Agrarprojekt in Mauretanien

Förderung lokaler Akteure im agropastoralen Bereich

Logo Europäisches Amt für ZUsammenarbeit

Finanziert von:

Das Europäische Amt für Zusammenarbeit (EuropeAid) ist für die Gestaltung und Umsetzung der europäischen Entwicklungszusammenarbeit verantwortlich. EuropeAid stellt u. a. Nichtregierungsorganisationen Projektmittel über offene Ausschreibungsverfahren bereit. World Vision Deutschland konnte so auch weiterhin erfolgreich öffentliche Mittel einwerben und für die Entwicklungsarbeit nutzen.

Projektzeitraum:

Apr 2016 - Mär 2020

Land:

Mauretanien

Finanzvolumen:

3.247.095 Euro

Projektbeschreibung:

Die Region Assaba liegt im Süden Mauretaniens. Die Bevölkerung der Region ist sehr arm und etwa jeder fünfte Haushalt ist von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen. 10 bis 19% der Kinder unter fünf Jahren leiden unter chronischer Unterernährung. Die Bewohner von Assaba leben größtenteils von einer Subsistenzwirtschaft, wobei sie Feldbau mit einer Viehhaltung auf Naturweiden verbinden (Agropastoralismus). Hierbei handelt es sich um einen sehr fragilen Sektor, der häufig von Klima- und Umwelteinflüssen negativ betroffen wird. Die Verwaltung des Zugangs und der Nutzung der immer knapper werdenden natürlichen Ressourcen wurde dezentralisiert und stellt die lokalen Institutionen vor große Herausforderungen. Die Bewohner der lokalen Gemeinden verfügen über keine Reserven finanzieller Art oder in Form von Nahrungsmitteln, auf die sie im Krisenfall zurückgreifen könnten, so dass sie umweltbedingten Risiken hilflos ausgeliefert. Auf Seiten der lokalen Verwaltungen und der dezentralen staatlichen Stellen fehlt das Wissen über das ökologische und wirtschaftliche Potenzial der natürlichen Ressourcen und es fehlt an Kapazitäten für eine effektive strategische Planung, was zu strukturellen Unterinvestition in der Regional- und Kommunalplanung geführt hat.

Mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union führt World Vision Deutschland mit der französischen NRO GRET und den lokalen NROs ECODEV und Tenmiya ein Projekt zur Förderung der lokalen Akteure durch, damit die gemeindebasierten Organisationen zukünftig aktiv und effektiv ihre Versorgung sichern und resilienter werden, um sich vor umweltbedingte Risiken besser schützen können.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projektes ist es, die Verwundbarkeit des agropastoralen Sektors zu reduzieren und die Resilienz (Widerstandskraft) der Gemeinschaft der lokalen Akteure und der Bewohner zu verbessern. Im Mittelpunkt stehen eine umfassende Information zu den agropastoralen Ressourcen der Region und zu Faktoren, welche diese bedrohen können, sowie die Regulierung des Zugangs zu den natürlichen Ressourcen und deren nachhaltige Nutzung. Die Kommunalverwaltungen sollen einen Investitionsplan zur Stärkung der Resilienz erstellen und diesen in den kommunalen Entwicklungsplan integrieren. Die chancenreichsten Wirtschaftsbereiche für die Region sollen identifiziert und gefördert werden. Und es soll zu einer Stärkung des Krisenmanagements der lokalen Akteure kommen. Letztendlich trägt das Projekt auch, indem es die Verwaltung der natürlichen Ressourcen verbessert, zum Schutz der Umwelt und Biodiversität bei.

Maßnahmen des Projekts beinhalten unter anderem:

  • Begleitung der lokalen Akteure in dem Planungsprozess für Investitionen zur Stärkung ihrer Resilienz und Förderung ihrer Kapazitäten
  • Einrichtung eines Fonds zur Finanzierung der prioritären Aktivitäten
  • Gründung, Schulung und Begleitung von lokalen Verbänden zur nachhaltigen Verwaltung der natürlichen Ressourcen
  • Stärkung der Vereinigung der Bürgermeister von Assaba
  • Erstellung eines Planungsschemas im Nahrungsmittelsektor
  • Anfertigung einer Sektorstudie und Unterstützung der Wirtschaftsakteure in den Zweigen des Agropastoralismus mit den größten Potenzialen
  • Stärkung der Kapazitäten der lokalen Akteure im Krisenmanagement, Reduzierung des Katastrophenrisikos durch ein Frühwarnsystem

An wen richtet sich die Hilfe?

Zielgruppen dieses Projektes sind:

  • 26 Kommunalverwaltungen in Assaba und ihre regionale Vertretung
  • 18 lokale Verwaltungsverbände, welche die Nutzer der natürlichen Ressourcen vereinen
  • Privatwirtschaftliche Akteure, Individuen und Gruppierungen/Kooperativen im Nahrungsmittelsektor
  • 52 lokale Entwicklungsvertreter im Bereich Landwirtschaft und Viehzucht
  • Dezentrale staatliche Stellen im Bereich Landwirtschaft, Viehzucht und Umwelt
  • Katastrophenschutz-Komitees

Indirekt werden die 313.825 Einwohner der Region von den Ergebnissen des Projektes profitieren.