23.03.2020

Corona: Gefahr für Millionen Menschen im Südsudan

Erfahrungen aus Ebola-Epidemien bei COVID-19 nutzen

Autor: UBauer

In Krisenländern wie dem Südsudan wird der Ausbruch des Coronavirus (COVID-19) dramatische Folgen haben: 7,5 Millionen Menschen sind auf Nothilfe angewiesen, über die Hälfte von ihnen sind Kinder. Sie haben keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung und sie leiden unter Unterernährung und Vorerkrankungen. Die globale Pandemie wird für sie zur Lebensgefahr.

World Vision nutzt Erfahrungen aus Ebola-Bekämpfung

Bei der aktuellen Herausforderung zeigt sich, dass die Erfahrungen, die World Vision bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie jahrelang gesammelt hat, jetzt von großem Nutzen sind - sei es in der Zusammenarbeit mit dem südsudanesischen Gesundheitsministerium oder mit weiteren lokalen Partnern.

Um effektiv auf die Corona-Pandemie reagieren zu können, setzt World Vision auf bewährte Maßnahmen, um einen Ausbruch einzudämmen. Hierzu gehört, flächendeckend aufzuklären und zu sensibilisieren sowie umfassende Vorsorgeuntersuchungen in besonders gefährdeten Gemeinden durchzuführen.

World Vision-Mitarbeiter im Südsudan an einer Tafel zur Aufklärung
Im Südsudan setzt World Vision auf Aufklärung, um das Corona-Virus zu stoppen.

Dabei sind die aktuellen Zahlen aus dem Gesundheitssystem alarmierend: Von den 2.300 Gesundheitseinrichtungen im Südsudan sind über 1.300 nicht funktionsfähig. Gleichzeitig leiden 7,3 Millionen Menschen unter gesundheitlichen Problemen und zählen damit zur Risikogruppe.

  • 56% der südsudanesischen Bevölkerung haben keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung.
  • 1,5 Millionen Menschen im Südsudan sind auf der Flucht.
  • 75% aller Todesfälle bei Kindern sind auf vermeidbare Krankheiten wie Durchfall, Malaria und Lungenentzündung zurückzuführen.

Prävention und Vorsorge sind deshalb die zentralen Maßnahmen, die World Vision in den Projektgebieten Zentraläquatoria, Warrap, Westäquatoria und den Oberen Nilstaaten zur proaktiven Bekämpfung von COVID-19 verfolgt. Dazu gehören vor allen Dingen Aufklärung und Händewaschen

World Vision-Mitarbeiter zeigt Kindern im Südsudan das richtige Händewaschen
Richtiges Händewaschen ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um Corona einzudämmen.
Ein Mädchen im Südsudan lernt, sich richtig die Hände zu waschen.
World Vision-Mitarbeiter zeigen es den Kindern im Südsudan.

Nur gemeinsam aus der Krise

„Die WHO hat das Coronavirus zu einer globalen Pandemie erklärt. Gemeinsam mit Partnern, Regierungsbehörden und den Gemeinden im Südsudan stellen wir uns der Herausforderung, bereiten uns auf die Krise vor und reagieren proaktiv. Ich fordere alle auf, die Gesundheit und das Wohlergehen der Kinder und der am meisten gefährdeten Menschen zu einem Hauptanliegen zu machen“, sagt Dr. Mesfin Loha, Programmdirektor von World Vision im Südsudan.

Um das Schlimmste zu verhindern, braucht es die Zusammenarbeit, das Verständnis und die Unterstützung aller. Es muss alles daran gesetzt werden, die am stärksten gefährdeten Menschen im Südsudan zu schützen. Dafür sind Eindämmung und Prävention die wichtigsten Maßnahmen. Gleichzeitig muss die Sicherheit aller Mitarbeiter im Gesundheitswesen und derjenigen, die daran beteiligt sind, die Krise zu bekämpfen, gewährleistet werden.

Zusammen können wir die Auswirkungen dieser Pandemie im Südsudan und weltweit eindämmen.
Dr. Mesfin Loha, Programmdirektor von World Vision im Südsudan

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