An einem ruhigen Morgen im März 2025 betritt eine Mutter mit ihrer dreijährigen Tochter Eklas die Ernährungsstation. Ihre Augen zeugen von Angst, Erschöpfung und Hoffnung. Eklas war gerade aus dem Kinderkrankenhaus entlassen worden, wo sie wegen einer Blutinfektion, schwerer Anämie und akuter Unterernährung behandelt worden war. Ihr kleiner Körper wog nur 7,8 kg, ihr Oberarmumfang betrug 10,5 cm – Anzeichen für schwere akute Unterernährung.
Ihre Mutter flüstert: „Wir sind nach dem Krieg aus dem Bundesstaat Upper Nile hierhergekommen. Wir leben bei Verwandten, und Essen ist ein großes Problem. Ich glaube, dass meine Tochter deshalb krank geworden ist.“
Das ist die Realität für Millionen von Kindern auf der ganzen Welt. Hunger ist nicht nur der Mangel an Nahrung – er ist der Verlust von Potenzial, die Schwächung des Immunsystems und der stille Dieb der Kindheit.
Die Auswirkungen von Hunger auf die kindliche Entwicklung
Hunger in der frühen Kindheit hat verheerende Folgen. Er hemmt das Wachstum, verzögert die kognitive Entwicklung und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen. Unterernährte Kinder wie Eklas haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, zu lernen und sich zu entwickeln. Ihr Körper priorisiert das Überleben gegenüber der Entwicklung, oft auf Kosten der langfristigen Gesundheit und des psychischen Wohlbefindens.
Medizinisch gesehen kann chronische Unterernährung zu folgenden Problemen führen:
- Wachstumsverzögerung (geringe Körpergröße für das Alter), die die Gehirnentwicklung beeinträchtigt.
- Auszehrung (geringes Gewicht für die Körpergröße), die das Sterberisiko erhöht.
- Mikronährstoffmangel, der die Immunität und die Lernfähigkeit beeinträchtigt.
- Verzögerung der motorischen und sozialen Fähigkeiten, was die Zukunftschancen einschränkt.