Frauengesundheit weltweit stärken

Gesundheit ist ein Menschenrecht – so haben es sich die Vereinten Nationen  auf die Fahne geschrieben. Das bedeutet, dass allen Menschen Zugang zu guter Gesundheitsversorgung ermöglicht werden muss, ohne dass es sie in den Ruin treibt. Die Realität ist aber eine andere und das bekommen insbesondere Mädchen und Frauen, die in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen leben, zu spüren.

Dort ist medizinische Versorgung für viele Menschen nicht bezahlbar, denn oft gibt es kein flächendeckendes Krankenkassensystem. Die nächste Krankenstation oder ein Krankenhaus sind womöglich weit weg und nicht ausreichend ausgestattet, um sie gut zu versorgen. Die bestehende Geschlechterungleichheit verschärft für Frauen und Mädchen die Situation, da sie während ihres Lebens schon aufgrund von Schwangerschaft, Geburt und Kinderbetreuung größere Bedarfe haben als Männer.

Wir von World Vision setzen uns mit unterschiedlichen Maßnahmen in unseren Projekten weltweit dafür ein, Frauengesundheit zu stärken und den Zugang zu wichtiger medizinischer Versorgung sicherzustellen.
 

Vorsorgeuntersuchung

Das sind die größten Risiken für die Gesundheit von Frauen und Mädchen weltweit

Mädchen und Frauen sind anderen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt als Männer. Das liegt nicht nur daran, dass es um die medizinische Versorgung in vielen Teilen der Welt ganz allgemein nicht gut bestellt ist. Stichwort, wenige und schlecht ausgestattete Kliniken, kein fließendes Wasser, wenig Toiletten, kaum Gesundheitspersonal und Hebammen. 

Das liegt auch an kulturellen Tabus und Stigmata, die verhindern, dass sich Mädchen und Frauen umfassend zu ihren Anliegen informieren können. Das ist eine Gefahr für ihre Gesundheit und im schlimmsten Falle auch für ihr Leben.

Das beginnt schon damit, dass sich junge Mädchen während ihrer Menstruation Menstruationsmythen und gesellschaftlicher Ausgrenzung ausgesetzt sehen. Es geht weiter, wenn es um das Thema Familienplanung und Schwangerschaftsabbruch geht. Nimmt seinen Lauf bei Geburt und Nachsorge. All diese Stationen im Leben einer Frau bergen Risiken für ihre Gesundheit. Davon abgesehen steigt vor allem für Frauen und Mädchen dort die Gefahr, wo die gesellschaftliche Stabilität  zusammenbricht, geschlechtsspezifische, sexualisierte Gewalt zu erleben. 
 

Sichere Geburt

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Sicher und geborgen

Jedes Kind hat ein Recht darauf, gesund aufzuwachsen und sein volles Potenzial zu erreichen. Dies soll keine Wunschvorstellung sein, sondern Realität. Mit diesem guten Geschenk sind Mütter vor, bei und nach der Geburt auch in den ärmsten Regionen dieser Welt gut aufgehoben und ihre Babys ideal versorgt. Dazu helfen zum Beispiel Geburtsvorbereitungskurse, eine Geburt in einem hygienischen Umfeld und Aufklärung zu den Themen Stillen, Verhütung und Infektionskrankheiten.

Mangelnde Menstruationshygiene

Die Menstruation ist ein natürlicher Prozess, der alle Frauen und Mädchen betrifft. Dennoch ist sie in vielen Gesellschaften der Welt nach wie vor ein Tabuthema. Der Grad der Tabuisierung und Stigmatisierung variiert stark, aber die Folgen sind oft die gleichen: Frauen und Mädchen schämen sich für ihre Menstruation, sie werden von sozialen Aktivitäten ausgeschlossen und haben keinen Zugang zu adäquaten Menstruationsprodukten.

