Erfolgreiche Projektübergabe in Dialla, Mali

2008 – 2024: World Vision-Patinnen und Paten haben Großes bewirkt

Wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingt

Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Dialla. Die Kinder und ihre Familien wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können – dank unserer Patinnen und Paten!

Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:

Icon Bildung

78,38% der Kinder haben die 9. Klasse der Schule erfolgreich abgeschlossen (2009: 23,64%).

ICon Gesundheit

Die Rate der Mütter, die ihr Baby 6 Monate exklusiv stillen, ist auf 68,7% (2020) gestiegen (2013: 32,08%).

Icon Wasser

Der Anteil der Haushalte, die eine verbesserte sanitäre Grundversorgung nutzen, erhöhte sich auf 83,74% (2012: 40,21%).

Icon Food

Der Anteil der Haushalte mit einer ausgewogenen Ernährung ist im Jahr 2020 auf 95% gestiegen (2013: 80%).

So war die Situation in Dialla zu Projektbeginn

Bildung

Die Region stand zu Projektbeginn in verschiedenen Bereichen vor erheblichen Herausforderungen. So gab es zu wenig Schulen, und den vorhandenen mangelte es an Klassenzimmern, Lehrkräften, Lehrmaterialien, Toiletten und Trinkwasser. In der Bevölkerung war der Anteil an Analphabeten hoch und weit weniger als die Hälfte aller Kinder besuchten die Schule. 

Gesundheit und Ernährung

Im Gesundheitswesen fehlten sowohl ausreichende Einrichtungen als auch Fachkräfte, und den unzureichend ausgebildeten Landwirten reichte das Saatgut und die Ausrüstung nicht aus, um genügend Nahrung zu produzieren. Zudem hatten viele Familien ein zu geringes Einkommen, um ihren Bedarf zu decken. Die Situation wurde durch Umweltbelastungen sowie einen Mangel an Trinkwasser und sanitären Einrichtungen verschärft; Brunnen konnten aufgrund fehlender Mittel und Kenntnisse nicht repariert werden. All diese Punkte führten vor allem bei Kindern zu Unter- und Mangelernährung sowie Krankheiten wie Malaria, Durchfall und akuten Atemwegsinfektionen. 

Kinderschutz

Und auch die Gewalt gegen Kinder, die Verheiratung von Mädchen und die Diskriminierung besonders schutzbedürftiger Personen stellten ernste Probleme dar.

Brunnen vorher Bild

Brunnen gab es anfangs nur wenige, sodass die Menschen weite Wege zum Wasserholen zurücklegen mussten.

Tierzucht vorher Bild

Die örtlichen Praktiken in der Landwirtschaft und Viehzucht waren zu Beginn des Projekts verbesserungswürdig.

Bild

Durch die Schulung in besseren Anbaumethoden konnten die Ernte-Erträge im Laufe der Zeit verbessert werden.

Alphabetisierungs-Programm

Durch das „Unlock Literacy“-Programm haben die Kinder ihre Lesefähigkeit verbessert.

Bild Händewaschen

Dieses Mädchen achtet auf gute Hygiene, indem es sich die Hände mit Seife wäscht, nachdem es die Latrine verlassen hat.

So haben Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region von Ihrer Hilfe profitiert

Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Dialla haben sich verbessert. Das haben Sie, liebe Patinnen und Paten, durch die Förderung unserer Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Kinderernährung, Ernährungssicherheit, Einkommen, Resilienz, Trinkwasser, sanitäre Anlagen und Hygiene ermöglicht. Trotz der schwierigen Lage in Mali, das seit 2012 von gewaltsamen bewaffneten Konflikten geprägt ist, zeigt sich ein ermutigendes Maß an Reife und Engagement bei den lokalen Gruppen und Organisationen. 

Sensibilisierungsmaßnahmen haben bei der Bevölkerung zu einem breiteren Bewusstsein für wichtige Themen wie Kinderschutz und Hygienepraktiken geführt. Die Bereitstellung von Trinkwasserbrunnen und die Schulung von Gemeindemitgliedern in deren Betrieb und Wartung haben dazu beigetragen, den Zugang der Haushalte zu sicherem Trinkwasser zu verbessern und die durch Wasser übertragenen Krankheiten zu verringern, insbesondere bei Kindern und Müttern. Eltern und kommunale Führungskräfte wurden durch Schulungen gestärkt, um das Wohlergehen der Kinder zu fördern. Und auch Lehrkräfte fühlen sich nun besser gerüstet, erlernte Techniken künftig auch selbstständig weiterzugeben.

