11.03.2022

Ukraine: Wo unsere Hilfe ankommt

Krankenhäuser versorgen immer mehr flüchtende Menschen

Autor: IManner

Nur raus aus Kiew wollten Olga und ihr Mann mit dem 15 Monate alten Sohn David, als immer mehr Schüsse und Bomben in der Nähe fielen. Sie glaubten in einem Häuschen auf dem Land sicherer zu sein, aber nach ein paar Tagen merkten sie, dass die Kämpfe weiter zunahmen. Nach einer Nacht im Keller beschlossen sie mit dem Auto weiter zu fliehen - Richtung Südwesten. Unterwegs bekam das Kind hohes Fieber und begann schrecklich zu weinen. So beschlossen die Eltern ein Krankenhaus aufzusuchen, statt bei Regen und Kälte weiter bis zur Grenze nach Rumänien zu fahren. Dort traf ein World Vision -Team die junge Mutter, als es dem Krankenhaus am 6. März mit zwei Transportern haltbare Lebensmittel-Vorräte für 200 Menschen sowie Matratzen, Decken, Seife und andere Hygieneartikel brachte. 

 

World Vision verlädt Hilfsgüter, um den Menschen in der Ukraine zu helfen
Übergabe von World Vision-HIlfslieferung an ein Krankenhaus in der Süd-Ukraine
Olga aus Kiew mit Sohn in einem Krankenhaus in der Südukraine
Wir wollen hier bleiben und zurück nach Hause, wenn nicht mehr gebombt wird
Olga, Binnenflüchtling aus der Ukraine

"Die Leute hier kümmern sich gut um uns." Das Krankenhaus versorgt normalerweise rund 600 Patientinnen und Patienten, beherbergt jetzt aber immer mehr Binnenflüchtlinge, was das Krankenhaus an seine Kapazitätsgrenzen bringt. Auf der rumänischen Seite, der nahe gelegenen Grenze, erreichte die Stadt Siret der Hilferuf des Krankenhauses. Mitarbeiter von World Vision, die in Siret ankommende Familien aus der Ukraine unterstützen, erfuhren davon und verabredeten eine Zusammenarbeit. 

Inzwischen hat ein weiterer Hilfstransport von World Vision die Westukraine erreicht, wo ebenfalls viele Menschen aus umkämpften Städten Zuflucht suchen. Das städtische Krankenhaus in Novoselytsia erhielt Windeln, Decken, Matratzen, Bettwäsche, Handtücher, Waschmittel, Reinigungsmittel, Konserven, Reis, Mehl, Getreide, Säfte, Öl und vieles mehr. Die Güter beschafft das Nothilfe-Team bisher in Rumänien, wo World Vision seit drei Jahrzehnten arbeitet. 

World Vision-Hilfstransport: Nahrungsmittel für Ukraine
Mitarbeiter von World Vision Rumänien verladen Hilfspakete für Menschen in der Ukraine

"Die Vorräte der Krankenhäuser sind gefährlich knapp"

Mihaela Nabâr leitet die Arbeit in Rumänien. Vor dem Konflikt in der Ukraine haben die rund 350 Mitarbeitenden vor allem Bildungsprojekte für Kinder umgesetzt und Sozialarbeit mit Familien geleistet. Nun unterstützen viele von ihnen die Versorgung geflüchteter Menschen in Aufnahmezentren, richten außerdem Spielmöglichkeiten für Kinder ein. "Die Lage der Geflüchteten in den Nachbarländern der Ukraine ist schlimm genug, aber wir hören von soviel Verzweiflung in der Ukraine und solange wir die Gebiete im Westen dort erreichen können, werden wir dort helfen."

Sie erklärt, dass viele Menschen in Krankenhäusern Zuflucht suchen und dies den Druck auf das ohnehin schon überlastete Gesundheitssystem noch erhöht. "Die Vorräte in den Krankenhäusern sind bereits gefährlich knapp, und da die zunehmenden Kämpfe in der Ukraine zu ernsthaften logistischen Problemen führen, haben die Krankenhäuser wirklich Mühe, Schritt zu halten. Wir befürchten, dass sich die Lage nur noch verschlimmern wird."

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