Sri Lanka ist ein Inselstaat im Indischen Ozean. Seine Bevölkerung steht vor vielschichtigen Herausforderungen. Obwohl sich die Wirtschaft seit 2022 auf dem Weg der Besserung befindet, ist die Mangelernährung von Kindern in den letzten Jahren alarmierend gestiegen.
Die Nahrungssicherheit ist aufgrund klimawandelbedingter Naturkatastrophen ein großes Problem, während ungelöste ethnische und religiöse Konflikte die politische Instabilität immer wieder verschärfen.
World Vision leistet bereits seit 1988 Entwicklungszusammenarbeit in Sri Lanka. Die Schwerpunkte unserer Arbeit vor Ort sind, die Lebensbedingungen der Familien Schritt für Schritt zu verbessern. Auch der Zugang zu Wasserversorgung steht im Mittelpunkt unserer Arbeit ebenso wie das Schaffen von Arbeitsplätzen, Kinderschutz und die Gesundheit von Kindern.
World Vision in Sri Lanka
- seit 1988 vor Ort.
- Sitz des Landesbüros: In der größten Stadt Landes, Colombo.
- Hier sind wir aktiv: im Norden, Westen und Zentral-Sri-Lanka
- 367 Mitarbeitende (Stand:2022) machen unsere Arbeit vor Ort möglich.
- Bislang haben wir 32 Hilfsprojekte durchgeführt.
Ausgewählte Erfolge unserer Arbeit
- rund 20.000 Personen erhielten Schulungen zu Katastrophenvorsorge
- 495 Kinder erhielten warmes Mittagessen
- rund 700 Jugendliche erhielten Schulmaterialien und konnten so ihre Bildung fortsetzen
- 4.000 Kinder haben Schuluniformen erhalten
- 100 neue Arbeitsplätze in der Recyclingindustrie wurden geschaffen
- 185 Mütter haben in Kursen gelernt, wie sie gesundes Essen für ihre Kinder zubereiten
Darum sind wir als Hilfsorganisation in Sri Lanka tätig
Die Situation in Sri Lanka ist vielschichtig und herausfordernd. Nach einer Wirtschaftskrise im Jahr 2022 befindet sich das Land zwar wirtschaftlich auf dem Weg der Besserung, doch das Wohlergehen von Kindern haben sich in den letzten Jahren stark verschlechtert.
Besonders alarmierend ist der Anstieg von Mangelernährung, Wachstumsverzögerungen (sog. „Stunting“) und Auszehrung (sog. „Wasting“) bei Kindern. Sie brauchen jetzt sofort Hilfe, um keine nachhaltigen körperlichen Schäden davonzutragen.
Ein Hauptproblem ist die Nahrungssicherheit, die maßgeblich durch Naturkatastrophen infolge des Klimawandels beeinträchtigt wird. Überschwemmungen, Dürren und andere extreme Wetterereignisse zerstören Ernten und Lebensgrundlagen, was die Versorgung mit ausreichend und nährstoffreicher Nahrung erschwert.
Zusätzlich belasten ungelöste ethnische und religiöse Konflikte das Land immer wieder und führen zu politischer Instabilität. Diese Spannungen erschweren nicht nur die dringend notwendigen Reformen, sondern wirken sich auch direkt auf das Leben der Familien aus und verstärken die Not der Kinder.
Es ist entscheidend, dass wir die vielschichtigen Probleme Sri Lankas im Blick behalten und gezielte Hilfe leisten, um das Wohlergehen der Kinder nachhaltig zu verbessern.
Ungelöste Konflikte
Ungelöste ethnische und religiöse Konflikte verschärfen sich und sorgen für politische Instabilität.
Naturkatastrophen sorgen für Ernährungsunsicherheit
Klimawandelbedingte Naturkatastrophen nehmen zu und verursachen Nahrungssicherheit.
Mangelernährung von Kindern gestiegen
Trotz wirtschaftlichen Aufschwungs ist eine steigende Anzahl von Kindern mangelernährt.
Das sind die Schwerpunkte unserer Hilfsprojekte in Sri Lanka
Wir helfen, Mangelernährung zu bekämpfen, indem wir Familien in nachhaltiger Landwirtschaft schulen und Kochkurse anbieten. Gleichzeitig schaffen wir geschützte Lernorte, stärken Kinder und Jugendliche mit wichtigen Lebenskompetenzen und fördern den Kinderschutz durch positive Erziehungsmethoden. Zudem sorgen wir für Zugang zu sauberem Wasser und klären Mädchen über Menstruationshygiene auf. Nicht zuletzt eröffnen wir neue Wege in den Arbeitsmarkt durch Jobmessen und Berufsausbildungen, um die Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern.
Sitz unseres Landesbüros ist die größte Stadt Sri Lankas, Colombo, und damit auch die de facto Hauptstadt. Von dort aus koordinieren wir unsere Hilfe im Norden, Westen und Zentral-Sri-Lanka.
Mangelernährung von Kindern bekämpfen
World Vision packt die Probleme in Sri Lanka direkt an und unterstützt Familien auf dem Land, damit ihre Kinder besser versorgt sind.
Wir geben Trainings zu nachhaltiger Landwirtschaft. Das bedeutet, wir zeigen den Familien, wie sie ihr Gemüse cleverer anbauen können. So ernten sie mehr und haben genug gesunde Lebensmittel, um ihre Kinder gut und abwechslungsreich zu ernähren.
Zusätzlich bieten wir Kochkurse für Mütter an. Dort lernen sie, was eine gesunde Ernährung ausmacht und wie sie leckere und nahrhafte Mahlzeiten für ihre Kinder zubereiten. So stellen wir sicher, dass die Kinder nicht nur genug, sondern auch das Richtige essen.
