Jedes Jahr profitieren Millionen von Kindern und Familien von einer World Vision Patenschaft. Gleichzeitig enden jedes Jahr viele Patenschaften, weil unsere Arbeit in einem Projektgebiet erfolgreich war und die Menschen vor Ort sich selbst helfen können. Pragati hat als ehemaliges Patenkind diese Entwicklung durchlebt und berichtet von ihrer Erfahrung.
Übrigens: Wenn ein Projekt erfolgreich beendet wird und Ihr Patenkind – wie Pragati – in einem Umfeld lebt, in dem es seinen Lebensweg selbstbestimmt gestalten kann, dann schlagen wir Ihnen ein neues Patenkind vor, das noch Unterstützung braucht. Mehr dazu im FAQ unten.
Dank der Patenschaft ist der Schulabschluss gesichert
Wir treffen die 26-Jährige in Kathmandu, der Hauptstadt Nepals. Die junge Frau wirkt offen und selbstbewusst. Doch das war nicht immer so. „Als Kind war ich sehr schüchtern, hatte außerhalb der Schule nichts mit anderen Kindern zu tun. Mein Vater war der Einzige, der Geld für unsere Familie verdiente, was nicht für die Schulsachen von meiner älteren Schwester und mir reichte. Ich habe mich oft geschämt, viel Zeit zu Hause verbracht. Aber World Vision hat mich aus dieser Situation herausgeholt“, erklärt sie.
Pragati erinnert sich noch gut an den Tag, als sie erfährt, dass sie jetzt Patenkind bei World Vision ist: „Ich wusste damals nicht, was das bedeutete. Aber schon bald merkte ich, dass ich nicht nur Schulmaterial bekam, sondern dass da jemand war, der an mich glaubte.“ Denn die Unterstützung ihres Paten besteht nicht nur aus Büchern und Stiften, sondern auch aus einem ganz besonderen Gut – dem Zuspruch. „Jedes Mal, wenn ein Brief für mich ankam, war ich so glücklich. Es war, als hätte ich einen Freund in einem fernen Land“, sagt Pragati sichtlich gerührt.
Weniger Sorgen und neue Zukunftschancen
Eine Patenschaft verändert nicht nur das Leben des Patenkindes. Es ist das gesamte Umfeld, das die Vorteile spürt. Pragatis Mutter absolvierte eine landwirtschaftliche Ausbildung und trat einer von World Vision initiierten Spargruppe bei, womit sie zum Einkommen der Familie beitragen konnte.
„Davor war es schwer für uns, über die Runden zu kommen“, erzählt Pragati. „Aber als meine Mutter lernte, wie sie Gemüse anbauen, Überschüsse verkaufen und Geld sparen konnte, wurde unser Leben stabiler.
Die ganze Gemeinschaft profitiert
Und auch Pragatis Selbstvertrauen wuchs. Nach und nach fing sie an, bei örtlichen Veranstaltungen von World Vision mit anderen Kindern über die Probleme in der Gemeinde zu sprechen. Und übernahm schließlich die Führungsrolle bei der Gründung eines Kinderklubs.
„Wir haben Aufklärungskampagnen für den Kinderschutz gestartet und uns für die Gemeinschaft engagiert, zum Beispiel mit Reinigungsaktionen“, sagt Pragati stolz und ergänzt: „Mit den Jahren ging es unseren Familien sehr viel besser, sodass wir ohne fremde Hilfe zurechtkommen konnten.“
Bei meiner Arbeit treffe ich Patenkinder und erkenne in ihrer Situation meine eigene von damals. Deshalb wünsche ich mir, dass sie eines Tages auf eigenen Beinen stehen können.
Pragatis Wunsch: Dass jedes Kind die Chance bekommt, die sie damals erhielt
Damit fand auch das Projekt in Pragatis Heimat ein erfolgreiches Ende. Denn der Anfang für die Menschen dort war gemacht. Die 26-Jährige zehrt noch heute von der Förderung, die ihr durch ihre Patenschaft zuteilwurde, arbeitet inzwischen selbst in einem anderen Projektgebiet für einen lokalen Partner von World Vision. Pragatis Blick schweift über die Häuser, während sie mit sanfter Stimme sagt: „Bei meiner Arbeit treffe ich Patenkinder und erkenne in ihrer Situation meine eigene von damals. Deshalb wünsche ich mir, dass sie eines Tages auf eigenen Beinen stehen können. Auch, weil die Patin oder der Pate dann ein weiteres Kind unterstützen kann. Eine Patenschaft ist immer eine neue Chance. Und es gibt noch so viele Kinder, die darauf warten.“
Häufige Fragen zum Ende eines Patenschaftsprojekts und der Fortführung der Patenschaft:
Über mein-worldvision.de. Mehr Infos dazu hier: https://www.worldvision.de/patenschaft/fuer-paten/mein-world-vision