Die Lebenssituation vieler Menschen in Honduras ist von zahlreichen Herausforderungen geprägt: extreme Ungleichheit, weit verbreiteter Armut – viele Leben von weniger als 1 Euro am Tag -, hohe Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung.
Zusätzlich belasten Geschlechterungleichheit, eine tiefgreifende Bildungskrise, Auswirkungen des Klimawandels, hohe Kriminalität und Unsicherheit, ein schwaches Rechtssystem und Korruption sowie der mangelnde Zugang zu grundlegenden Ressourcen, Nahrungsmittelunsicherheit und Mangelernährung, das Leben der Menschen in Honduras. Denn die meisten von ihnen leben als Kleinbauern von dem, was sie ernten.
Diese Herausforderungen werden durch politische Polarisierung, wirtschaftliche Krisen und die Auswirkungen von Naturkatastrophen und der COVID-19-Pandemie noch verstärkt.
World Vision leistet seit 2007 Entwicklungszusammenarbeit in Honduras. Wir unterstützen Familien, damit diese ihre Kinder ernähren können. Wir ermöglichen die Chance auf Bildung, setzen Maßnahmen zur Gewaltprävention um und sorgen für eine sanitäre Grundversorgung.
World Vision vor Ort
- vor Ort aktiv seit 2007
- Sitz des Landesbüros in Tegucigalpa
- Hier sind wir tätig: Zentralhonduras, Außenbezirke von Tegucigalpa und an der Atlantikküste im Norden
- Anzahl der Mitarbeitenden*: 511, davon 55 % Männer und 45 % Frauen (*Stand 2024)
Ausgewählte Erfolge unserer Arbeit
- Wasserentnahmestellen für über 11.000 Haushalte geschaffen & verbessert
- Sanitäre Anlagen für über 3.000 Haushalte geschaffen
- an knapp 1.300 Haushalte Lebensmittel verteilt
- über 1.000 Lehrkräfte nach der Unlock Literacy-Methode ausgebildet
- knapp 6.400 Kinder konnten durch Lesecamps ihre Lese- und Schreibfähigkeiten verbessern
(Zahlen aus 2024)
Darum ist Entwicklungszusammenarbeit in Honduras notwendig
Entwicklungszusammenarbeit ist in Honduras dringend erforderlich, um die vielfältigen Herausforderungen anzugehen, mit denen die Menschen konfrontiert sind.
Angesichts der hohen Armut und Ungleichheit, die sich in den niedrigsten Werten für menschliche Entwicklung in der gesamten Region zeigen, ist Unterstützung notwendig, um grundlegende Bedürfnisse zu decken und Lebensgrundlagen zu verbessern.
Da es erhebliche Defizite in der Bildung gibt, mit niedrigen Einschulungsraten und einem großen Anteil an Kindern und Jugendlichen, die ab 12 Jahren die Schule verlassen.
Die Bedrohung durch Umweltzerstörung und Klimawandel erfordert Unterstützung für Umweltschutzinitiativen und für Maßnahmen, um sich diesen Herausforderungen anzupassen.
Außerdem ist Hilfe unerlässlich, um die weit verbreitete Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung zu bekämpfen und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern. Knapp 2 Millionen Menschen in Honduras sind davon betroffen.
Weitere 1,5 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sicheren Trinkwasserquellen. 3,5 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sicheren sanitären Einrichtungen.
Kinder verlassen frühzeitig die Schule
Ab dem Alter von 12 Jahren sinkt die Schulbesuchsrate auf 42,2 %. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Jugendlichen ab diesem Alter nicht mehr regelmäßig zur Schule gehen. Dieser Rückgang stellt ein erhebliches Problem dar.
Menschen haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser
In Honduras haben 1,5 Millionen Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Und 3,5 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu guten und sicheren sanitären Einrichtungen.
Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung
Etwa 1,8 Millionen Menschen befinden sich in einer Lebensmittelkrise oder einem Notfall. Das bedeutet, dass sie nicht ausreichend Nahrung haben, um ihren täglichen Bedarf zu decken.
Schwerpunkte unserer Hilfe in Honduras
In unseren drei Honduras-Projekten Yuscarán, Teupasenti und Saba Jireh engagieren wir uns für die Kinder und Familien vor allem in den Bereichen Kinderschutz- und rechte, Wasser und Hygiene sowie Bildung. Wir statten beispielsweise Schulen mit Lehr- und Lernmaterial aus, damit die Kinder anschaulich unterrichtet werden können. Um die Rechte der Kinder adäquat zu wahren, klären wir verschiedene Gruppen über Kinderschutzthemen auf.
