Die Dürre in Afrika ist eine der schlimmsten überhaupt. Die Felder sind vertrocknet, die Flüsse und Bäche versiegt und die Menschen am Ende ihrer Kräfte. Ihnen fehlt jede Lebensgrundlage. 30 Millionen leiden Hunger. Allein in Burundi sind mehr als 225.000 Kinder akut unterernährt. Ohne Hilfe überstehen viele die nächsten Wochen und Monate nicht. World Vision Deutschland leistet Nothilfe in Ostafrika und am Tschadsee. Unser wichtigstes Ziel ist, die Unterernährung von Kindern zu bekämpfen. Außerdem vermitteln wir den Familien, wie sie ihren Feldanbau optimieren und Dürrezeiten besser vorbeugen können.
So hilft World Vision vor Ort
40 € ermöglichen z.B. einer Familie den Ankauf und die Haltung von drei Hühnern

90 € unterstützen z.B. eine Familie mit zusätzlichen Nahrungsmitteln für zwei Monate.

120 € reichen aus, um z.B. ein unterernährtes Kind sechs Wochen mit Aufbaunahrung zu behandeln.


Schwerpunkt Südsudan
Im Südsudan hat sich die Lage wegen des Bürgerkrieges und anhaltender Wirtschaftskrise in den letzten drei Jahren sehr verschlechtert. Mit einer weiteren Zuspitzung bis Juli wird gerechnet. Rund jeder zweite Südsudanese wird nach Schätzung der Vereinten Nationen im Laufe des Jahres auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein. Über eine Million Kinder sind bereits in einem sehr schlechten Ernährungszustand. World Vision kann dank mobiler Nothilfe-Teams auch in Regionen helfen, in denen viele Menschen auf der Flucht sind.


Kinder im Südsudan sind akut von Hunger bedroht

Schwerpunkt Tschadsee-Region
In vier Ländern rund um den Tschadsee herrscht bittere Not. Geschätzte 10,4 Millionen Menschen in Niger, Tschad, Nigeria und Kamerun benötigen humanitäre Hilfe. Mehr als 500.000 Kinder sind bedrohlich unterernährt, und viele Kinder können nicht mehr zur Schule gehen.
Der Konflikt mit Boko Haram hat Menschen an der Bestellung ihrer Felder gehindert und den Zugang zu sauberem Wasser erschwert. Auch Handel und Gesundheitssysteme sind teilweise zusammen gebrochen. Die ohnehin sehr trockene Grenzregion zu Niger und Tschad kann die vielen Flüchtlinge nicht ohne Hilfe ernähren. World Vision engagiert sich mit Maßnahmen für rund 300.000 Menschen - unter anderem Wasserversorgung, Ernährung und Kinderschutz.

Viele Regionen - eine Katastrophe
Hintergrund:
In den Medien werden im Zusammenhang mit der aktuellen Hungerkrise viele Länder Afrikas genannt. Doch die Krise hat nicht nur eine Ursache. Zur jahrelangen Dürre, auch als Folge von El Nino, in fast allen betroffenen Ländern, kommen auch Gewalt und Massenflucht hinzu. Im Südsudan kämpfen verfeindete Milizen seit über drei Jahren mit äußerster Brutalität um die Macht. Leidtragend ist die Zivilbevölkerung, die nicht nur Opfer der Gewalt wird. Die Menschen können ihre Felder nicht mehr bestellen und mussten ihre Reserven gänzlich aufzehren. In der Region um den Tschadsee sind Millionen Menschen auf der Flucht vor der Hungersnot in Nordnigeria. Aber auch vor den Attacken der Terrorgruppe Boko Haram und den Gegenschlägen der Regierungstruppen. Die Menschen fliehen nach Niger und Tschad, wo die anhaltende Dürre und der versiegende Tschadsee als größte Wasserquelle der Region für massive Ernteausfälle sorgen. In Somalia hat es jahrelang kaum geregnet, aber auch hier fürchten sich die Menschen vor den Angriffen der islamistischen Gruppe Al Shabab und können ihre Felder nicht bestellen. Friedlich ist es in den somalischen Provinzen Somaliland und Puntland – aber hier herrscht seit Jahren Trockenheit und der Tierbestand der Viehnomaden ist zu drei Vierteln verendet. Nötig ist daher in allen Gebieten der Hungerkrise ein umfassender Hilfeansatz. Neben der akuten Nothilfe müssen auch neue Bewässerungsmethoden und Wiederaufforstungsmaßnahmen wie FMNR ausgebaut werden. Zudem muss politischer und wirtschaftlicher Druck auf die beteiligten Parteien ausgeübt werden, um die gewaltsamen Übergriffe zu stoppen.

Die Menschen leben buchstäblich von der Hand in den Mund, denn alle Reserven sind aufgebraucht.

