Burundi liegt in Ostafrika und beheimatet rund 14 Millionen Menschen. Die meisten von ihnen leben als Kleinbauern von der Landwirtschaft. Da Dürren, aber genauso Überschwemmungen durch den Klimawandel zunehmen, bringt das viele Menschen in eine Notlage: Ernten fallen aus und Familien können sich nicht mehr ausreichend ernähren. Viele Kinder leiden daher an schwerer Unterernährung.
Die Situation verschärft sich weiter, da Burundi viele Flüchtlinge aus benachbarten Ländern aufnimmt. Das schmälert die ohnehin knappen Ressourcen des Landes. Ein Druck, der besonders auf den ländlichen Gemeinschaften lastet.
World Vision hat die Entwicklungszusammenarbeit in Burundi 1963 begonnen. Während der kriegerischen Auseinandersetzungen mussten wir unsere Arbeit aussetzen und konnten sie 1993 wiederaufnehmen. Schwerpunkte unserer Entwicklungszusammenarbeit sind Ernährungssicherheit, Zugang zu Bildung, Verbesserung der Lebensgrundlagen, Zugang zur Trinkwasserversorgung und ganz zentral: Kinderschutz.
World Vision vor Ort
- seit 1993 vor Ort
- Sitz des Landesbüros: Bujumbura
- Hier sind wir aktiv: 18 Provinzen des Landes
- Fast 300 Mitarbeitende machen unsere Arbeit vor Ort möglich
Ausgewählte Erfolge unserer Arbeit
- Über 1 Million Kinder haben von unserer Hilfe profitiert.
- Über 13.000 unterernährte Kinder sind wieder gesund geworden.
- Knapp 24.000 Menschen haben Zugang zu Trinkwasser erhalten.
- Knapp 72.000 Menschen wurden im Kinderschutz sensibilisiert.
(Zahlen aus 2024 von World Vision Burundi)
Darum helfen wir als Hilfsorganisation in Burundi
Die Menschen in Burundi sind mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert – vor allem Kinder sind stark gefährdet und brauchen unsere Hilfe. Um sie und die Gemeinschaften, in denen sie Leben zu unterstützen, sind wir als Hilfsorganisation in Burundi seit Jahren aktiv.
Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung bei Kindern sind die drängendsten Probleme. Dürren und Überschwemmungen haben die Landwirtschaft in den letzten Jahren hart getroffen und zu Ernteausfällen geführt. Die Ernährungslage in Burundi spitzt sich dadurch immer weiter zu. Mangelernährung gerade unter Kinder ist weit verbreitet. Das hat gesundheitliche Folgen. In wenig anderen Ländern ist die Wachstumsverzögerung bei Kindern unter 5 Jahren so hoch wie in Burundi.
Zugleich wächst die Bevölkerung des Landes stark – auch weil Burundi viele Flüchtlinge aus anderen Ländern aufnimmt. Es gibt zu wenig Ackerfläche, um alle versorgen zu können und immer weniger Ernteerträge. Die Armut ist groß und der Weg aus dem Teufelskreis der Armut durch hochwertige Bildung steinig. Grund ist, dass viele Kinder gerade in den ländlichen Regionen keinen Zugang zu guten Bildungsmöglichkeiten haben. Viele Kinder und Jugendliche brechen die Schule ab. Auch weil Eltern die Kosten für Schuluniformen, Bücher und Schreibmaterial nicht stemmen können.
Medizinische Versorgung ist nicht überall verfügbar und die Kindersterblichkeit daher hoch, auch durch Epidemien wie Cholera und Malaria.
Zahlreiche Kinder erfahren Vernachlässigung und Missbrauch sowohl körperlich als auch emotional. In ländlichen Gebieten fehlen Schutzangebote für Kinder fast völlig.

Viele Kinder leiden an Mangelernährung
Mangelernährung bei Kindern unter 5 Jahren ist weit verbreitet und führt zu einer der höchsten Wachstumsverzögerungsraten weltweit.

Viele Menschen leben in Armut
Ein Großteil der Bevölkerung lebt in extremen Mangel und Armut.

Ernährungsunsicherheit nimmt zu
Dürren und Überschwemmungen führen zu Ernteausfällen und zerstören Lebensgrundlagen.
Schwerpunkte unserer Entwicklungszusammenarbeit in Burundi
In der Entwicklungszusammenarbeit in Burundi legen wir unsere Arbeitsschwerpunkte darauf, Kinder zu schützen und ihre Bildungschancen zu verbessern.
Ein weiterer Schwerpunkt ist es, die Ernährungssituation für die Menschen im Land zu verbessern und ihre Lebensgrundlagen.
Um Krankheiten zu vermeiden und die Kindersterblichkeit zu senken, unterstützen wir, indem wir Menschen Zugang zu Trinkwasser ermöglichen und die Sanitärversorgung verbessern.
Das Landesbüro von World Vision befindet sich in Bujumbura. Wir sind in insgesamt 18 Provinzen des Landes im Einsatz.

