Nothilfemaßnahmen in Simbabwe

Cyclone Idai Emergency Nutrition and Protection Services (CIENPS)

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Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Mai 2019 - November 2019

Land:

Simbabwe

Finanzvolumen:

366.740,08  € (davon 341.068,27 Euro von ADH, 25.671,81 Euro aus Eigenmitteln von World Vision)

Projektbeschreibung:

270 000 Menschen im Osten von Simbabwe leiden unter den Folgen von Zyklon Idai, davon alleine 115,000 Chimanimani, der am stärksten betroffenen Region . Innerhalb von wenigen Tagen (14.-15. März 2019) zerstörte der Zyklon, und die damit verbunden Wasserfluten, die Lebensgrundlage vieler Menschen, darunter Wohnhäuser, Ernten und Viehbesitz. Die partielle und vollständige Beschädigung von kritischer Infrastruktur, beispielsweise von Straßen, Brücken, Gesundheitsstationen, Schulen und Bewässerungssystemen, erschweren die Durchführung von Hilfsmaßnahmen in den betroffenen Regionen und machen die Aussicht auf eine schnelle Wiederherstellung der ehemaligen Lebensgrundlagen für die meist landwirtschaftlich geprägten Gemeinschaften und Familien vor Ort unwahrscheinlich.

Der Zyklon traf Chimanimani und Simbabwe inmitten einer andauernden Hungerkrise, in dessen Verlauf bis zu 5.5. Millionen Menschen in diesem Jahr auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein werden , darunter 115,000 in der Projektregion um Chiminamini . Das World Food Programme (WFP) zusammen mit der simbabwischen Regierung und lokalen Partnern wie World Vision leisten bereits erste Unterstützung in Form von Nahrungsmittelverteilungen, welche die kurzfristige Versorgung der betroffenen Menschen mit Nahrungsmitteln sicherstellt. Allerdings liegt ein starker Fokus auf der Versorgung mit Getreide (z.B. Mais), während eine Versorgungslücke bei Gemüsen, Fleisch und anderen wichtigen Nährstoffquellen besteht. Gleichzeitig ist die Kapazität der meisten Haushalte und Gemeinschaften sich langfristig selbst mit Nahrung zu versorgen durch den Zyklon nachhaltig geschwächt. Hierzu bedarf es externe Unterstützung, um die Ernährungssituation, insbesondere mit Gemüsen und Fleisch, in Chimanimani langfristig zu verbessern und Kapazitäten zur Möglichkeit der Eigenversorgung zu stärken.

Zudem wurden die etablierten Institutionen zum Kinderschutz auf politischer, gemeinschaftlicher und Haushaltsebene durch den Zyklon nachhaltig gestört, beispielsweise durch den Tod von Familienmitgliedern und der Reduzierung der Zahl von Kinderbetreuern. Kinder in den betroffenen Gemeinschaften und Haushalten sind aktuell somit einer Reihe von Schutzrisiken ausgesetzt.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das Projekt “Cyclone Idai Emergency Nutrition and Protection Services (CIENPS)” leistet als Teil der Zyklon Idai Nothilfemaßnahme von World Vision in Simbabwe einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Nahrungs- und Ernährungssituation sowie des Schutz von Kindern in den betroffen Gemeinschaften in Chimanimani. Zu diesem Zweck implementiert das Projekt eine Reihe von Aktivitäten mit dem Ziel

  • den Ernährungszustand von vulnerablen Kindern unter 5 Jahren und schwangeren Frauen durch gezielte Vorsorge- und Behandlungsmaßnahmen zu stärken  (Unterziel 1)
  • die Verfügbarkeit von und den Zugang zu Nahrungsmitteln für vulnerable Haushalte zu verbessern (Unterziel 2)
  • vulnerable Frauen und Kinder in den Zyklon betroffenen Regionen vor jeglicher Form von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch zu schützen (Unterziel 3)

Unterziel 1: Das Projekt umfasst zunächst eine Reihe von Maßnahmen zur Ueberprüfung von Kindern unter 5 Jahren auf Mangelernährung (inklusive Training von lokalen Gesundheitshelfern) und die Ueberführung von mangelernährten Kindern in geeigente Behandlungsformen (z.B. Nahrungsergänzungsmittel). Daneben sollen durch das Projekt die Kapazitäten von Gemeinschaften in Bezug auf die angemessene Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern in Krisen (IYCF-e) sowie schwangeren Frauen gestärkt werden; z.B. durch Trainings von Gesundheitspersonal und die Beratung von Familien mit jungen Kindern in IYCF-e in Form von Hausbesuchen.

Unterziel 2: Neben einem Fokus auf die akute Ernährungssituation von Kleinkindern und schwangeren Frauen, soll das Projekt ebenfalls den Rahmen für die langfristige Eigenversorgung von Gemeinschaften mit Nahrungsmitteln verbessern. Dazu unterstützt das Projekt betroffene Gemeinschaften und Haushalte in Chimanimani mit kritischen Komponenten zur Wiederherstellung ihrer Existenzgrundlage, insbesondere dem Anbau von Nahrungsmitteln und der Hühnerproduktion. Konkrete Aktivitäten beinhalten die Einrichtung eines nachhaltigen Wasserversorgungsystems für Bewässerungslandwirtschaft; die Verteilung von Saatgut, Hühnern und weiteren Komponenten zur Reaktivierung von landwirtschaftlicher Produktion (speziell Anlegung von Gemüsefeldern) und der Hühnerzucht in Verbindung mit gezielten Beratungen und Trainings.

Unterziel 3: Der Institutionen zum Schutz von Kindern und Frauen sind durch den Zyklon ebenfalls geschwächt worden. Deshalb beinhaltet das Projekt Maßnahmen um die Institutionen zum Kinder- und Frauenschutz auf Gemeinschaftsebene zu stärken und schutzsichere Räume für Kinder zu schaffen. Darunter fallen Aktivitäten zur Identifizierung von Schutzrisiken und der Erarbeitung von Gegenmaßnahmen, das Training von Kinderschutz Committees und die Errichtung von zwei Child Friendly Spaces. Das Projekt ist Teil einer integrierten Initiative, gemeinsam mit einem Projekt von WV Südkorea, welches die beschriebenen Ziele und Maßnahmen unterstützen und so eine größere Wirkung erzielen soll.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich zunächst an 7528 direkte Begünstigte, mit einem speziellen Fokus auf Kinder unter 5 Jahren sowie schwangere Frauen. Diese beiden Personengruppen sind die am stärksten gefährdeten für negative Veränderungen des Ernährungszustands im Nachgang des Zyklons. Durch langfristige Maßnahmen werden allerdings auch andere Personengruppen in den teilnehmenden Gemeinschaften und Familien angesprochen. Neben den direkt Begünstigten rechnet das Projekt mit einer Vielzahl von indirekt Begünstigten im Rahmen von geschätzten 10800 Personen. Somit umfasst die geplante Reichweite des Projekts 18328 Begünstigte.