Bildungsprojekt im Libanon

Unterstützung vulnerabler Jungen und Mädchen im Libanon beim Zugang zu Bildung durch die Vermittlung von grundlegenden Rechen-, Schreib-, und Lesekenntnissen

Öffentliche Geber: Aktion Deutschland hilft

Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Juli 2018 – Juni 2019

Land:

Libanon

Finanzvolumen:

126.784,25 Euro

Projektbeschreibung:

Auch 8 Jahre nach Beginn der Syrienkrise bleibt der Libanon eines der am stärksten betroffenen Länder mit mehr als 1 Mio. syrischer Geflüchteter. Etwa 36% der registrierten Flüchtlinge leben in der Region Bekaa. Der Zuzug der Flüchtlinge hat die sozio-ökonomische Infrastruktur des Landes stark unter Druck gesetzt. Gerade im Bildungssektor haben ein Mangel qualifizierter Lehrkräfte und fehlende nationale Kapazitäten bei der Aufnahme syrischer Flüchtlingskinder zu einem Rückgang der Qualität im Bildungssektor geführt. Es wird geschätzt, dass nur etwa die Hälfte der Kinder und Jugendlichen im Libanon Zugang zur Bildung haben, wodurch sie besonders verwundbar sind für physische und psychische Gewalt, Kinderarbeit und Ausbeutung, Frühverheiratung und Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen. Neben sozialen, ökonomischen und akademischen Hindernissen verhindert insbesondere das Fehlen grundlegender Rechen-, Schreib- und Lesekenntnisse den Zugang zu formaler Bildung und Berufsausbildungen. Fehlende Kenntnisse auch von Seiten der Eltern beinträchtigen das Lernumfeld zuhause.
Für den Zeitraum 2017 – 2020 hat das libanesische Bildungsministerium die nationale Strategie „Reaching All Children with Education 2“ (Alle Kinder mit Bildung erreichen) verabschiedet, mit dem Ziel, den fairen Zugang zu Bildung für alle Kinder zwischen 3 – 18 zu erreichen. Dabei spielt die Vermittlung von grundlegenden Rechen-, Schreib- und Lesefähigkeiten eine zentrale Rolle.
In Einklang damit zielt das Projekt daher darauf ab, Kindern die notwendigen Grundfähigkeiten zu vermitteln, um ihnen den Zugang zu qualitativ hochwertigen formalen und informalen Bildungsmöglichkeiten zu eröffnen.

Ziele und Inhalte der Projekte: 

Das Projekt ist in der Region Bekaa angesiedelt, wo der Anteil der Kinder ohne Schulzugang mit rund 78% besonders hoch ist. Um Kindern letztlich den Zugang zu Schulen oder anderen Bildungsmöglichkeiten zu eröffnen, arbeitet das Projekt mit einem ganzheitlichen Ansatz, der sowohl Kinder als auch deren Eltern oder Bezugspersonen einbezieht, um sicherzustellen, dass die Bildung der Kinder sowohl in Lernzentren als auch zuhause gefördert wird.

Konkret umfasst das Projekt die folgenden Maßnahmen:

  • In Lernzentren werden Kindern im Alter von 10 – 14 sowie deren Eltern/Bezugspersonen grundlegende Rechen-, Schreib- und Lesefähigkeiten vermittelt.
  • Spezielle Lehrkräfte werden ausgebildet, um qualitativ hochwertige Kurse zu geben
  • Lehrkräfte werden zudem mit Kinderschutzstandards und Überweisungsmechanismen zu externen Diensten vertraut gemacht für Kinder, die besondere Unterstützung benötigen (etwa im Bereich Kinderschutz, Gesundheit, etc.)

World Vision sorgt zudem für den sicheren Transport der Kinder zwischen den Lernzentren und ihrem Zuhause, und stellt täglich einen nahrhaften Snack für alle teilnehmenden Kinder bereit.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich direkt an vulnerable Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren, die seit über 2 Jahren keine Schule besuchen, sowie deren Eltern. Dabei sind 75% der Begünstigten syrische Geflüchtete, und 25% stammen aus den libanesischen Gastgemeinden. Indirekt profitieren auch 600 Kinder der teilnehmenden Eltern von den Maßnahmen.