Zerstörungen nach dem Tsunami Indonesien

Nach dem Tsunami: “Das Lächeln der Kinder erleichtert mir das Durchhalten”

Eine Helferin berichtet von ihrer Arbeit
Autor: Dirk Bathe  | 
5. Oktober 2018
Autor: Dirk Bathe
Rina

Es war furchtbar zu sehen, wie das Erdbeben und der Tsunami einfach alles zerstört haben. Kommunikationsleitungen brachen zusammen und Lebensmitteln und sauberes Wasser wurden knapp. Wir hörten, dass die Menschen anfingen, die Geschäfte zu plündern. Es herrschte totales Chaos. Ich sah viele Kinder mit Gegenständen, die sie aus den Ruinen ihrer Häuser retteten. Verzweiflung war überall sichtbar.

Glücklicherweise verfügt unser Büro über einen großen Hof, auf dem wir einige Familien aufnehmen konnten, die alles verloren haben. Unter ihnen viele Kinder unter 5 Jahren, schwangere und stillende Frauen. 200 Familien teilten sich den Platz. Wir versorgten sie mit Essen. Mit dem wenigen, das wir zur Verfügung hatten, kochten wir lokale Gerichte aus Moringa-Blättern.

Meine Kollegen aus Jakarta kamen rasch zu Hilfe und wir konnten erste Kinderschutzzonen errichten. Es ist ein Ort, an dem sich die Kinder besonders bei Nachbeben sicher fühlen können. Es freut mich, Kinder zu sehen, die wieder lächeln können. Und irgendwie erleichtert ihr Lächeln mir das Durchhalten. Es lässt mich meine Müdigkeit vergessen.

Zerstörungen Sulawesi
Kinderschutzzentrum Sulawesi

Es gibt viel zu tun und meine Kollegen und ich arbeiten fast rund um die Uhr, um den Menschen hier zu helfen. Die Zahl der Todesopfer ist in den letzten Tagen auf mehr als 1.400 gestiegen, zwei Millionen Menschen sind betroffen. Die Retter versuchen ihr Bestes, um alle betroffenen Gebiete zu erreichen. Und World Vision und andere Hilfsorganisationen versuchen ihr Bestes, um trotz der vielen Herausforderungen schnell Hilfe zu leisten.

Es ist eine schwierige Zeit für uns alle. Aber ich bin auch dankbar. Dankbar für die internationale Hilfe und dafür, dass meine Mitmenschen trotz dieser schmerzhaften Erfahrungen versuchen, positiv zu bleiben. Und ich weiß, dass wir zu gegebener Zeit Palu wieder gemeinsam aufbauen können.