Diese Bemühungen haben nicht nur die Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft gestärkt, sondern auch zu einem Rückgang von Vorurteilen gegenüber Bildungschancen für Mädchen und Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen geführt. Initiativen, wie das Anlegen von Gemüsegärten, hat der Bevölkerung nicht nur die Möglichkeit gegeben, ihre Einkommensquellen zu diversifizieren, sondern auch die Verfügbarkeit von gesunden Nahrungsmitteln zu verbessern. So stieg auch der Anteil der Haushalte, die mit den sozialen Basisdienstleistungen zufrieden sind, von 31,83 % (2013) auf 97,26 % heute. 

Zitat unserer Patin Sabine Janzen

„Das Schönste für mich ist, dass Habtamu heute Besitzer eines kleinen Ladens ist. Für die Verhältnisse vor Ort geht es ihm sehr gut, ich glaube, seine Zukunft ist gesichert. Jetzt unterstütze ich zwei Mädchen, denn jedes Ende ist auch immer eine Möglichkeit für einen neuen Anfang.“ 

Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre

Bild Klassenzimmer

Bildung

  • Mit dem Bau von 18 Klassenzimmern wurden die Lern- und Lehrbedingungen für Schüler und Lehrerinnen und Lehrer verbessert
  • Durch die fortlaufende Fortbildung der Lehrkräfte in verschiedenen Modulen konnten die Schüler ihr Lese- und Verständnisniveau verbessern
  • Organisation von Sensibilisierungsveranstaltungen zur Bedeutung von Schulbildung und zur Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder 
  • Organisation von Sensibilisierungstagen zur Schulbildung von Kindern, insbesondere von Mädchen
  • Bau von 9 Toiletten Blöcken und 3 Schulleiter-Büros
  • Ausstattung von Schulen und Verteilung von Schulsets an die Kinder
Kinderernährung Bild

Kinderernährung 

  • Bau und Ausstattung eines Gesundheitszentrums in einer Gemeinde 
  • Bau von drei überdachten Unterständen für Impfungen in drei Gemeinden  
  • Screening auf Mangelernährung bei Kindern – zwischen 2015 und 2016 konnten durch das Programm 261 unterernährte Kinder in Mutter-Kind-Zentren identifiziert und behandelt werden
  • Sensibilisierung der Bevölkerung über die Bedeutung von Moskitonetzen bei der Malariabekämpfung
  • Verteilung von 4.000 imprägnierten Moskitonetzen
  • Fortbildung des Gesundheitspersonals
  • Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bedeutung von Kinderimpfungen
  • Schulung von Müttern in exklusivem Stillen und Zubereitung nahrhafter Mahlzeiten für Kinder
  • Schulung von 99 Gemeindevertreterinnen und -vertretern in wesentlichen Maßnahmen zur Förderung der Familiengesundheit
Trinkwasser Bild

Trinkwasser, sanitäre Anlagen und Hygiene

  • In den am meisten bedürftigen Gemeinden des Gebiets wurden 17 Brunnen gebohrt und mit Wasserpumpen ausgestattet
  • 132 Mitglieder des Trinkwasserkomitees wurden geschult
  • Ausbildung und Ausrüstung von 24 lokalen Maurern im Brunnenbau
  • Schulung von 24 Gemeindemitgliedern für die Wartung von Pumpen und 6 weiteren für die Reparatur von Pumpen
  • Aufbereitung von Wasser zu Trinkwasser aus bestehenden Pumpen und ungeschützten Wasserstellen
  • 579 Schülerinnen und Schüler wurden für gute sanitäre Praktiken und das Händewaschen mit Seife sensibilisiert
  • In den Gemeinden wurden Gesundheitstage organisiert
Ernährung Bild

Ernährungssicherheit, Einkommen und Resilienz

  • Um zur Verringerung der Vulnerabilität der Gemeinden beizutragen, wurden im Rahmen des Programms zwei Gemüsegärten und ein Viehmarkt eingerichtet
  • Das Programm sensibilisierte 322 Personen für die Nutzung von verbessertem Saatgut und 758 Personen in der Strategie der nachhaltigen Umweltbewirtschaftung
  • 50 Personen wurden in der unterstützten Regeneration natürlicher Ressourcen ausgebildet
  • Zwei kommunale Brigaden wurden zur Bekämpfung von Schädlingen eingerichtet, geschult und ausgerüstet

Beispiel Trinkwasser: So wirkt sich Ihre Hilfe aus

Icon Wasser

Aktivität: 

In den Gemeinden werden Trinkwasserbrunnen gebaut und in Schulungen werden die Bewohner und Bewohnerinnen in deren Nutzung, Instandhaltung und Wartung geschult.

Ergebnis:

Die Bewohner und Bewohnerinnen sind in der Wichtigkeit von sauberem Wasser und Hygiene für die Gesundheit sensibilisiert.

Direkte Wirkung:

Die Menschen setzen die erlernten Kenntnisse um und waschen sich nach jedem Latrinengang die Hände. Zudem achten sie darauf, nur sauberes Wasser zu trinken.

