Erfolgreiche Projektübergabe in Karemo, Kenia

2004 – 2024: World Vision-Patinnen und -Paten haben Großes bewirkt

Ihre Patenschaft hat so vieles in Karemo (Kenia) bewegt

Wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingt

Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Karemo. Die Kinder und ihre Familien wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können. Ihre Lebensumstände und Perspektiven haben sich deutlich verbessert – dank unserer Patinnen und Paten!

Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:

Icon Kinderschutz

Der Anteil der Kinder, die in den letzten 12 Monaten Kinderarbeit verrichteten, sank von 12,6% (2021) auf nur noch 1,1% im Jahr 2024.

Icon Arzt

Der Anteil der Menschen, die in Gesundheitseinrichtungen versorgt werden, stieg von 36,6% (2004) auf 90,3% (2022).

Icon Wasser

In 43 Schulen wurden jeweils Zehntausend-Liter-Wassertanks zur Regenwassersammlung installiert.

Icon Finanzen

Der Anteil der Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, hat sich von 69% (2004) auf 24,5% (2020) reduziert.

So war die Situation in Karemo zu Projektbeginn

Kinderrechte

Zu Beginn des Projekts im Jahr 2004 war Karemo von zahlreichen gravierenden Problemen betroffen. Der Anteil der Menschen, die im Projektgebiet unterhalb der Armutsgrenze lebten, betrug 69 %. Kindesmissbrauch war weit verbreitet und umfasste häufige körperliche Bestrafungen durch Eltern, Betreuer und Lehrer. Viele Kinder mussten als Hausangestellte oder in Restaurants, auf Märkten oder Bauernhöfen arbeiten. Kinderheirat und Teenagerschwangerschaften waren ebenfalls gängig. 

Gesundheit

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der HIV-/AIDS-Pandemie hatten zur Folge, dass viele Eltern ihre Kinder nicht ausreichend versorgen konnten. Schlechte sanitäre Verhältnisse führten zu einem Befall mit Sandflöhen (Jigger), was sowohl die Gesundheit als auch die Bildung der Kinder beeinträchtigte. Darüber hinaus waren sie weiteren schwerwiegenden Risiken ausgesetzt, wie Unterernährung, unzureichenden Gesundheitsdiensten, geschlechtsspezifischer Gewalt und vermeidbaren Krankheiten. So hatten 2006 lediglich 19% (weniger als ein Fünftel) Zugang zu sauberem Wasser und nur 35% verfügten über sanitäre Einrichtungen. Die schlechten Lebensbedingungen machten es ihnen sehr schwer, sich ganzheitlich zu entwickeln und ihren Lebensweg meistern zu können.

Schaukeln

World Vision hat Schulen mit Schaukeln und Spielgeräten ausgestattet, die von den Kindern mit Freude genutzt werden.

Fahrradfahren

Viele Kinder bekamen Fahrräder zur Verfügung gestellt, dank denen sie nicht mehr so lange Strecken zu Fuß zurücklegen müssen, um zur Schule zu kommen.

Schule in Karemo

In Schulungen haben die Kinder mehr über ihre Rechte und Pflichten gelernt. Sie wissen nun, dass es wichtig ist, jeden Fall von Missbrauch zu melden.

Gesundheitszentrum

Mit der Unterstützung der Patinnen und Paten wurde das Gesundheitszentrum renoviert und mit grundlegender Medizintechnik ausgestattet.

Handwaschanlage

Die Kinder haben gelernt, wie wichtig es ist, sich regelmäßig ordentlich die Hände zu waschen – die neu installierte Handwaschanlage macht es ihnen einfach.

So haben Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region von Ihrer Hilfe profitiert

Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Karemo haben sich deutlich verbessert. Das haben Sie, liebe Patinnen und Paten, durch die Förderung unserer Maßnahmen in den Bereichen kommunales Engagement, Patenschaften, Kinderschutz, Partizipation, Gesundheit, Lebensunterhalt und Resilienz ermöglicht. Das Programm stärkte die Kapazitäten in Karemo und ermöglichte eine effiziente Zusammenarbeit mit den zuständigen Ministerien und der Bevölkerung. Dadurch konnte soziale Gerechtigkeit gefördert und die größten Hindernisse für das Wohlergehen der Familien und Kinder beseitigt werden. Ein bedeutender Fortschritt zeigte sich im verbesserten Schutz und in der erhöhten Beteiligung von Kindern. Mittlerweile zeigen 59 % der Haushalte ein hohes Maß an Selbstvertrauen in ihre Fähigkeiten, gemeinschaftliche Probleme selbstständig zu lösen – verglichen mit 26 % zu Beginn des Programms. 