Rund 500 Millionen menstruierende Menschen weltweit haben keinen Zugang zu hygienischen Menstruationsprodukten. Das bedeutet, dass sie während ihrer Periode improvisieren müssen, oft mit Materialien, die unhygienisch und damit für ihre Gesundheit sogar schädlich sind. Mehr über Menstruationshygiene erfahren.

Mangelnder Zugang zu Verhütungsmethoden und Familienplanung

Fehlende sexuelle Aufklärung und kein Zugang zu angemessenen Verhütungsmethoden führen zu einer Vielzahl an ungewollten Schwangerschaften. Laut einem Bericht der Vereinten Nationen sind rund 43 % aller Schwangerschaften in Ländern des globalen Südens ungewollt. Dies führt zu 48 Millionen Abtreibungen, zehn Millionen Fehlgeburten und einer Million Totgeburten. All das birgt für die Schwangere hohe Gesundheitsrisiken.

Die Hauptursachen der ungewollten Schwangerschaften sind die Benachteiligung von Frauen, unzureichende Aufklärung, sexualisiere Gewalt, Armut und nicht zuletzt der mangelnde Zugang zu Verhütungsmitteln. Und selbst wo Vergütungsmittel zur Verfügung stehen, können Mythen oder Stigmata im Wege stehen, diese auch zu verwenden.

Armut ist ein Gesundheitsrisiko für Frauen

Leider verschärft Armut das Krankheitsrisiko von Frauen auf vielfältige Weise. So wird in einer einkommensschwachen Familie ein Mädchen womöglich schon im Kindesalter verheiratet, um einen Brautpreis zu erlangen. In einem besonders armen Landstrich, oder Stadtteil wird beim Budget der Gesundheitsstation an Verhütungsmitteln gespart; ein heranwachsendes Mädchen wird aus der Schule genommen bevor es aufgeklärt werden kann, um für das Familieneinkommen zu arbeiten. Allgemein gilt: Alle Faktoren der Ungleichheit für Frauen wirken sich negativ auf ihre Gesundheitserwartungen aus. Dies gilt umso mehr für Frauen aus vulnerablen Gruppen, wie ethnischen Minderheiten, von Behinderungen betroffene Menschen, Frauen auf der Flucht und mit anderer sexueller Orientierung.

Unsichere Schwangerschaftsabbrüche

Wenn Mädchen und Frauen keine Möglichkeit haben, in der Familienplanung mitzureden, der Zugang zu Verhütungsmitteln fehlt und der Zugang zu legalen Schwangerschaftsabbrüchen nicht gegeben ist, besteht die Gefahr, dass sie sich in der Not für unsichere Schwangerschaftsabbrüche entscheiden. Diese sind mit einem sehr hohen Gesundheitsrisiko für die Schwangere verbunden – können ihre Gesundheit dauerhaft beeinträchtigen und ihr Leben gefährden.

Jedes Jahr unterziehen sich laut Weltgesundheitsorganisation mehr als 25 Millionen Frauen weltweit einem solchen unsicheren Schwangerschaftsabbruch. Die Mehrheit von ihnen in Ländern des globalen Südens. 13 % überleben einen solchen Eingriff nicht.

Hohe Müttersterblichkeit durch mangelnde medizinische Versorgung vor und währen der Geburt

Schwangerschaft und Geburt können für Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen eine immens große Gefahr für ihr Leben darstellen. Jährlich sterben rund 230.000 Frauen an schwangerschaftsbedingten Komplikationen. Die Müttersterblichkeit in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen wie zum Beispiel in Südsudan beträgt 1.223 auf 100.000 Geburten. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 4 auf 100.000 Geburten.

Müttersterblichkeit bezieht sich auf den Tod einer Frau noch während der Schwangerschaft und bis zu 6 Wochen nach der Entbindung. Geburten ohne ärztliche Begleitung und unter schlechten hygienischen Bedingungen gefährden das Leben von Mutter und Kind. Zu den häufigsten Todesursachen gehören Blutungen und Infektionen. 