Indirekte Wirkung:

Gerade Kinder bleiben vermehrt gesund, weil durch das saubere Trinkwasser und bessere Hygiene weniger Krankheiten übertragen werden.

Erfolgsgeschichten

Korotimi  ist eine 15-jährige Schülerin der 5. Klasse. Ihre Eltern wollten, dass sie die Schule verlässt, um in der Großstadt für ihre Aussteuer zu arbeiten. Als Fatouma, Mitglied des Kinderschutzkomitees des Dorfes Tori, von der Situation erfuhr, beschloss sie zu intervenieren. Sie sensibilisierte Korotimi und ihre Eltern für die Folgen der Landflucht und die Vorteile einer Schulbildung für Mädchen dank der Kenntnisse, die die Mitglieder des Kinderschutzkomitees während ihrer Ausbildung erworben hatten. Fatouma sagt: "Als ich Korotimi traf, kurz bevor sie das Dorf verlassen wollte, bat ich sie, nach Hause zu gehen und ihre Ausbildung fortzusetzen, denn die Schule ist für ihre Zukunft sicherer als Arbeit in ihrem Alter. Als sie zu Hause ankam, machte ich ihre Mutter darauf aufmerksam, wie wichtig die Schulbildung für Kinder, insbesondere für Mädchen, ist. Daraufhin haben ihre Eltern ihr erlaubt, ihre Ausbildung fortzusetzen". Korotimi hat den Gedanken aufgegeben, ihr Studium abzubrechen. Zurück in der Schule, sagt sie: "Ich bin froh, wieder zurück bei den Mädchen in der Schule zu sein. In Zukunft möchte ich Hebamme werden". Aufgrund dieser Situation führten Fatouma und die anderen Mitglieder des Kinderschutzkomitees Aktionen durch, um die gesamte Gemeinde für die Bedeutung der Schulbildung von Kindern, insbesondere von Mädchen, sowie für den Umgang mit und die Meldung von Schutzvorfällen zu sensibilisieren. 

„Ich danke World Vision und allen Patinnen und Paten für ihre Maßnahmen zum Schutz und zur Unterstützung des Wohlergehens der Kinder“, sagt Korotimi.


Korotimi in der Schule

Adama ist ein Patenkind im Alter von 10 Jahren. In seinen eigenen Worten sagt er, „dass ich mich sehr wichtig und wertgeschätzt fühlte, als ich den ersten Brief meines Paten sah, den er mir schickte.“ Einen Brief zu erhalten, der von einer Person aus einem anderen Land stammt, war ein Privileg, das viele in der Stadt, in der er lebt, nicht hatten. Er sagt weiter: „Die Briefe, die ich von meinem Paten erhielt, machten mich zu jemand Wichtigem in meiner Familie. Jedes Mal, wenn der Patenschafts-Volontär zu Besuch kam, umringte ihn die gesamte Familie, um den Inhalt des Briefes zu erfahren.“ 

„Was besonders auffiel, war, dass der Pate sich mehr Sorgen um mich machte als meine Eltern, weil er viele Fragen zu meinem Gesundheitszustand und meiner Schulbildung hatte. Er hat mich immer wieder ermutigt zu lernen, um eines Tages eine Arbeit zu haben.“

Adama fügt noch hinzu: „Die Aufmerksamkeit, die ich von meinem Paten erhalten habe, hat mich sehr glücklich gemacht. Ich danke Gott für alles, was er für mich getan hat. Mit dem, was ich in meiner Beziehung zu meinem Paten erlebt habe, träume ich von einer besseren Zukunft!“


Adama Bild
Maurer Bild

Lokale Maurer wurden in der Herstellung von Fundamenten geschult und übernehmen die Arbeit in der Gemeinde.

Sanierung Bild

Die Bevölkerung half bei der Sanierung des Gesundheitszentrums tatkräftig mit.

Nahrungsmittel für Kinder Bild

Kinder erhalten lokal verfügbare, abwechslungsreiche und preiswerte Nahrungsmittel wie angereicherten Brei, der durch die Mütter zubereitet wurde.

Bild Freiwillge

Viele Freiwillige nahmen an einem Schulungsworkshop zu Aspekten des Kinderschutzes teil.

Ein Abschiedsgruß an Ihr Patenkind

Sie möchten sich von Ihrem Patenkind verabschieden? Hier haben Sie die Möglichkeit dazu! Schreiben Sie Ihrem Patenkind eine letzte Nachricht, die wir für Sie übermitteln. Bitte verfassen Sie Ihre Nachricht auf Englisch und vergessen Sie nicht, Ihre Kindernummer anzugeben. Für das Projekt in Dialla beginnt Ihre Kindernummer beispielsweise mit MLI-187711.