Projekt zur Unterstützung der Mango- und Sojabauern in Äthiopien

Verbesserung der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit von Sojabohnen- und Mangoproduzenten durch verbesserte Produktion und integrative Marktanbindung in der Grenzregion Benishangul-Gumuz

Logo GIZ

Finanziert von:

Die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist weltweit in über 130 Länder aktiv und unterstützt diese im Rahmen ihres Leitbilds für nachhaltige Entwicklung, auch durch Förderung von zivilgesellschaftlichen Organisationen wie World Vision. Derzeit finanziert die GIZ Projekte von World Vision in Kenia, Somalia, Äthiopien, Mali, Uganda, Honduras und Jordanien.

Projektzeitraum:

Juni 2019 - Januar 2021

Land:

Äthiopien

Finanzvolumen:

600.000 € (finanziert von BMZ)

Projektbeschreibung:

Das Projekt „Verbesserung der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit von Sojabohnen- und Mangoproduzenten durch verbesserte Produktion und integrative Marktanbindung in der Grenzregion Benishangul-Gumuz" wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt.

Obwohl die Benishangul Gumuz Region, im Westen Äthiopiens, hohes landwirtschaftliches Potenzial aufweist und für die Produktion verschiedener landwirtschaftlicher Produkte wie Mango und Sojabohnen bekannt ist, ist sie durch eine hohe Prävalenz an Armut und Unterentwicklung gekennzeichnet. 23,7% der Bevölkerung sind von Ernährungsarmut betroffen und die Armutsquote (26,5%) ist eine der höchsten in ganz Äthiopien (HICE, 2015/16). Das Landwirtschaftliche Potenzial kann von der dort lebenden Bevölkerung, deren Lebensgrundlage zu 85% die ertragsschwache Subsistenzlandwirtschaft ist, nicht ausgeschöpft werden. Das Fehlen eines nachhaltigen Inputangebots, eine schlechte Qualität der Produktion, schwache Marktverbindungen und die ungenügende Zusammenarbeit der beteiligten Akteure in der Region hindern die Mango- und Sojaproduzenten die guten Anbaubedingungen zu nutzen. Die formellen Kriterien des Marktes werden aufgrund fehlender Informationen über Marktanforderungen, Mangel an hinreichend gutem Saatgut und Ernte- und Nachbearbeitungstechniken, die die Qualität der Früchte einschränken, nicht erfüllt.  Die ungenügende Kooperation der Bauern führt dazu, dass ihre Verhandlungsmacht gegenüber abnehmenden Händlern gering ist und sie nur marginale Gewinne aus den Verkäufen erzielen. Um die Wertschöpfungskette zu verbessern und ein besseres Einkommen für die Haushalte der Kleinbauern zu erwirtschaften, ist die Organisation der Produzenten in Kooperationen entscheidend. World Vision unterstützt, gefördert durch die GIZ, Mangobauern aus den Distrikten Homosha und Assosa sowie Sojaproduzenten aus dem Bambassi Distrikt. Die Entwicklung der Wertschöpfungsketten ist eine Chance für die ganze Region, Arbeitsplätze werden geschaffen und die Armut in den Gemeinden verringert.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projektes ist es, die Produktivität und das Einkommen der Soja- und Mangoproduzenten in den Distrikten Homosha, Assosa und Bambasi zu steigern, um so nachhaltig deren sozioökonomische Situation zu verbessern. Um dies zu erreichen, konzentriert sich das Projekt auf die Verbesserung der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit der Haushalte durch verbesserte Produktion und integrative Marktanbindung. Neugegründete Erzeugergemeinschaften und bereits bestehende Genossenschaften werden gestärkt, um ihre Produkte an die bestehenden formellen Marktbedingungen anpassen zu können und ihre Verhandlungsposition zu verbessern. Besonders notleidende Haushalte, deren schlechte Vermögenssituation ihnen die Möglichkeit nimmt, sich in der landwirtschaftlichen Produktion zu engagieren, werden in der Bildung von funktionalen Spargruppen unterstützt, um sich in Zukunft an einkommensschaffenden Aktivitäten beteiligen zu können. Die im Rahmen des Projekts durchgeführten Interventionen basieren weitgehen auf dem von WV erprobten und standardisierten Projektprozess zur Entwicklung von lokalen Wertschöpfungsketten (LVCD). Konkret setzt World Vision folgende Maßnahmen um:

  • Gründen von 10 neuen Erzeugergemeinschaften
  • Anbieten von theoretischen und praktischen Trainings zu betriebswirtschaftlichen Themen, Pflanzenmanagement und dem Einsatz verbesserter Technologien für Mitglieder der Erzeugergemeinschaften und 18 bestehender Genossenschaften
  • Stärken des jeweiligen lokalen „value chain stakeholder“ Netzwerks (eins für Mango- und eins für Sojaproduktion), welche als aktive Plattform für den Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren dienen und zur Verbesserung der Wertschöpfungskette beitragen
  • Organisation von Austauschtreffen zwischen Genossenschaften und verschiedenen Akteuren der Wertschöpfungskette, um das Bewusstsein für die Marktanforderungen zu stärken
  • Förderung der Verbreitung von markt-, klima- und produktionsbezogenen Informationen durch Radiosendungen und SMS-Informationsdienste an die Zielbauern und die Bevölkerung in den Zieldistrikten
  • Unterstützen der Genossenschaften beim Abschließen von formellen Abnahmevereinbarungen zu vorteilhaften Bedingungen
  • Bereitstellung von verbesserten Saatgutsorten und Werkzeugen für die Genossenschaften
  • Zusammenarbeit mit bestehenden Saatgutvermehrungs- und Sämlingsbaumschulen für ein langfristiges Angebot an ertragreichen, marktorientierten Sorten
  • Gründen von 50 Spargruppen und Ausbildung derer, durch zuvor geschulte „Village Saving Agents“

An wen richtet sich die Hilfe?

Direkte Profiteure des Projekts sind 3800 Kleinbauern, die in der Produktion und Vermarktung von Mangos und Sojabohnen in den drei Zieldistrikten in der Benishangul Gumuz Region tätig sind. Die direkten Profiteure lassen sich kategorisieren, in 1800 Genossenschaftsbauern, 1000 Bauern, die keiner Genossenschaft angehören und 1000 Mitglieder besonders notleidender Haushalte. Indirekt profitieren 43 940 Personen, dies beinhaltet die Haushaltsmitglieder der direkten Profiteure, Gemeinschaftsmitglieder und lokale Akteure, die mit den Wertschöpfungsketten für Soja und Mango in Verbindung stehen, Nichtzielbauernhaushalte, die von den verbesserten Kapazitäten der Akteure und Anbieter profitieren sowie die durch die Informationsverbreitung erreichten Gemeinschaftsmitglieder.