Unterernährung bei Kindern bekämpfen
Um Mangelernährung bei Kindern vorzubeugen, helfen wir Schwangeren und stillenden Müttern sich und ihre Kinder abwechslungs- und nährstoffreich zu ernähren. Vor allem in den ersten 1000 Tagen nach der Geburt eines Kindes, denn diese Tage sind entscheidend für einen guten Start ins Leben.
Wir schulen und unterstützen wir Gesundheitspersonal und Gesundheitshelfer. So können sie akut mangelernährte Kinder und Mütter schnell medizinisch versorgen und behandeln.
Mit Partnern und dem Gesundheitsministerium setzen wir uns dafür ein, die Hauptursachen für Kindersterblichkeit wie Malaria, Lungenentzündung und Durchfall vorzubeugen.

Zugang zu Bildung verbessern
Wir setzen uns für einen gerechten Zugang zu hochwertiger Bildung ein und stärken grundlegende Lese- und Schreibkenntnisse sowie Rechenfähigkeiten von Kindern.
Um die Schulinfrastruktur zu verbessern, bilden wir Lehrkräfte fort und sorgen gemeinsam mit Partnern vor Ort für eine bessere Ausstattung der Schulen.
Wir unterstützen Eltern und Betreuungspersonen darin, Wissen und Fähigkeiten zu erwerben, um die Bildung ihrer Kinder zu Hause und in der Schule zu begleiten.
Außerdem helfen wir Jugendliche darin, Kompetenzen zu erwerben, die ihnen ermöglichen, finanziell auf eigenen Beinen stehen zu können.

Kinder schützen
Kinderschutz und Kinderrechte sind Bestandteil von Maßnahmen wie zum Beispiel Lehrerfortbildungen. Zentral, um Kinder zu schützen, sind aber die Kinderschutzkomitees. Die gibt es auf Ebene der Provinzen, Kommunen und Gemeinden. Ihre Aufgabe ist es, Schwachstellen, des Kinderschutzes zu identifizieren, zu melden und darauf zu reagieren.
Wir unterstützen außerdem Überlebende von Missbrauch, Vernachlässigung und Ausbeutung, mit psychosozialer Hilfe, leiten an Rechtsberatungsstellen weiter und helfen bei der Familienzusammenführung.
Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, sich durch unsere Programme Fähigkeiten und Wissen anzueignen, um selbstbestimmt ihre Zukunft in einem sicheren und unterstützenden Umfeld zu gestalten.

Lebensgrundlagen verbessern
Um die Lebensgrundlagen zu verbessern, schulen wir Bäuerinnen und Bauern darin, ihre Anbaumethoden zu verbessern und Praktiken wie Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR) anzuwenden. Diese unterstützen Böden darin, sich wieder zu regenerieren und bringen wieder mehr Ernte hervor.
Wir arbeiten mit dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Viehzucht und Entwicklungspartnern zusammen, um Saatgut-Wertschöpfungsketten zu unterstützen.
Außerdem fördern wir gemeinschaftliche Spargruppen, insbesondere unter Frauen, um die Armut zu verringern.

Zugang zu Trinkwasser ermöglichen und Sanitärversorgung sichern
Um Kinder vor vermeidbaren Krankheiten wie Cholera oder Durchfall zu schützen, verbessern wir den Zugang zu einer sicheren Trinkwasserversorgung und zu sanitären Einrichtungen. Wichtig ist in unserer Arbeit auch, für Hygienepraktiken zu sensibilisieren und sie zu fördern.
Eine Maßnahme sind zum Beispiel Schulhygieneklubs. Sie schulen teilnehmende Kinder und Jugendliche darin, wie man zum Beispiel richtig die Hände wäscht.
Wasserkomitees sorgen dafür, dass die Wasserinfrastruktur wie zum Beispiel Brunnen oder Bohrlöcher nach dem Bau weiterhin sicher sind und warten sie regelmäßig selbst.
So hilft Entwicklungszusammenarbeit Menschen in Burundi
Viele Kinder und Jugendliche in Burundi wachsen mit einem geringen Zugang zu einer guten Ernährung, Gesundheitsversorgung und Schulbildung in oft schwierigen familiären Verhältnissen auf. Unsere Arbeit vor Ort leistet einen Beitrag, dass diese Kinder wieder auf eine bessere Zukunft hoffen können.