Wurzeln fürs Leben - Spendenaktion „F.A.Z-Leser helfen“

Mit Wiederaufforstung & klimasmarter Landwirtschaft die Ernährung in Kenia sichern

Während in Industrieländern über die Auswirkungen des Klimawandels diskutiert wird, sind diese für Millionen Familien in Afrika längst Realität: Naturkatastrophen wie Tsunamis oder extreme Dürren nehmen ihnen die Lebensgrundlage und bedrohen ihr Leben. Seit Jahren kämpfen die Menschen in vielen Regionen des afrikanischen Kontinents gegen die schlimmste Dürre seit vielen Jahrzehnten. Die Felder sind vertrocknet, die Flüsse und Bäche versiegt und die Menschen am Ende ihrer Kräfte.

Kenia gehört zu den Ländern Afrikas, die am stärksten betroffen sind. Bereits 2017 und 2018 gab es besonders der Norden des Landes von starke Dürren. Die Ernährungslage von mind. 2,2 Millionen Menschen ist kritisch 650.000 Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt und auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. Durch die anhaltende Dürre gehen die Tierbestände zurück. Familien haben keine Vorräte mehr und die Böden sind zerstört, sodass keine Lebensmittel mehr angebaut werden können. Die Nahrungsmittelknappheit beeinträchtigt die Entwicklung von Kindern massiv. 

Die Spendenaktion der „F.A.Z. Leser helfen“ sammelt Geld, um das World Vision Projekt „Wurzeln fürs Leben" umzusetzen, das die Lebensgrundlage und die Ernährungssicherheit der Menschen in Kenia durch nachhaltige Landwirtschaft sichert und Müttern hilft, ihre Kinder reichhaltig zu ernähren, um Mangelernährung entgegenzuwirken.

Über das Projekt „Wurzeln fürs Leben“

Lebensgrundlagen und Nahrungsmittelsicherheit verbessern

Region

Dürre in Kenia

Marsabit und Laisamis gehören zu den trockensten Regionen Kenias. Der von Armut und Unterernährung betroffene Bevölkerungsanteil ist besonders hoch, die Situation wird nach Maßstäben der WHO als extrem kritisch eingestuft. 89% der Menschen in der Projektregion verdienen ihren Lebensunterhalt durch Land- oder Viehwirtschaft – beides ist durch den Klimawandel und die anhaltende Dürre nicht mehr möglich. Die Lebensgrundlage der Familien wurde zerstört, sie können sich selbst nicht mehr ernähren und auch keine Feldfrüchte oder Tiere mehr verkaufen. Durch die Zerstörung ihrer natürlichen Umwelt leben bereits über 60% von ihnen in Armut. 

Situation

Kinder aus Kenia in karger Landschaft

Besonders schwangere Frauen, stillende Mütter und Kleinkinder unter fünf Jahren sind von Armut und Hunger betroffen. 85% der Frauen haben keinen Zugang zu einer ausgewogenen Ernährung und leiden an Mangelerscheinungen. Die Geschlechterungleichheit in der Region ist hoch, Frauen werden stark diskriminiert und haben deshalb keine Möglichkeiten, Geld zu verdienen und ihre Kinder oder sich selbst zu ernähren. Die Folgen für die Kleinkinder unter fünf Jahren sind dramatisch: Über 40% von ihnen sind von schwerer Mangelernährung betroffen, Hunger bedroht ihr Leben. Die durch Klimakatastrophen verursachte Nahrungsmittelknappheit wird in Zukunft weiter zunehmen. 

Unser Ziel

Frauengruppe in Kenia

Die Unterernährung der Kinder in Masabit und Laisamis zu bekämpfen ist das wichtigste Ziel des Projekts. Um das Problem langfristig in den Griff zu bekommen und den Menschen eine Perspektive zu geben, braucht es einen umfassenden und nachhaltigen Projektansatz, der die neuen, klimaspezifischen Herausforderungen und Probleme einbezieht. In einem innovativen Projekt verknüpft World Vision Deutschland Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz mit der langfristigen Nahrungsmittelsicherung und Armutsbekämpfung. Ein Fokus des Projekts liegt darauf, Familien zu helfen, besser mit den Auswirkungen des Klimawandels zurechtzukommen.

So hilft World Vision

>> Wiederaufforstung gegen den anhaltenden Hunger

Naturkatastrophen wie Dürren werden die Region in Zukunft weiter beherrschen, die Hilfe für die Menschen darf deshalb nicht nur kurzfristig sein. Um das Leben von Kindern retten zu können, müssen die Menschen auf die Auswirkungen des Klimawandels besser vorbereitet werden. Wo bislang durch die vertrockneten Böden keine Land- und Viehwirtschaft mehr möglich war, müssen neue Anbaumethoden genutzt werden. Der Fokus des Projekts liegt darauf, insbesondere Familien mit kleinen Kindern in ökologischer Landwirtschaft zu schulen und sie dabei zu unterstützen, die Bodenfruchtbarkeit natürlich zu fördern. Dafür nutzen wir die besondere Methode zur natürlichen Regeneration (FMNR; Farmer Managed Natural Regeneration), für die World Vision-Mitarbeiter Tony Rinaudo im Jahr 2018 den Alternativen Nobelpreis erhalten hat.

