Der Besuch des Patenkindes ist für den Paten und das Kind ein aufregendes Erlebnis. Endlich lernt man sich kennen! Meist verlaufen die Begegnungen zu Beginn zurückhaltend: Die Kinder sind oft schüchtern, bis ein Spiel, ein Ball oder auch ein Tanz das Eis bricht. Gemeinsames Spielen und Lachen verbindet die Herzen und schafft ein festes Band zwischen Pate und Patenkind. Mit Daniela Fortune-Mensah vom Patenservice im World Vision Büro in Friedrichsdorf haben wir über die Organisation von Patenbesuchen gesprochen.
Für viele Paten ist es ein großer Wunsch, einmal ihr Patenkind zu besuchen. Was sollte bei den Vorbereitungen berücksichtigt werden?
Daniela: Für uns ist es ganz wichtig, dass ein Pate rechtzeitig, mindestens zwei Monate vor der geplanten Reise, mit uns in Verbindung tritt. Diese Zeit brauchen wir, um den Besuch mit dem Büro vor Ort zu koordinieren. Patenbesuche sind in den meisten Ländern grundsätzlich möglich, allerdings sollte sich jeder Pate erkundigen, ob eine Reise sinnvoll ist. Das Auswärtige Amt informiert auf seinen Internetseiten sehr aktuell über Reisewarnungen, Sicherheitsvorkehrungen und Einreisebestimmungen.
Wir organisieren für den Paten den Besuch ins Projekt oder ein Treffen mit dem Patenkind.
Wenn ein Pate zum Beispiel in eine Urlaubsregion im Süden Kenias verreisen will, dann koordiniert er selbstständig seinen Flug und seine Unterbringung, seinen ganzen Aufenthalt. Unsere Projekte sind allerdings alle im Norden Kenias, das heißt, dass der Pate entweder per Flugzeug oder mit dem Zug in die nächstgrößere Stadt zum Patenkind reisen muss. Bei der Koordination sind wir dann gerne auch behilflich.
Für Paten, die einen Besuch bei ihrem Patenkind nicht gerne individuell durchführen möchten, bieten wir außerdem mehrmals im Jahr organisierte Patengruppenreisen in verschiedene Länder und Projekte an.
Aus Kinderschutzgründen muss jeder Pate ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Die Formulare dazu gibt es in der Gemeinde, in der der Pate lebt. Von uns erhält der Pate ein Schreiben, warum das Zeugnis benötigt wird. Ohne dieses Schreiben kann ein erweitertes Führungszeugnis nicht beantragt werden Wir haben zudem verschiedene Tipps wie zum Beispiel zu Impfungen oder speziellen Visumsvorgaben
Was muss man bedenken, wenn es um den Termin des Besuchs geht?
Daniela: Ein Besuch beim Patenkind lässt sich bis auf ein paar Ausnahmen eigentlich immer organisieren. Ganz viele Paten verreisen zum Beispiel gerne über Weihnachten, eine typische Reisezeit in Deutschland. Aber auch unsere Büros haben an Weihnachten zu. Viele unserer Mitarbeiter in den Projekten stammen nicht von vor Ort und wollen gerade über die Feiertage natürlich auch zuhause bei ihren Familien sein. Auch Besuche am Wochenende sind schwierig: Sonntags zum Beispiel machen wir generell keine Besuche, weil auch in den Projektbüros die meisten Mitarbeiter am Sonntag frei haben.
Wie läuft der Besuch dann ab?
Daniela: Wir organisieren den Tag im Vorfeld und wenn es dann soweit ist, werden die Paten entweder im Hotel oder an einem anderen Treffpunkt von einem World Vision-Mitarbeiter abgeholt und den ganzen Tag begleitet. In manchen Projekten werden die Familien zuhause besucht, in anderen Ländern treffen sich Patenkind und Pate zum Beispiel im Projektbüro oder im Gemeindehaus.