Über die Hälfte der Haushalte nahm an Aktivitäten teil, die das Leben der Kinder verbessern sollen. Dies wurde durch die Bildung und Schulung von Kinderschutzausschüssen und Kinderversammlungen unterstützt. 2024 verfügten mehr als zwei Drittel (67 %) über Zugang zu sauberem Wasser und ebenfalls zwei Drittel (66,2 %) verfügten über sanitäre Einrichtungen. Die HIV-Prävalenz und die Anzahl der Neuinfektionen gingen ebenfalls deutlich zurück. Im Bezirk Siaya sanken die Neuinfektionen beispielsweise um 84 %. Diese Erfolge sind auf Maßnahmen zur Entstigmatisierung, häusliche Pflege, Aufklärung und die Prävention der Mutter-Kind-Übertragung zurückzuführen. Fast alle Schwangeren erhalten mittlerweile Vorsorge von qualifiziertem Personal und 97 % der Geburten findet in Gesundheitseinrichtungen statt, verglichen mit 55 % im Jahr 2011. Auch der Gesundheitszustand der Kinder hat sich verbessert. Dazu hat der Ausbau der Infrastruktur, die Ausbildung von Gesundheitspersonal und die Sensibilisierung der Gemeinschaft beigetragen.

Zitat unserer Patin Sabine Janzen

„Das Schönste für mich ist, dass Habtamu heute Besitzer eines kleinen Ladens ist. Für die Verhältnisse vor Ort geht es ihm sehr gut, ich glaube, seine Zukunft ist gesichert. Jetzt unterstütze ich zwei Mädchen, denn jedes Ende ist auch immer eine Möglichkeit für einen neuen Anfang.“ 

Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre

Kommunales Engagement Bild

Kommunales Engagement und Patenschaften

  • An allen 56 Grundschulen des Projektgebiets wurde jeweils ein Club zur Stärkung der Lebenskompetenzen („Life Skills“) gegründet 
  • 3.361 Kinder haben an Gemeindetreffen teilgenommen
  • Vier lokale Gebietsbeiräte und ein Unterbezirkskinderbeirat wurden gebildet und zum Thema Kinderbetreuung und -schutz geschult
  • 180 Eltern wurden in positiven Erziehungsmodellen geschult
  • 93,3 % der Gemeindemitglieder verfügen nun über Fähigkeiten zur Bewältigung der Herausforderungen in der Gemeinde 
  • 87,5 % der Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren haben eine enge Bindung zu ihren Eltern und Betreuern (2020: 58,7 %)
Kinderschutz Bild

Kinderschutz und Partizipation

  • 270 Kinder wurden in Friedens-, Lebens- und Mobilisierungskompetenzen gestärkt
  • 212 Jugendliche nehmen regelmäßig aktiv an kommunalen Entscheidungsfindungsforen teil
  • 2.172 Kinder nahmen an spirituell fördernden Aktivitäten teil
  • Eine Kinderschutzeinheit (CPU) wurde renoviert und ausgestattet
  • 5 Kinderbeiräte wurden gebildet und in den Bereichen Kinderschutz, Prävention, Identifizierung, Berichterstattung und Überweisungsmechanismen geschult
  • 352 Kinder wurden bei der Registrierung ihrer Geburt unterstützt
  • 800 Eltern und 40 Lehrer wurden zum Thema Hausunterricht geschult
  • Der Prozentsatz der Jungen und Mädchen (12–18 Jahre), die Hoffnung für die Zukunft äußern, liegt bei 75,5 % (2021: 62,7 %)
  • 87,5 % der Jungen und Mädchen (12–18 Jahre) haben eine positive und friedliche Beziehung zu ihren Eltern und Betreuern (2021: 32,8 %)
  • Nur noch 1,1 % der Kinder sind in Kinderarbeit involviert (2021: 12,6 %)
Gesundheit Bild

