Von Kindersoldaten, Kindheitsrettern und viel Musik
„Ich freue mich ganz besonders, einen Menschen auf die Bühne zu bitten, der auch für mich persönlich ein Vorbild ist. Als Musiker, als Mensch, als Prominenter, der sich wirklich für die schwächsten engagiert. Dem sie so sehr am Herzen liegen, dass er sogar ein Projekt für sie auf die Beine gestellt hat. Wolfgang Niedecken!“
Applaus brandet auf im festlichen Saal des Köln Marriott Hotels, als Moderatorin Ulrike von der Groeben einen ganz besonderen Abend eröffnet. 250 Gäste, darunter Janine Kunze, Shary Reeves, Lira Alushi, Martin Kälberer und Thorsten Wingenfelder, sind gekommen, um mit dem BAP-Frontmann und World Vision das zehnjährige Bestehen von „Rebound“ zu feiern. In diesem Projekt werden ehemalige Kindersoldaten und zwangsprostituierte Mädchen wieder zurück in ein ziviles Leben geführt.
„Ich habe 2004 ein Projekt für Kindersoldaten von World Vision in Norduganda besucht. Was ich dort sah und von den Kindern hörte, hat mich zutiefst bewegt. Ich wusste, da muss ich was tun“, beschreibt Wolfgang Niedecken seine erste Begegnung in Uganda. Mit der finanziellen Unterstützung von Jack Wolfskin wurde 2008 das erste Rebound Projekt in Norduganda gegründet. Nach Ende des Bürgerkriegs wurden weitere Rebound Projekte im Ostkongo eröffnet, einer Region, die von Gewalt und Krieg zerrissen ist. World Vision begleitet seit 10 Jahren die BAP-Konzerte mit einem Infostand. Wolfgang Niedecken selbst nutzt jede Gelegenheit, um Interviews oder Berichten über ihn von Rebound zu erzählen. Und Niedecken besuchte Rebound auch regelmäßig in den vergangenen Jahren, machte sich ein Bild von den Fortschritten, sprach mit Absolventen des Programms. Jetzt war es an der Zeit ihm für sein Engagement zu danken.
Mit dem Benefizabend im Marriott – und mit einer besonderen Auszeichnung. Dem „Kindheitsretterpreis“, den World Vision in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen hat. Eigentlich wollte Außenminister und Niedeckenfreund Sigmar Gabriel den Preis überreichen, doch Gabriel steckte im Münchner Schneechaos fest. Seine Laudatio übermittelte er stattdessen an Christoph Waffenschmidt, Vorstand von World Vision, der die Rede im Namen von Sigmar Gabriel verlas. Und die mit den Worten endete:
„Lieber Wolfgang, du hast in den letzten zehn Jahren Hunderte von Kinderleben gerettet. Ohne viel Aufhebens. Sondern mit Beharrlichkeit, Leidenschaft und Kraft. Du bist ein Kindheitsretter – und ich freue mich, dass dein Engagement heute Abend mit dem ersten Kindheitsretterpreis ausgezeichnet wird. Herzlichen Dank und vor allem Herzlichen Glückwunsch!"
Dem schließen wir uns aus vollem Herzen an.