Niger - Ihre Hilfe wirkt

Katastrophenvorsorge im Niger

Die Region Zinder liegt in den wirtschaftlich armen und halbtrockenen Gebieten des Niger. Wetterbedingt gibt es in dieser Region wenige mögliche Erntezeiten, dafür aber zyklisch wiederkehrende Dürren sowie plötzlich auftretende Überflutungen. Die Menschen sind sesshafte Kleinbauern und Viehzüchter. Die landwirtschaftliche Produktion ist abhängig von Regenfällen, andere Bewässerungsmethoden stehen kaum zur Verfügung. Die Viehzucht ist ausschließlich auf die Nutzung der Grasflächen angewiesen.

Die Gemeinden in der Projektregion verfügen nicht über Strukturen zur Katastrophenvorsorge. Dies führt dazu, dass die Bevölkerung, insbesondere Kinder unter fünf Jahren, schwangere und stillende Frauen sowie ältere Menschen, immer wieder von Dürren und oft darauf folgenden Überflutungen besonders stark betroffen sind.
 

Unser Ziel: Schäden durch Naturkatastrophen reduzieren

Ziel der Projektarbeit war es, die Schäden durch Naturkatastrophen wie etwa Dürren und Überflutungen für die betroffenen Menschen in sechs Gemeinden durch Katastrophenvorsorge und -management zu reduzieren und so ihre Lebensgrundlage zu sichern.

Zur Erreichung des Projekterfolges wurde ein Maßnahmenkatalog, bestehend aus zwei Komponenten, geplant. Die erste Komponente beinhaltete den partizipativen Aufbau lokaler Kapazitäten, die zweite Komponente betraf die Förderung von Verhaltensänderungen bei Kindern, Frauen und anderen Gemeindemitgliedern auch im Bereich Frühwarnung. Zu diesem Zweck wurden in sechs ländlichen Gemeinden der Region Zinder Katastrophenvorsorge-Komitees gegründet, ausgestattet und geschult. Diese Komitees haben zum Ziel, der lokalen Bevölkerung ihre erworbenen Kenntnisse über Katastrophenvorsorge zu vermitteln und Vorbereitungen für den Ernstfall zu treffen.
 

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Diese Maßnahmen helfen

Im Rahmen des Projektes wurden wie geplant sechs Katastrophenvorsorge-Komitees mit insgesamt 72 Mitgliedern gegründet. Mit der Unterstützung von World Vision haben diese Komitees 70 Prozent der Begünstigten darin geschult, wie sie ihre Familie und ihren Haushalt vor den Auswirkungen von Naturkatastrophen besser schützen können. Nahezu 80 Prozent der Begünstigten erhielten darüber hinaus Informationen, wie sie ihre Dorfgemeinschaft schützen können. Mit Schulungen und Informationsveranstaltungen der Komitees wurden knapp 2.700 Begünstigte zu den Themen Frühwarnung, Gefährdungslandkarten, Katastrophenvorsorge und -management erreicht.

Nahezu 6.000 Begünstigte nahmen an Sensibilisierungs-Treffen zum Thema Katastrophenvorsorge teil. Zusätzlich wurden 30 Lehrer sowie 120 Schüler in den Grundkenntnissen der Katastrophenvorsorge, dem Verhalten im Katastrophenfall, der Evakuierung und Nutzung von Frühwarnsystemen geschult. Die Teilnehmer dieser Schulungen haben ihr Wissen an 41 Schulen an knapp 7.000 Personen weitergegeben. Des Weiteren wurden Radiosendungen in der Lokalsprache Haussa produziert, in denen das Projekt vorgestellt und über Katastrophenvorsorge aufgeklärt wurde. Auch die Rolle der Gemeinden und Komitees sowie das Frühwarnsystem wurden in den Radiosendungen vorgestellt.
 

Was haben die Maßnahmen bewirkt?

Die Katastrophenvorsorge-Komitees und die Schulungen zu Frühwarnsystemen haben bereits früh die Einstellung der lokalen Bevölkerung gegenüber den bestehenden Gefahren entscheidend verbessert. So wurden in der Kommune Dagamaram Takaya, wo zwar ein erhöhtes Flutrisiko festgestellt wurde, durch die Initiative des Komitees und des Bürgermeisters noch vor den starken Regenfällen im August 2012 die Deiche erhöht und dadurch die Aussaat gesichert.

Insgesamt konnte World Vision dazu beitragen, dass die Begünstigten in den Projektgebieten sich besser auf den Katastrophenfall vorbereitet fühlen. Beispielsweise wissen die geschulten Bewohner nun, dass sie die Auswirkungen von Katastrophen auf ihren Viehbestand mindern können, indem sie im Ernstfall zunächst trächtige Tiere in Sicherheit bringen.

Jedoch hat sich das Wissen um Katastrophenvorsorge und -management nicht nur erhöht, sondern wurde bereits praktisch angewandt. So kennen laut Evaluationsbericht 50 Prozent der Begünstigten die Evakuierungsroute in ihrem Dorf; knapp die Hälfte von ihnen hat sie bereits einmal genutzt. Etwa 45 Prozent der Begünstigten verfolgten die Radiosendung bezüglich Katastrophenvorsorge und 60 Prozent nahmen an einer Katastrophen-Simulation teil. Somit zeigt die Evaluation, dass sich viele der Maßnahmen positiv ausgewirkt und dazu beigetragen haben, das Wissen der lokalen Bevölkerung zu erhöhen.

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Die Kraft Ihrer Hilfe

1.
Es wurden sechs Katastrophenvorsorge-Komitees mit insgesamt 72 Mitgliedern gegründet

2.
6.000 Begünstigte nahmen an Sensibilisierungs-Treffen zum Thema Katastrophenvorsorge teil

3.
70 % der Bewohner wurden darin geschult, wie sie ihre Familie und ihren Haushalt vor den Auswirkungen von Naturkatastrophen schützen können.

4.
30 Lehrer sowie 120 Schüler erhielten Trainings zum Verhalten im Katastrophenfall