Gesundheit

  •  506 Freiwillige wurden in häuslicher Pflege, der Nutzung von Dienstleistungen der Gesundheitsversorgung und Patientenmanagement geschult
  • 14 Gesundheitseinrichtungen und 33 Schulen wurden mit Handwaschvorrichtungen ausgestattet 
  • Bau von 18 belüfteten und verbesserten Latrinen mit je 4 Kabinen in 18 Schulen
  • 9 Bohrlöcher und 7 Wasserstellen wurden instandgesetzt und eine Quelle geschützt
  • 300 Freiwillige für Hausbesuche wurden in Hygiene und sanitären Praktiken geschult
  • 2 Apotheken wurden renoviert und mit medizinischen Geräten ausgestattet
  • Der Bezirk Siaya verzeichnete einen Rückgang der HIV-Neuinfektionen um 84 % von 2355 im Jahr 2015 auf 371 im Jahr 2021. Auch die HIV-Prävalenz ging von 23,7 % im Jahr 2013 auf 13,2 % im Jahr 2022 zurück, wie der Bericht des National Syndemic Disease Control Council (NSDCC) 2023 zeigt. 
  • Die Zahl der Haushalte, die Zugang zu einer Basis-Trinkwasserversorgung haben, ist von 2,4 % im Jahr 2004 auf 67 % im Jahr 2024 gestiegen
  • 66 % der Haushalte haben in 2024 sanitäre Einrichtungen wie ein Toilettenhäuschen und eine Handwaschvorrichtung.

 

Lebensunterhalt Bild

Lebensunterhalt und Resilienz

  • 12 Farmer-Gruppen wurden mit Milchkühen und -ziegen, 2 Gruppen mit Geflügel und eine Gruppe mit Schweinen unterstützt 
  • 42 Haushalte wurden in der Milchwirtschaft geschult
  • 24 Gruppen wurden mit Gewächshäusern, Schattierungsnetzen, vertikalen Gärten und landwirtschaftlichen Betriebsmitteln unterstützt
  • 5 Gruppen wurden mit Werkzeugen für die Bienenzucht unterstützt
  • 81 Spargruppen wurden geschult, um das Sparmodell „Savings for Transformation“ zu praktizieren
  • 230 Haushalte wurden in unternehmerischen Fähigkeiten geschult
  • 290 Schulungen über verbesserte und nachhaltige Landwirtschaft wurden durchgeführt
  • 240 Bauern wurden mit Fahrrädern unterstützt, damit sie schneller zu ihren Feldern gelangen
  • Über 80.000 Baumsetzlinge wurden gepflanzt
  • 387 Haushalte praktizierten 2022 bereits die von Kleinbauern selbst geleitete Wiederaufforstungsmethode FMNR (Farmer Managed Natural Regeneration)

Beispiel Kinderrechte: So wirkt sich Ihre Hilfe aus

Piktogramm Kinderschutz

Aktivität: 

In den Gemeinden finden regelmäßige Schulungen und Veranstaltungen zum Thema Partizipation und (spirituelle) Förderung von Kindern statt.

Ergebnis:

Kinder - ebenso wie Eltern, Betreuer und Gemeindevertreter - wurden über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt. Ebenso wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Kinder stärker ins Gemeindeleben eingebunden und (spirituell) gefördert werden können.

Direkte Wirkung:

Kinder können sich aktiv beteiligen, gewinnen an Wissen und damit an Selbstvertrauen und haben somit eine bessere Ausgangsposition für ihren weiteren Bildungsweg.

Indirekte Wirkung:

Eltern, Betreuer und Gemeindevertreter unterstützen die Kinder viel mehr als vorher und nehmen sie als vollwertige Mitglieder der Gemeinde mit eigener Stimme wahr.

