Guatemala: Vulkanausbruch
Am Sonntag, dem 3. Juni ist der Vulkan Fuego in Guatemala ausgebrochen. Er liegt ca. 70 km von der Hauptstadt Guatemala City entfernt. Die von Deutschland aus geförderten Programmgebiete und Kinder sind von der Vulkanaktivität jedoch nicht direkt betroffen.
Von dem ausgebrochenen Feuervulkan geht weiterhin Gefahr aus. In den vergangenen Tagen mussten die Bergungsarbeiten immer wieder unterbrochen werden, weil der Vulkan weiterhin Lava und Asche ausstieß und starker Regen die Arbeit unmöglich machte. Auch eine Explosion halten die Experten vor Ort für möglich. Die Bewohner der direkt betroffenen Dörfer sind vorwiegend indigene Kleinbauern, zählen also zur ärmsten Bevölkerungsgruppe in Guatemala. Über 12.000 Menschen wurden evakuiert und mehr als 4000 von ihnen befinden sich nun in Notlagern (wie städtischen Gebäuden und Kirchen). Diese sind überfüllt, so dass die Lage prekär ist. World Vision leistet Nothilfe in Escuintla, einem von drei Gebieten(Escuintla, Chimaltenango und Sacatepéquez), die Guatemalas Präsident Jimmy Morales zu Notstandsgebieten erklärt hat.
Versorgung in Notlagern
In das Gebiet Escuintla entsendete World Vision schnell zwei Ärzte, um die medizinische Versorgung von Wunden, Verbrennungen und Atemwegsproblemen (die durch die Asche entstanden) zu unterstützen. Weitere Mitarbeiter brachten Lebensmittel, Hygienesets und medizinische Hilfsgüter in die Notlager. „Hier wird viel Hilfe gebraucht, denn die Kirchen und städtischen Gebäude sind nicht dafür eingerichtet, so viele Menschen zu beherbergen“, berichtet Golda Iberra, Mitglied des Nothilfe-Teams aus Escuintla. Zur Koordination der Hilfe arbeitet World Vision mit dem nationalen Katastrophenschutz, den lokalen Behörden und auch mit den inzwischen eingetroffenen Katastrophenhilfe-Experten der UNO zusammen. Länderdirektor Peter Gape brachte am Dienstag bereits mit Helfern Trinkwasser und weitere Hilfsgüter in die Ortschaft San Pedro Yepocapa, die mittelschwer betroffen ist, aber in der roten Gefahrenzone liegt. Dort sind infolge des Vulkanausbruchs die Wasserleitungen beschädigt worden.
Geschützte Räume für Kinder
Heute will World Vision die ersten Kinderbetreuungsangebote in Notlagern einrichten. „Das Spielen in geschützten Räumen gibt den Kindern Sicherheit und reduziert Stress bei ihnen, wie auch bei ihren Familien“, erklärt Harry Donsbach, der die Katastrophenhilfe bei World Vision Deutschland leitet. Ein Teil der Kinder benötigt sicherlich weitergehende Hilfe, da sie ihre Eltern oder andere Familienmitglieder verloren haben. Viele Familien erzählten den World Vision-Mitarbeitern, dass sie zwar ihren gesamten Besitz verloren hätten, aber dankbar seien, überlebt zu haben.
Das Spielen in geschützten Räumen gibt den Kindern Sicherheit und reduziert Stress.
Geschätzt sind 1,7 Millionen Menschen laut der Regierung in Guatemala vom Ausbruch direkt betroffen. Mindestens 100 Menschen kamen ums Leben. Dutzende werden noch vermisst. In vielen Orten brach die Strom- und Wasserversorgung zusammen. Immer wieder ist die Bevölkerung von Guatemala Katastrophen ausgesetzt. Neben Vulkanausbrüchen beispielsweise auch Erdbeben, tropischen Stürme oder Dürren. Deshalb engagiert sich World Vision auch in der Katastrophenvorsorge.