Nothilfe in der Demokratischen Republik Kongo

Multi-Sektorale Notfallmaßnahmen für die Überlebenden des Nyiragongo-Vulkanausbruchs in Goma (Nord Kivu)

Logo Aktion Deutschland hilft

Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Juli 2021 - Dezember 2021

Land:

Demokratische Republik Kongo

Finanzvolumen:

691.350,69 Euro (640.636,41 finanziert von Aktion Deutschland Hilft und 50.714,28 aus privaten Spendenmitteln World Visions)

Projektbeschreibung:

Am 22 Mai eruptierte der Vulkan Nyiragongo, nahegelegen der Provinzhauptstadt Goma. Laut IOM flohen bis zu 250.000 Menschen, 3.653 Häuser, 3 Gesundheitseinrichtungen und 12 Grund- und weiterführende Schulen wurden zerstört. Strom- und Wasserleitungen sind beschädigt, wovon etwa 500.000 Menschen betroffen sind. 37 Menschen gestorben - 13 durch evakuierungsbedingte Zwischenfälle (meist Fahrzeugunfälle) und 24 durch Lava verbrannte Menschen. Mehr als 200 Kinder wurden während der Flucht der Bevölkerung aus der Stadt Goma von ihren Familien getrennt. Auch nach der Rückkehr nach Goma sind weiterhin 4.500 Haushalte obdachlos und auf die Unterstützung von Gastgemeinden angewiesen oder leben in Camps. Im direkten Anschluss an die Katastrophe als auch zu Beginn der Projekt Plannung hat World Vision und weitere Internationale NROs die Situation Vorort eruiert und die Bevölkerung zu ihren Bedarfen befragt. Neben Nahrungsmittelunsicherheit und dem Verlust von Gütern, stellte sich alarmierend heraus, dass das psycho-sozial Zentrum der Region (CHNP) als auch weitere allgemeine Gesundheitszentren im Umkreis der Katastrophe einen rapiden Zuwachs an Menschen mit psycho-sozialen Betreuungsbedarf melden. Der Vulkanausbruch und die Folgeerdbeben, die weitaus unkoordinierte Evakuierung und Folgen, wie Verlust von geliebten Menschen oder Lebensgrundlagen hat viele Menschen und vor allem auch Kinder in eine psychisch fragile Position gebracht. Viele Leiden an Depressionen, Angststörungen, Schlaflosigkeit und Panikattacken. Hierauf aufbauend hat sich World Vision in engem Austausch mit der Regierung und dem Katastrophenschutz Komitee und seinen Mitgliedern zum Auftrag gemacht, im Besonderen Augenmerk solche zu unterstützen, die Psycho-soziale Krise bestmöglich zu überwinden. In enger Kooperation mit dem CHNP und 9 weiteren Gesundheitseinrichtungen werden betroffene Menschen klinisch, aber auch finanziell aufgefangen. Zusätzlich werden in den Camps und Gastgemeinden Initiativen gestartet, die weitere seelische und körperliche Schäden verhindern sollen und Kräfte schaffen, erlebtes gesund zu verarbeiten.

Ziele und Inhalte des Projekts:

World Vision und ADH unterstützen betroffene Haushalte über 2 Monate mit Bargeldleistungen, damit Nahrungsmittel und lebensnotwenige Haushaltsgegenstände sowie Hygiene Artikel besorgt werden können. Diese Unterstützung dient als effiziente, individuell ausgerichtete und würdevolle Intervention zur Überbrückung der Einkommenseinbußen während des Ausbruchs und danach. Word Vision unterstützt das klinische Zentrum für Psycho-Soziale-Betreuung (CHNP) mit Mitteln und Trainings zu spezifischen Bedarfen nach Katastrophen, damit diese und weitere 9 Gesundheitszentren dem gestiegenen Bedarf an Betreuung gerecht werden können. In den Camps richtet World Vision sogenannte Child-Friendly-Spaces ein, damit Kinder in dieser menschenunfreundlichen Umgebung einen kindgerechten Ort zum Spielen und Austausch zur Verfügung haben. Es werden Gemeindehelfer trainiert und eingesetzt, Sensibilisierung zu Kinderschutz, Katastrophenschutz und Psycho-Sozialer Gesundheit in den Camps umzusetzen und an gegebener Stelle die Möglichkeit wahrnehmen zu können an geeignete Stellen zu verweisen. Zusammen mit dem Komitee zur Katastrophe setzt World Vision einen Schwerpunkt in dem Projekt auf Katastrophenrisiko Minimierung. Mit Trainings und der Einrichtung von Gemeinde-basierenden Katastrophenrisiko Management Gruppen sollen Bürger und Schulen eigene Vorsorgemaßnahmen entwickeln, testen und etablieren.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt erreicht knapp 1,3 Millionen Menschen und hat hierbei direktes Augenmerk auf Menschen und deren Kindern mit Psycho sozialen Bedarfen, die aufgrund der Katastrophe entstanden sind. Die direkte Zielgruppe hier sind solche, die zusätzlich ihr Haus und alles Gut durch den Vulkanausbruch verloren haben (36.414 Haushalte).