FMNR ist eine Methode der Wiederbegrünung verarmter und entwaldeter Böden, die ohne neue Baumpflanzungen auskommt! Dabei werden noch vorhandene, unterirdische Wurzeln gefällter Bäume genutzt. In der Landwirtschaft zeigt FMNR überzeugende Ergebnisse: Nach etwa drei Jahren kann der ehemals verarmte und ausgelaugte Boden wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Ernteerträge durch dieses System mehr als verdoppeln. Die Perspektiven der Familien verbessern sich, denn durch den Verkauf des erwirtschafteten Überschusses können bspw. auch die Schulgebühren für Kinder und die Kosten für medizinische Behandlungen bezahlt werden.

FMNR in Kenia

>> Frauen stärken

Frauen haben in der Projektregion kulturell bedingt keine Chance auf Mitgestaltung oder Zugang zu Ressourcen. Sie sind von Unterernährung, Gewalt und Armut besonders stark betroffen. Durch diese Diskriminierung können sie kein Geld oder Nahrungsmittel für ihre Familie erwirtschaften und sich selbst und ihre Kinder nicht versorgen. Mithilfe von Aufklärungskampagnen und Sensibilisierungen soll ein kulturelles Umdenken erreicht werden, um die geschlechterspezifische Diskriminierung zu bekämpfen. Deshalb werden Frauengruppen gezielt gefördert: Die Mütter erhalten Werkzeuge und Hilfsmittel, die sie für die Lagerung und Verarbeitung von Lebensmitteln brauchen. Um sie wirtschaftlich zu stärken, werden die unternehmerischen Fähigkeiten der Frauen gefördert. In Schulungen zur Gründung und Führung von Kleinunternehmen lernen sie, wie sie Lebensmittel wie Honig oder Produkte aus Korbflechten gewinnbringend produzieren und verkaufen können. 

Durch die finanzielle Absicherung und die Möglichkeit, Geld zu erwirtschaften und Lebensmittelvorräte anzulegen, wird die Resilienz der Frauen langfristig gestärkt. So können sie für Klimakatastrophen wie anhaltende Dürren selbst vorsorgen. In Müttergruppen lernen Frauen im Projekt außerdem, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung für ihre Kinder ist. In gemeinsamen Kochschulungen wird ihnen gezeigt, wie sie lokale Lebensmittel so zu bereiten können, dass sie damit ihre Kinder ausgewogen und ausreichend ernähren können. Auch das Wissen um Gesundheit und Hygiene wird in den Gruppen vermittelt. Darüber hinaus bildet World Vision lokale Gesundheitshelfer aus, die Familien zuhause besuchen und die Entwicklung der Kinder begleiten.

Frau aus Kenia mit ihren beiden Kindern

Über World Vision

World Vision ist eines der größten privaten Kinderhilfswerke der Welt mit 70 Jahren Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit. Durch gezielte Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen wir Kinder, Familien und ihr Umfeld im Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit. Mit Tatkraft und Leidenschaft setzen wir Maßnahmen um, die nachhaltig sind und den Menschen Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Partnerschaftlichkeit und Professionalität sind für uns dabei selbstverständlich. Als Christen unterschiedlicher Konfessionen helfen wir den Menschen, die Hilfe am Dringendsten benötigen - unabhängig von ethnischer Herkunft, Religion oder Nationalität.

World Vision Deutschland besteht seit 1979 und ist Teil des weltweiten World Vision-Netzwerks, das in fast hundert Ländern aktiv ist.

Ihr Geld kommt an!

Mittelverwendung bei World Vision Deutschland Kreisdiagramm

Die Spendeneinnahmen werden wie folgt verwendet:

86,0 % Projektaufwand – fließen direkt in unsere Projekte vor Ort

10,3 % Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit, Serviceteam – damit noch mehr erreicht werden kann

3,7 % Verwaltungsausgaben – für die Organisation der Teams und Projekte

Der besonders verantwortungsvolle Umgang mit Spenden wird mit dem DZI-Spendensiegel bestätigt. World Vision ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und wurde von PricewaterhouseCoopers mehrfach für besondere Transparenz ausgezeichnet. Beim Spendenkompass der Zeitschschrit "Capital" erreichte World Vision 2012 als eine von nur drei Organisationen fünf von fünf möglichen Sternen.

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So funktioniert die Wiederbegrünungsmethode FMNR.

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Ursachen, Folgen und Betroffene