Die Menschen in ärmeren Ländern sind besonders stark von Umweltzerstörungen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Der Meeresspiegel steigt an und extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme nehmen zu. Der Klimawandel hat zerstörerische Auswirkungen auf das Leben, den Besitz und die Lebensgrundlagen der Ärmsten und Schwächsten und hält sie in einem Kreislauf der Armut gefangen.
Aufforstung in Sambia
In Sambia werden pro Jahr etwa 250.000 bis 300.000 Hektar Wald vernichtet. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von der Gewinnung von Holzbrennstoffen, landwirtschaftlicher Ausbreitung, Bergbau und Buschbränden bis hin zu Land- und Infrastrukturentwicklung. Viele Menschen, besonders in ländlichen Regionen, sind für ihren Lebensunterhalt und ihr Überleben jedoch auf die Wälder angewiesen.
Um die Auswirkungen der Abholzung in anderen Landgebieten abzufedern und die Wiederanpflanzung von Bäumen zu fördern, implementiert World Vision in Sambia die FMNR-Methode aktuell in sieben Regionen. Die Menschen, die dort leben, übernehmen selbst die Verantwortung für die Pflege und den Erhalt der neuen Wälder. Schon nach kurzer Zeit können sie Holz und Futter für ihre Tiere dank gezielter Beschneidung der Äste sammeln. Außerdem können die Bäuerinnen und Bauern höhere Ernteerträge einfahren, weil ihre Äcker von Bäumen beschattet werden.
Wälder bringen neue Einkommensquellen
Adamson Zulu ist Vorsitzender des FMNR-Komitees in Kalumbila im Distrikt Katete und bildet heute selbst Bäuerinnen und Bauern sowie Schulungsleiterinnen und -leiter aus. Er ist begeistert von der Wiederaufforstungsmethode und erläutert, dass das Modell den Menschen in seiner Heimatregion geholfen hat, die Forstwirtschaft wiederherzustellen. „Früher fällten wir Bäume, um Holzkohle zu gewinnen. Folglich war fast das gesamte Land ausgedörrt. Wir hatten viele Probleme, da es kaum noch Bäume gab und es auch sehr unregelmäßig regnete“, so Zulu. „2016 und 2017 erlebten wir Dürreperioden, die dazu führten, dass viele Familien keine Nahrung mehr hatten. Als das Projekt 2016 startete, erklärten uns die Expertinnen und Experten von World Vision, wie wichtig es ist, die Bäume zu erhalten. Im Jahr 2018 begannen wir damit, 12,5 Hektar Wald zu pflegen und wieder aufzuforsten. Heute sind die Wälder unsere Lebensadern.“
Neue Wälder entstehen und verbessern Ernten
Die Familien wollen den Wald weiter ausbauen, damit auch künftige Generationen davon profitieren. Es gibt regelmäßige Schulungen, in denen die Bedeutung von Bäumen erklärt wird. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen die Bäume richtig zu beschneiden, damit sie nicht beschädigt werden und schnell wieder wachsen können. Josias betont: „Wir haben große Fortschritte gemacht. Drei Wälder konnten geschützt werden – jeder etwa vier Hektar groß und alle machen mit. Die Natur regeneriert sich langsam und wir können beobachten, dass Vögel und Wildtiere zurückkommen.“
Der 50-jährige Saiti Phiri sagt, dass er anfangs gezweifelt habe: „Als ich gefragt wurde, ob ich an der Schulung teilnehmen wolle, war ich sehr skeptisch und habe nur aus Respekt für Josias zugesagt. Heute unterstütze ich die FMNR-Methode voll und ganz, weil ich ihre Vorteile erkannt habe.“ Früher seien die Feldfrüchte, vor allem der Mais, von starken Winden weggefegt worden. „Ich habe einige Bäume auf meinen Feldern wachsen lassen und gepflanzt, die nun als Windschutz dienen und die Bodenerosion verhindern. Ich danke World Vision, dass sie in unser Dorf gekommen sind. Sie haben uns neue Hoffnung und neues Leben gegeben.“