01.07.2020

10 Fakten über Simbabwe, die dich staunen lassen

Lerne Simbabwe einmal anders kennen

Autor: UBauer

Simbabwe liegt im südlichen Afrika – das ist den meisten von uns noch bekannt. Aber was wissen wir außerdem über dieses vielfältige Binnenland? Lerne hier 10 lustige, interessante oder unglaubliche Fakten über Simbabwe kennen.

 

1. „Häuser aus Stein“:

Der Name Simbabwe bedeutet „Häuser aus Stein“ oder auch „geehrte Häuser“. Erst seit 1980 hat das Land Simbabwe seinen Namen: Damals wurde es unabhängig, die Regierung besann sich seiner Geschichte und benannte es nach dem einstigen Königreich Groß-Simbabwe.

 

2. Ehemals Rhodesien:

Früher war Simbabwe einmal Teil von Rhodesien – benannt nach dem britischen Geschäftsmann und Landräuber Cecil Rhodes, der ab 1893 das Land vom Volk der Ndebele erwarb. Später wurde das Land in Südrhodesien, das heutige Simbabwe, und Nordrhodesien (heute: Sambia) unterteilt.

Victoriafälle in Simbabwe

3. „Donnernder Rauch“ – die Victoriafälle:

Bei Livingstone stürzt der Fluss Sambesi 110 Meter in die Tiefe. Diese Wasserfälle wurden wegen der aufsteigenden und weithin sichtbaren Gischtwolken und wohl wegen des Geräuschs bei den Einheimischen „Donnernder Rauch“ genannt. Der britischen Missionar David Livingstone nannte sie zu Ehren der englischen Königin Victoria „Victoriafälle“. Als solche sind sie heute weltberühmt und eine große Touristenattraktion.

 

4. Ein-Zimmer-Häuser:

Das Volk der Shona baute schon lange vor der Kolonialzeit ihre Häuser aus Stein – daher ja auch der Name Simbabwe. Diese Rundbauten aus Stein haben meist nur einen Raum, den sich die ganze Familie auch zum Schlafen teilt. Bedeckt sind sie mit einem Dach aus Stroh.

Rundhaus in Simbabwe
Runde Häuser in Simbabwe

5. Ruinenstadt:

Die Ruinenstadt Groß-Simbabwe ist eine der ältesten Anlagen aus Stein im südlichen Afrika und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sie war Sitz der Könige Simbabwes und in ihrer Hochphase lebten hier bis zu 18.000 Einwohner.

 

6. Vögel aus Stein:

In den Ruinen Groß-Simbabwes fanden sich auch Zeugnisse vergangener Kunst: Bis zu 30 cm große Vögel aus schwarzem Speckstein. Der Simbabwe-Vogel ziert auch heute die Landesfahne und ist ein Nationalsymbol.

Wie Gertrude ihren Lebensmut wieder fand

Gertrude hatte es satt: Sie packte ihre Tasche und war entschlossen, das Haus ihres Mannes zu verlassen und zu ihren Eltern zurückzukehren. Es gab bereits vorher Höhen und Tiefen in ihrem Leben, aber diesmal hatte sie das Gefühl, aus einem Tief nicht mehr herauszufinden. Sie wusste nicht mehr weiter. Das Paar hatte drei Kinder und ihr Mann arbeitete in Südafrika, doch das Geld, das er ihr – zumindest anfangs – schickte, war nie genug.

„Ich wartete auf das Geld meines Mannes, um die Familie zu ernähren. Ich erwartete auch von meinem Mann, Nutztiere wie Hühner und Gänse zu kaufen und uns ein Haus zu bauen. Wenn er heimkam, stritten wir“, erzählt Gertrude. Die Dinge wurden immer schlimmer. Sie machte sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder. Meistens aßen sie nur zweimal am Tag und die Mahlzeiten waren nicht nahrhaft. Als ihr Mann gar nicht mehr heimkehrte, fing sie an zu packen. Zu diesem Zeitpunkt traf sie World Vision-Mitarbeiterin Theogina: „Du musst bleiben, deinen Verstand und deine Hände nutzen – und wir helfen dir“, war ihr Ratschlag. Gertrude blieb.

Ein Kleiderschrank für Gertrude

Nach einer Phase der Skepsis, trat sie der Spargruppe im Ort bei, die Theogina moderierte. Hier wurde gemeinsam mit anderen Frauen – auch kleinste Beträge – gespart, es wurden gemeinsam Kredite vergeben und Zinsen erwirtschaftet. Schon bald begannen sich Gertrudes regelmäßigen Einzahlungen zu lohnen und sie kaufte sich einen Kleiderschrank. Später konnte sie sich von ihren Ersparnissen eine Latrine kaufen und sogar ein Haus bauen.

Als Freiwillige engagierte sie sich bereits seit Jahren in ihrem Dorf, besuchte jeden Monat mindestens 20 Familien und kümmerte sich um den Gesundheitszustand der Familien. Dann wählte die Gemeinde sie als Gesundheitshelferin im Dorf und daraufhin war sie zuständig für 160 Haushalte. In dem weitverstreuten Dorf eine zu große Aufgabe, so dass Fürsorgegruppen eingerichtet wurden, denen sie vorstand. Und deren Mitglieder sie auch schulte: Wie Schwangere sich selbst gut versorgen und später auch ihre Babys, über die Bedeutung des Stillens, über nahrhafte Mahlzeiten für größere Kinder, über sauberes Wasser und Hygiene.