Erfolgsgeschichten

Die Mitglieder der Gemeinde Nyajuok, in der gegenwärtig 586 Kinder und 589 Erwachsene direkt vom verbesserten Zugang zu sauberem Wasser profitieren, mussten früher lange Wege zurücklegen, um Wasser aus einem 17 km entfernten offenen Brunnen zu holen. Das Wasser war schmutzig, sodass die Menschen, einschließlich der Kinder, an übertragbaren Krankheiten litten. Selbst die nahe gelegene Gesundheitseinrichtung hatte keinen Zugang zu sauberem Wasser und war auf nur zwei Wassertanks zur Regenwassersammlung angewiesen, die zuvor von World Vision gespendet worden waren. Dies erschwerte den Zugang zu medizinischer Versorgung, vor allem in der Trockenzeit, da dem Krankenhaus dann das Wasser ausging. Die Kinder verbrachten viel Zeit damit, ihren Familien beim Wasserholen zu helfen, was ihre Lernzeit sowie die Zeit zum Spielen beeinträchtigte.

2023 hat World Vision in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung ein Bohrloch (Foto) in der Gemeinde installiert. Jetzt müssen die Kinder nicht mehr viel Zeit mit dem Wasserholen verbringen. Stattdessen nutzen sie die Zeit, um zu lesen, ihren Eltern im Haushalt zu helfen und zu spielen. Die Kinder leiden nicht mehr an durch Wasser übertragenen Krankheiten, da sie jetzt sauberes Wasser trinken. Die Gemeinde hat nun Zugang zu medizinischer Versorgung, da der Gesundheitseinrichtung nicht mehr das Wasser ausgeht.

 

Brunnenbau


Als der 20-jährige David (Foto) 2006 in das World Vision Patenschaftsprogramm im Bezirk Karemo aufgenommen wurde, war er erst drei Jahre alt. Seine Eltern und viele andere Kinder des Bezirks konnten sich grundlegende Güter des täglichen Bedarfs aufgrund der hohen Belastung durch die HIV-/AIDS-Pandemie nicht leisten. Vielen Haushalten war es nicht möglich, ihre Kinder gut zu versorgen. Davids Eltern gehörten zu denen, die an Sensibilisierungsveranstaltungen über HIV/AIDS sowie an Schulungen zur wirtschaftlichen Stärkung und zum Agrobusiness teilnahmen. In der Schule besuchte David auch einen Club für Lebenskompetenzen. Die ermutigenden Worte seiner Paten halfen ihm zudem, sich auf seine Ausbildung zu konzentrieren. Letztes Jahr hat er die Schule mit Zertifikat abgeschlossen und besucht seit 2024 eine Hochschule. Seine Eltern konnten ihm auch ihre Kenntnisse in der Agrarwirtschaft vermitteln und er betreibt derzeit Gartenbau, um Geld für seine Uni-Ausgaben zu verdienen. „Ich habe während der Zusammenarbeit mit meinem Paten und den World Vision Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Karemo viel gelernt und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Jetzt freue ich mich auf eine bessere Zukunft.“ sagt David.

David Foto


Future Plans Sustanibility

Viele Gemeindemitglieder packten mit an, um die Situation vor Ort auf möglichst effiziente Art und Weise zu verbessern.

Agriculture Bild

Charles und seine Frau Florence gehören zu den Landwirten, die landwirtschaftliche Betriebsmittel und Schulungen zum Thema Agrarwirtschaft erhalten haben.

Verkauf Töpferware Bild

Durch den Verkauf ihrer Töpferware haben die Mitglieder der Töpfergruppe Amani die Möglichkeit, einen ausreichenden Lebensunterhalt zu verdienen.

Brunnen mit Trinkwasserspender

Dieser Brunnen wurde bereits 2010 von World Vision instandgesetzt und dient den Menschen als Trinkwasserspender.

SponsorshipStory Bild

In einer Baumschule kultiviert Patenkind Michael (links) zusammen mit seinen Kollegen verschiedenste Pflanzen, die später verkauft werden sollen.

Ein Abschiedsgruß an Ihr Patenkind

Sie möchten sich von Ihrem Patenkind verabschieden? Hier haben Sie die Möglichkeit dazu! Schreiben Sie Ihrem Patenkind eine letzte Nachricht, die wir für Sie übermitteln. Bitte verfassen Sie Ihre Nachricht auf Englisch und vergessen Sie nicht, Ihre Kindernummer anzugeben. Für das Projekt in Karemo beginnt Ihre Kindernummer beispielsweise mit KEN-179878.