Sexualisierte Gewalt

Mädchen und Frauen sind überdurchschnittlich oft von den verschiedenen Formen sexualisierter Gewalt betroffen. Dazu zählen Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Ausbeutung und weibliche Genitalverstümmelung (auch bekannt als Female Genital Mutilation, kurz: FGM).

Gerade in fragilen Kontexten wie in Kriegen, Konflikten oder Katastrophen, wo gesellschaftliche Strukturen teilweise zusammenbrechen, steigt die Gefahr für Mädchen und Frauen, Opfer von sexualisierter Gewalt zu werden. Wer überlebt, läuft Gefahr, stigmatisiert zu werden. Darüber zu sprechen ist meist tabu. All das erschwert es ihnen oder macht es gar unmöglich, sich Hilfe zu suchen.

So setzt sich World Vision für Frauengesundheit weltweit ein

Mit verschiedenen Maßnahmen setzten wir uns in unseren Projekten für die Gesundheit von Frauen und Mädchen ein.

Stories
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Eine Geburtsstation
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Entbindungsstationen & Gesundheitshelfer
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Wir schulen lokale Gesundheitshelferinnen und -helfer, die in ihren Dörfern die Familien aufklären, beraten und Kinder mit leichten Krankheiten behandeln können. Zu ihren Hauptaufgaben gehört es auch, Frauen vor und nach der Geburt engmaschig zu betreuen. Außerdem unterstützen wir die Ausbildung von Hebammen und unterstützen lokale Gesundheitsstationen.
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Produkte der Monatshygiene werden verteilt
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Verteilung von Hygieneprodukte im Katastrophenfall
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Im Fall von humanitären Krisen wie Naturkatastrophen, Kriegen oder Konflikten ist die grundlegende Hygiene oft nicht mehr gewährleistet. Dies kann zu schweren Krankheiten und sogar zum Tod führen. Wir leisten in solchen Situationen Hilfe, indem wir Hygieneprodukte an die betroffene Bevölkerung ausgeben. Je nach Bedarf sind diese sogenannten Hygienekits ausgestattet mit Seife, Produkten der Monatshygiene, Zahnbürsten etc.
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Familienplanung
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Aufklärungsarbeit & Familienplanung
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Wir führen Sensibilisierungskampagnen zu den Themen reproduktiver Gesundheit, Familienplanung und Verhütungsmethoden durch. In unseren Schulungen, die sich an Frauen wie Männer richten, geht es darum, über sexuelle und reproduktive Rechte zu informieren und zu lernen, wie sie ihre Gesundheit und die ihrer Kinder schützen können. Wir bieten außerdem Hilfe bei der Familienplanung an. Außerdem informieren darüber, wie wichtig es ist, während der Schwangerschaft und der Geburt medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen. Wenn die Partner dafür sensibilisiert sind, hilft das, gesundheitskritische Situationen für die Schwangere zu vermeiden, etwa da Notfälle nicht erkannt werden.
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Überlebende von sexualisierer Gewalt
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Psychosoziale Unterstützung bei Gewalterfahrung
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Wenn Menschen Gewalt erfahren haben, stellen wir in unseren Projekten sicher, dass sie zum Beispiel Zugang zu wesentlichen psychosozialen Diensten und zur sozialen Versorgung haben. Die Maßnahmen, um die mentale Gesundheit zu stärken, sind eingebettet in formale und nicht-formale Schulsysteme, Gesundheits- und Sozialdienste.
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Versorgung einer Schwangeren
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Versorgung während Schwangerschaft und Geburt
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In mobilen Kliniken oder über die Besuche der sogenannten Community Health Workers oder auch Gesundheithelfer können wir auch in entlegenen Gebieten eine regelmäßige Schwangerschaftsuntersuchungen und eine gute Geburtsbetreuung sind für die Gesundheit von Mutter und Kind sicherstellen. In diesen Untersuchungen kann die Gesundheitshelferin, der Gesundheithelfer oder die Hebamme den Gesundheitszustand von Mutter und Kind überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen und behandeln.