäre Hilfe in Jordanien

Zugang zu Bildung für geflüchtete Kinder schaffen

Syrische Kinder und Jugendliche in den Geflüchtetenlagern fehlen oft wichtige Vorkenntnisse. Es ist oft nicht möglich, eine altersgemäße Klasse zu besuchen.

Teils sind Kinder im Vorschulalter nicht auf die Schule vorbereitet, weil sie keinen Kindergarten besuchen konnten. Wir bieten daher gezielt Vorschulklassen an, die den Übertritt in das reguläre Schulsystem erleichtern.

Um die Kinder und Jugendliche zu unterstützen, Lücken zu schließen, bieten wie Nachhilfe an und Freizeitangebote wie regelmäßige Sport- und Spielaktivitäten.
 

Bild Schule Jordanien

Häufige Fragen zur Situation in Jordanien

Ist Jordanien ein friedliches Land?

Jordanien ist ein stabiles Land in einer turbulenten Region. Konflikte in den Nachbarstaaten haben auch Auswirkungen auf Jordanien. Zum Beispiel in Form von Demonstrationen oder Sperrungen des Luftraums.

Warum gibt es in Jordanien so viele Geflüchtete?

Im Zuge des Bürgerkriegs in Syrien haben viele Syrerinnen und Syrer Schutz in den Nachbarstaaten gesucht – darunter auch in Jordanien. Dort leben zahlreiche weitere geflüchtete Menschen unter anderem aus den aus den Palästinensischen Gebieten und dem Irak.

Wie viele palästinensische Geflüchtete leben in Jordanien?  

Mehr als 2,3 Millionen palästinensische Geflüchtete leben in Jordanien. Die meisten haben die jordanische Staatsbürgerschaft. Etwa 18 Prozent der Geflüchteten leben noch immer in Flüchtlingslagern.

Ist Jordanien ein "Entwicklungsland"?

Jordanien wird auf der offiziellen OECD-DAC-Liste der Entwicklungsländer und Gebiete als Land mit niedrigem bis mittlerem Einkommen aufgeführt.
 

Unsere aktuellen Hilfsprojekte in Jordanien

EuropeAid, GIZ und BMZ: Solid Waste Management Projekt in Jordanien

▶ Projektziel: Familien im Azraq-Camp bezahlte Arbeitsmöglichkeiten zu bieten sowie die Gefahr der Verbreitung von Krankheiten zu minimieren ▶ Finanzvolumen: 8.923.641,36 ▶ Laufzeit: Januar 2020 - Mai 2025 ▶ Ort: Jordanien

Schutz von Staudämmen in Jordanien durch Cash-for-Work (CfW) Aktivitäten

▶ Projektziel: Minderung des Risikos von Überschwemmungen und Erdrutschen ▶ Finanzvolumen: 2.830.000 Euro ▶ Laufzeit: November 2022 - März 2025 ▶ Ort: Jordanien

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