Katrin Schlegel mit Kindern aus Neteboulou

Reise in den Senegal: "Ich wurde demütiger"

Mit World Vision zu den Kindern in Neteboulou
Autor: Dirk Bathe  | 
30. Mai 2018
Autor: Dirk Bathe
Grundschule im Senegal
Katrin Schlegel-Schulkoordinatorin World Vision

Wünsche und Hoffnungen

 

Ein Moment hat sich jedoch in mein Gedächtnis gebrannt. An einer Wasserpumpe im Ort traf ich eine noch sehr junge Mutter mit ihrem typischen Gewand bei 43 Grad Hitze und ihrem höchstens 3-Wochen alten Baby. Sie hatte es auf ihren Rücken gebunden und pumpte Wasser in eine Schüssel. Ich konnte dieses kleine winzige Baby erkennen, dessen Köpfchen nur ein wenig aus dem Tuch rausguckte und am liebsten hätte ich ihr die schwere Schüssel abgenommen und persönlich bis in ihre Hütte getragen. Das war ein Moment voller Demut, denn ich konnte mich bei dieser unfassbaren Hitze kaum selbst auf den Beinen halten.

Ich habe das Durchhaltevermögen, die Geduld und die Kraft dieser Menschen sehr bewundert. Es muss aber noch viel passieren in Neteboulou. Die Menschen warten darauf, dass sie ans nationale Stromnetz angeschlossen werden, denn in Neteboulou gibt es keine Stromversorgung, keine einzige Steckdose in irgendeinem Klassenraum. Keine Gesundheitsstation, nicht mal eine mobile Ambulanz. Und auch der Kinderklub hat seine Wünsche geäußert. Auch sie hoffen auf eine mobile Ambulanz, Computer für die Schule, dass jedes Kind eine Geburtsurkunde besitzt und kein minderjähriges Mädchen mehr frühverheiratet werden muss.

Small Business in Neteboulou

Das Prinzip Small Business

Ein anderer Stopp auf unserer Reise waren die "Small Business" in Neteboulou. Das Prinzip von Small Business ist in Neteboulou ganz simpel. Die nächst größere Stadt ist die Kreishauptstadt Tambacounda. Mit dem Auto braucht man allein 30 Minuten auf nicht durchgängig befestigter Straße, deswegen werden die Waren, die es in Neteboulou nicht gibt, dort eingekauft und in Neteboulou wieder verkauft. Das erspart den Bewohnern den sehr langwierigen und mühsamen Weg nach Tambacounda und sie haben im Dorf einen eigenen Shop, der das anbietet, was man für das alltägliche Leben braucht. Erste Schritte nur, aber so beginnt ja jeder Weg.

Katrin Schlegel, Schulkoordinatorin World Vision, unterwegs im Senegal

Unsere Schulkoordinatorin Katrin Schlegel war im Senegal