Teilnahme an vielen Gruppen

Das Engagement bei den Fürsorgegruppen und in der Spargruppe zahlt sich für Gertrude aus: Sie hat viel gelernt sowohl über Gesundheit als auch über Finanzen. In Verbindung hat dieses Wissen Gertrude weit gebracht. Ihr Leben hat sich verändert. Nachdem sie ihr Haus fertiggestellt hatte, kaufte sie zwei Gänse und später noch Hühner. Dank World Vision und seinen Partnern konnte sie einer Gruppe beitreten, die Geflügel züchtet, und hier alles zur Nutztierhaltung lernen: „Jetzt können wir Fleisch essen, wann immer wir wollen“, sagt sie stolz.

Inzwischen kommt ihr Mann wieder häufiger nach Hause. Auf die Errungenschaften seiner Frau ist er sehr stolz. Seine Reaktion überraschte und ermutigte sie. „Früher sah mein Mann auf mich herab, aber jetzt hat er gesehen, dass ich vieles kann, und er hilft mir dabei“, sagt Gertrude und fügt hinzu, dass die beiden nicht mehr so viel streiten und ihre Beziehung sich verbessert hat. Ihre Ängste und Sorgen von früher liegen weit hinter ihr.

Gertrude aus Simbabwe mit ihrer Tochter und ihremm Fahrrad

Statt zu Fuß jetzt mit dem Fahrrad unterwegs: So kann Gesundheitshelferin Gertrude mehr Menschen ihrer Gemeinde besuchen.

Gertrude aus Simbabwe bei einem Treffen der Fürsorgegruppe

Bei den Treffen der Fürsorgegruppen bespricht Gertrude mit den Frauen wichtige Themen wie Ernährung, Gesundheit und Hygiene.

Gertrude aus Simbabwe mit ihrem neuen Küchenschrank

Von ihren jüngsten Erlösen aus der Spargruppe kaufte Gertrude sich einen Küchenschrank.

Gertrude aus Simbabwe züchtet jetzt auch Geflügel.

Gertrude wurde Mitglied bei den Geflügelzüchtern und kann ihre Familie nun auch mit Fleisch versorgen.

7. Balancierende Steine:

Wie von einer riesigen Hand aufeinandergesetzt wirken die großen Gesteine, die sich unter anderem im ältesten Nationalpark Simbabwes, dem Matobo-Hill-Park finden. Obwohl sie aussehen, als müssten sie gleich ins Tal hinabrollen, liegen sie doch so schon seit Jahrtausenden – gut ausbalanciert.

 

8. Bunte Muster:

Die Ndebele sind neben den Shona eines der beiden großen Völker in Simbabwe. Sie sind bekannt für ihre Farbenfreudigkeit. Bunte Muster verzieren die Wände ihrer Häuser. Das ist eine monatelange Arbeit, bei der sich die Frauen gegenseitig helfen.

Patenkind mit seiner Großmutter in ihrem Haus in Simbabwe
Patenkind Sukoluhle und ihre Großmutter Anna in ihrem Haus.
Kinder in Simbabwe
Im Hintergrund eine kunstvoll verzierte Wand.

9. „Big Five“:

Die „großen Fünf“ – das sind Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard. Sie einmal auf einer Safari zu sehen, ist der Traum vieler Touristen. In Simbabwe kann man sie alle antreffen und viele andere für Afrika typische Tierarten wie Giraffen oder Zebras. Um die reiche Tierwelt zu schützen, gibt es viele Nationalparks. Der größte ist der Hwange-Nationalpark.

 

10. Harare – Stadt, die nicht schläft:

Nach der Kolonialzeit wurde die Hauptstadt nach einem großen Häuptling des Shona-Volkes benannt. In der Sprache der Shona bedeutet der Name „jemand, der nicht schläft“. Die Stadt wird aber auch noch anders genannt, zum Beispiel „Gartenstadt“, weil es so viele Gärten und Parks gibt, oder auch „Sunshine City“, wegen des sonnigen Klimas.

Seit 1986 unterstützt World Vision Kinder und Familien in Simbabwe mit langfristiger Entwicklungszusammenarbeit. Wir schulen die Menschen z.B. in modernen Anbaumethoden und helfen ihnen, Kleingewerbe zu gründen, damit sie nicht ausschließlich von landwirtschaftlichen Erträgen abhängig sind. Außerdem setzen wir uns für bessere Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen ein und dafür, dass den Menschen sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht. In unserem Projekt in Makoni wurden in vier Schulen solarbetriebene Brunnen gebohrt. Davon profitieren 2.552 Schulkindern, ihre Lehrkräfte und auch 1.450 Familien in nahegelegenen Dörfern.

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Quellen: eigene Recherchen; www.afrika-junior.de; www.kinderweltreise.de; de.wikipedia.org; www.liportal.de; www.welt.de