05.05.2025

Hebammen im Einsatz

Kampf gegen Müttersterblichkeit

Autor: DBathe

Die Arbeit von Hebammen ist ein wichtiger Faktor in unseren Projekten weltweit. Vor allem in ärmeren Ländern, in Konflikt- und Krisenregionen sorgen sie dafür, dass werdende Mütter möglichst optimal betreut werden - erfuhr unsere Vorständin Janine Lietmeyer bei ihren Besuchen in Ghana und Äthiopien.

Janine Lietmeyer besuchte Geburtsstationen in Ghana und Äthiopien
Janine Lietmeyer besuchte Geburtsstationen in Ghana und Äthiopien

Hochschwanger und auf der Flucht. Was wir in Deutschland nur noch aus Erzählungen unserer Großmütter kennen, das ist für viele Frauen in Konflikt- und Krisengebieten Gegenwart. Mit all den Konsequenzen, den Gefahren für Kind und Mutter. So auch in Ghana, wo in unserem Projektgebiet an der Grenze zu Burkina Faso schwangere Frauen Hilfe und Schutz suchen. Und auch bekommen. Zum Beispiel von Elisa. Die ausgebildete Hebamme betreut hier die oftmals völlig erschöpften Frauen und hilft ihnen, dass ihre Kinder gesund zur Welt kommen. „Dabei ist es wichtig für die Frauen zu verstehen, dass sie nicht erst zu mir kommen, wenn sie Probleme haben“, sagt Elisa. Und weiter: „Je früher sie zu mir kommen, umso besser kann ich die Schwangerschaft begleiten und bei Schwierigkeiten entsprechend eingreifen.“

 

Erzählt hat sie das der Vorständin von World Vision, Janine Lietmeyer. Lietmeyer, selbst Mutter von drei Kindern, ist von der Arbeit der Hebamme beeindruckt: „Bei meinen Schwangerschaften hat mich jedes Mal eine Hebamme begleitet. Das war eine unglaublich wichtige Unterstützung für mich. Umso wichtiger ist diese Hilfe gerade in Situationen, wo Mangel die werdenden Mütter gefährdet. Mangel an Nahrung, Sicherheit und medizinischer Betreuung.“

Viele werdende Mütter suchen Hilfe in unseren Geburtsstationen
Viele werdende Mütter suchen Hilfe in unseren Geburtsstationen

Elisa steht noch vor weiteren Herausforderungen. Denn die Frauen aus Burkina Faso und sie sprechen nicht dieselbe Sprache. Elisa: „Das ist eine echte Barriere. Um die zu überwinden, nehme ich die Frauen oft an die Hand, zeige ihnen unsere Geburtsstation, erkläre mit Händen und Füssen, was wir hier tun.“ Die Frauen erklären dann häufig anderen werdenden Mütter, was in der Station vor sich geht, wie ihnen geholfen werden kann. Das überzeugt immer mehr Frauen, nicht im nahe gelegenen Flüchtlingscamp zu gebären, sondern die Unterstützung von Elisa zu suchen.

 

Mit der erfolgreichen Geburt ist das gesundheitliche Risiko für Frauen aber noch nicht vorbei. Das erfuhr Janine Lietmeyer bei ihrem Besuch einer Geburtsstation in der Region Ambassel in Äthiopien. Auch hier betreuen Hebammen die werdenden Mütter, gibt es medizinische Instrumente und Medikamente, die anderswo fehlen.

 

Aber darüber hinaus bietet das Entbindungszentrum einen Kontrollraum: „Hier können sich die Frauen nicht nur einige Stunden ausruhen“, erfuhr Janine Lietmeyer. „Sie werden auch auf Nachblutungen kontrolliert, die das Leben der Mütter häufig nach Geburten gefährden“. Kommt es zu solchen Nachblutungen, kann das medizinische Personal sofort eingreifen und mit der nötigen Ausrüstung die Blutungen stoppen. Alle von World Vision unterstützten Entbindungsstationen führen dazu, dass die Müttersterblichkeit zurückgeht und mehr Neugeborene die besonders gefährliche Phase nach der Geburt überleben. Auch Dank der Hebammen wie Elisa und ihren Kolleginnen, die mit ihrer Arbeit den guten Start ins Leben ermöglichen.

Unsere Vorständin Janine Lietmeyer in Ghana