Projekt zur Sanitärinfrastruktur im Jemen

Verbesserung der Sanitärinfrastrukturen in den Bezirken Aden, Adhale'e, Abyan und Lahj

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ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation, die von der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen wird.

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In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler

Projektzeitraum:

November 2019 - Juli 2020

Land:

Jemen

Finanzvolumen:

593.121,48 € (501.403,59 Euro von Aktion Deutschland Hilft e.V., 91.717,89 Euro von World Vision United States)

Projektbeschreibung:

Seit 2014/15 leiden die Menschen im Jemen unter einem Mehrfrontenkrieg, der, angeführt von internationaler Beteiligung, nach Angaben der Vereinten Nationen inzwischen zur größten humanitären Katastrophe unserer Zeit geworden ist. Die humanitäre Lage im Land ist katastrophal, was vor allem auf die schlechte Wirtschaftslage und die Instabilität des Finanzsystems zurückzuführen ist. Aktuell (Frühjahr 2020) benötigen schätzungsweise 80 Prozent der Bevölkerung im Jemen – rund 24 Millionen Menschen – humanitäre Unterstützung. In zwei Drittel aller Distrikte des Landes herrscht Nahrungsmittelknappheit. 17,8 Millionen Jemeniten haben keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Dieser unzureichende Zugang zu sogenannten WASH (Water, Sanitation and Hygiene) Dienstleistungen ist eine der Hauptursachen für immer wieder vorkommende Ausbrüche übertragbarer Krankheiten. So gab es beispielweise seit 2017 mehr als 1,5 Choleraverdachtsfälle im Jemen. Erkrankungen, die durch verunreinigtes Wasser verursacht werden, wie Cholera oder Typhus führen in ihren Folgen auch oftmals zu Unterernährung in der betroffenen Bevölkerung. Die vier, als Projektgebiet ausgewählten, Bezirke im südlichen Jemen (Aden, Al Dhale'e, Abyan und Lahj) sind die bevölkerungsreichsten Gebiete mit dem größten humanitären Bedarf in dieser Region des Landes. Nach Angaben der internationalen Koordinationsstelle für WASH-Themen gibt es mehr als 3,4 Millionen Menschen in diesen Bezirken, von denen rund 53 Prozent keinen oder unzureichenden Zugang zu sanitären Infrastrukturen, wie Toiletten oder Brunnen, haben . Dort, wo Kanalisations- und Abwassersysteme eigentlich vorhanden waren, sind diese oftmals durch den langjährigen Krieg zerstört und unbenutzbar, was wiederum vielerorts zu offenem und stehendem Abwasser und potenziellen Krankheitsherden führt.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projekts ist es, das Gesundheitsrisiko von durch Wasser übertragene Krankheiten in den Bezirken Aden, Adhale'e, Abyan und Lahj zu vermindern und somit den Gesundheitszustand der Bevölkerung zu verbessern. Dies soll erreicht werden, indem das Projekt die vielerorts zerstörten Kanalistations- und Abwassersysteme repariert, um stehende Abwässer als potentielle Krankheitsherde zu beseitigen. Zudem wird eine Abwasseraufbereitsungsanlage gebaut. Zudem soll der Zugang der Bevölkerung zu sauberem Trinkwasser durch die Rehabilitierung zerstörter Wasserstellen verbessert werden. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch breitangelegte Hygieneaufklärungskampagnen. Umgesetzt werden diese Aktivitäten für World Vision vor Ort von unserer Partnerorganisation ADRA Yemen.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich an die allgemeine Bevölkerung der vier Projektdistrikte. Insgesamt werden von den geplanten Projektaktivitäten 17.900 Menschen profitieren: 12.700 Personen befinden sich im direkten Einzugsgebiet der instand zusetzenden Wasserstellen; die Abwasseraufbereitungsanlage wird von rund 170 Familien (1.200 Haushaltsmitglieder) genutzt werden, während die Sanierung von Kanalisations- und Abwasserschächten schätzungsweise rund 40 Familien (mit insgesamt rund 4.000 Haushaltsmitgliedern) zu Gute kommen wird.