Bildung in geschütztem Umfeld ermöglichen
World Vision schafft geschützte Orte, an denen Kinder sicher spielen und lernen können. Sogenannte Kinderschutz-Zentren. Dort ermöglichen wir Kindern einen einfachen und sicheren Zugang zu Bildung.
In anderen Projekten unterstützen wir die Gründung von sogenannten "Life-Skill Clubs" für Jugendliche. Hier lernen Heranwachsende wichtige Fähigkeiten für ihr Leben im Alltag, um besser für die Zukunft gerüstet zu sein.
Kinderschutz und Mitsprache stärken
Wir schulen Eltern, Lehrkräfte und religiöse Führungspersonen in positiven Erziehungsmethoden. Das bedeutet, wir zeigen ihnen bessere Wege, Kinder zu erziehen, zum Beispiel ohne körperliche Bestrafung. Das führt dazu, dass Kinder weniger Gewalt erleben und ihr Selbstbewusstsein gestärkt wird.
Mitglieder von Jugendtreffs lernen bei uns wertvolle Fähigkeiten fürs Leben. Dazu gehören Selbstwirksamkeit (also der Glaube an die eigenen Fähigkeiten), wie sie gemeinsam Entscheidungen finden und Problemen vorbeugen können.
Zusätzlich schult World Vision Erwachsene in Konfliktprävention und Mediation. Wir helfen ihnen, Streitigkeiten friedlich zu lösen. So unterstützen wir den sozialen Zusammenhalt der Bevölkerung und tragen zu einer stabileren und harmonischeren Gemeinschaft bei.
Zugang zu sauberem Wasser sichern und Mädchen über Menstruationshygiene aufklären
Wir sorgen dafür, dass die Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser hat. Das erreichen wir zum Beispiel, indem wir neue Wasserstellen bauen. Sauberes Wasser ist entscheidend für die Gesundheit aller.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Aufklärung über Menstruationshygiene für junge Mädchen. In vielen Gegenden gibt es immer noch Vorurteile oder Schamgefühle, wenn Mädchen ihre Periode haben. Diese Aufklärung hilft, das Stigma gegenüber menstruierenden Frauen und Mädchen abzubauen. Ein weiterer positiver Effekt: Mädchen müssen seltener in der Schule fehlen, weil sie besser informiert sind und sich sicherer fühlen.
Wege in den Arbeitsmarkt schaffen
Wir setzen uns dafür ein, Menschen neue berufliche Perspektiven zu eröffnen.
Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Recyclinghöfen konnten wir sichere und bezahlte Arbeitsplätze schaffen. Das ist ein großer Schritt für die beteiligten Gemeinden.
In einem anderen Projekt haben Tausende Jugendliche eine Jobmesse besucht. Dort lernten sie wichtige Grundlagen für den Berufseinstieg, wie zum Beispiel, wie man einen überzeugenden Lebenslauf erstellt. Zudem bereiten wir Jugendliche durch gezielte Berufsausbildungen auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vor, damit sie eine reale Chance auf eine gute Zukunft haben.
So wirkt unsere Hilfe in Sri Lanka
Häufig gestellte Fragen zur Lage in Sri Lanka
Wie geht es den Menschen in Sri Lanka?
Insbesondere die Landbevölkerung Sri Lankas steht weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. Die Kombination aus wirtschaftlicher Belastung, politischen Unsicherheiten und ökologischen Problemen erfordert umfassende Reformen und Unterstützung, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen. Der Klimawandel verstärkt alle diese Faktoren.
Wie ist die Gesundheitsversorgung in Sri Lanka?
Die Gesundheitsversorgung in Sri Lanka ist im regionalen Vergleich gut entwickelt. Es gibt ein staatliches, kostenloses Gesundheitssystem mit breitem Zugang, besonders in Städten. In ländlichen Gebieten jedoch mangelt es oft an Ausstattung, Personal und Medikamenten. Die Wirtschaftskrise 2022–2023 hat das System stark belastet. Private Kliniken bieten bessere Versorgung, sind aber für viele unerschwinglich. Reformen und Investitionen sind dringend nötig.
Wie groß ist die Armut in Sri Lanka?
Rund 25,9 % der Bevölkerung Sri Lankas lebten 2023 unter der Armutsgrenze – fast doppelt so viele wie 2019. Gründe sind die Wirtschaftskrise, Inflation und Arbeitsplatzverluste. Viele Familien mussten Ausgaben für Gesundheit und Bildung kürzen. Trotz eines leichten wirtschaftlichen Aufschwungs bleibt die Armut hoch. Prognosen sagen bis 2026 eine Quote über 22 % voraus. Die Regierung plant soziale Maßnahmen zur Entlastung der ärmeren Bevölkerung.
Ist Sri Lanka ein „Entwicklungsland“?
Ja, Sri Lanka ist ein Entwicklungsland. Es zählt laut Weltbank zur unteren, mittleren Einkommensgruppe. Zwar gibt es Fortschritte in Bildung und Gesundheit, doch wirtschaftliche Abhängigkeit von Landwirtschaft, hohe Staatsverschuldung und soziale Ungleichheit prägen das Land. Die Wirtschaftskrise 2022 verschärfte die Lage. Politische Instabilität und fehlende Strukturreformen bremsen eine nachhaltige Entwicklung.
Ich reise regelmäßig nach Sri Lanka, um die Arbeit vor Ort zu begleiten. Leider sind die Folgen des Bürgerkriegs immer noch zu sehen. Durch die verschiedenen Projekte konnte vielen Familien aber entscheidend geholfen werden.