Maßnahmen zu Ernährung und Gesundheit
Um die Ernährung von Kindern zu sichern, wurden Familien im Anbau lokaler Nutzpflanzen geschult. Dadurch können 1.089 Haushalte nun nährstoffreiche Lebensmittel selbst anbauen und sich und ihre Kinder damit abwechslungsreicher und gesunder ernähren.
Zusätzlich erhielten 1.284 bedürftige Familien Lebensmittelrationen, um sie mit dem Nötigsten zu versorgen. So wurde die Ernährungslage in den betroffenen Gemeinden deutlich verbessert.
Bildungschancen für Kinder und Jugendliche verbessern
Um sicherzustellen, dass Kinder gute Bildungschancen erhalten, wird die Zusammenarbeit mit Bildungsbehörden ausgeweitet.
1.026 Lehrkräfte wurden in der "Unlock Literacy"-Methode geschult. Diese Methode zielt darauf ab, das Lesenlernen in der Schule zu verbessern und die zugleich Eltern, Betreuungspersonen und die ganze Gemeinschaft miteinbezieht, um Leseanreize zu schaffen.
Lesecamps wurden veranstaltet, um die Lese-, Schreib- und kognitiven Fähigkeiten zu stärken. Davon haben über 5.000 Kinder profitiert.
31.281 Kinder erhielten pädagogische Unterstützung in Schulen.
Kinder schützen
Mit unseren Maßnahmen zur Gewaltprävention haben wir über 500.000 Menschen erreicht. Darunter waren viele Kinder und Frauen. Besonders gefährdete Personen wurden gezielt geschützt.
Wir haben gezielt lokale Organisationen gestärkt, um den Schutz von Kindern und anderen gefährdeten Personen zu gewährleisten. Dazu gehörten Kampagnen gegen Gewalt durch und insbesondere die Sensibilisierung von Familien. Denn viele Kinder sind in ihren Familien körperlicher und psychischer Gewalt ausgesetzt.
Lebensgrundlagen der Menschen verbessern
Um die Landwirtschaft vor Ort zu verbessern, wurden 2.335 Bauern geschult. Sie lernten neue Methoden, um ihre Felder besser zu bewirtschaften. Dazu gehörten der Einsatz von besserem Saatgut und die richtige Düngung. Außerdem lernten sie, verschiedene Pflanzen anzubauen, wie zum Beispiel Ingwer.
Insgesamt wurden 3.787 Hektar Land mit diesen neuen Methoden bearbeitet. Die Bauern bekamen auch Unterstützung, um ihre Produkte zu verkaufen.
Zusätzlich wurden 191 Spargruppen gegründet, in denen die Bauern gemeinsam Geld ansparen und neue Geschäftsideen entwickeln können. Sie wurden auch darin geschult, wie man die Produkte weiterverarbeitet und dadurch mehr Geld verdienen kann.
Zugang zu sicherem Trinkwasser schaffen und sanitäre Einrichtungen bereitstellen
Sauberes Wasser ist lebenswichtig. Deshalb wurden neue Wasserzugangsstellen gebaut. Diese versorgen über 11.000 Familien mit sauberem Trinkwasser.
In Schulen wurden acht neue Sanitäranlagen errichtet. Davon profitieren über 2.000 Kinder.
Zudem wurden 3.447 Haushalte mit sanitären Anlagen ausgestattet. So schaffen wir eine gesunde Umgebung für die Kinder in diesen Gemeinden.
So hilft Entwicklungszusammenarbeit den Menschen konkret
Entwicklungszusammenarbeit wird dann konkret, wenn man sieht und erfährt, wie sie das Leben einzelner Menschen verändert. Hier berichten sie, was sich durch unsere Unterstützung für sie verändert hat.
Viele Kinder in Honduras leben nicht nur in großer Armut, sondern erleben tägliche Gewalt. Das führt zusammen mit fehlenden Bildungs- und Einkommensperspektiven zu Kriminalität oder Migration. World Vision unterstützt die Familien bei der Förderung eines friedlichen Miteinanders, Zugang zu Bildung und der Schaffung von Einkommen.