
Kleiner Einsatz bewirkt Großes!
Meine Familie hat seit vielen Jahren eine Patenschaft bei World Vision in Swasiland. Jeder Brief oder Foto von unserem Patenkind freut uns sehr. Meine Schwester sammelt liebevoll Ideen, was man unserem Patenkind Wandile und seiner Familie Gutes tun kann und sendet ihm die schönen Sachen per Post. Mein Mann und ich haben uns schon lange gewünscht, Wandile und seine Familie endlich einmal persönlich kennen zu lernen. Im deutschen Herbst letzten Jahres sollte es dann endlich soweit sein! Mein Bruder ist kurzerhand auch mitgekommen, was uns gefreut hat. Süßigkeiten und Geschenke eingepackt und los ging’s. Da Wandile gerne Fußball spielt, durfte natürlich ein eigenes Deutschlandtrikot mit seinem Namen nicht fehlen.
Erst einmal sind wir durch Afrika gereist - was für ein interessantes Land! Als wir von Südafrika nach Swasiland reisen, merken wir sofort, dass hier die Arbeit von World Vision dringend benötigt wird. Wirklich eine gute Sache! Wir treffen an der Grenze von Swasiland zwei nette Mitarbeiter von World Vision, die uns alles kurz erklären. Auf unseren Wunsch hin fahren wir noch Sachen für die Familie einkaufen. Mehl, Zucker, Reis, Öl, Seife und natürlich Lollis für die Kids dürfen nicht fehlen. Sogar einen neuen Fußball finden wir, was uns sehr glücklich macht.

Auto beladen und los geht´s zum World Vision Büro. Mittlerweile ist es gegen zehn Uhr. Wir haben Glück und es ist heute nicht ganz so heiß. Die Tage davor waren es um die 35 Grad, heute angenehme 25. Im Büro angekommen, werden uns alle Mitarbeiter vorgestellt und einer erklärt uns, was World Vision in Swasiland bereits erreicht hat und was sie noch vorhaben. Was ganz klasse ist, sind die „Wasserkioske“, an denen man sich Wasser holen kann, was eine Erleichterung ist. Früher mussten die Menschen zu viel weiter entfernten Wasserlöchern.
Nun geht es los zur Schule unseres Patenkindes. Er geht in die zweite Klasse. Die Spannung steigt... Wir sollen Wandile treffen. Dort angekommen schauen alle Kinder, wer da wohl kommt. Ein schüchterner Junge und ein etwas größeres Mädchen schaut aus einem anderen Auto. „Hmm die kenne ich doch...“ ;-) Von Fotos erkannte ich gleich Wandile und seine Schwester. Die Begrüßung fällt recht schüchtern aus, aber man merkt, dass sich beide freuen. Mit Wandile und einem Lehrer schauen wir uns den Klassenraum an und auch, was World Vision hier leistet. Toiletten und auch Wasser zum Händewaschen, was ganz wichtig ist. Die Schule und Lehrer machen einen guten Eindruck auf mich. :-)

Danach geht es weiter zum Haus von Wandiles Familie. Es ist ein kleines Häuschen mit zwei Räumen. Hier lebt die ganze Familie. Das Grundstück ist mit einem Stacheldraht umzäunt, was das Spielen mit unseren mitgebrachten Luftballons etwas erschwert. Man hat einen recht schönen Ausblick von dem Haus. Als wir ankommen, sitzt die ganze Familie und die Nachbarskinder vor dem Haus und erwarten uns. Unter dem einzigen Baum im Garten stehen Stühle im Schatten für uns bereit. Wir begrüßen alle und verteilen Geschenke. Die Mama freut sich riesig über alles für die Küche! Sie drückt mich im Haus ganz fest und sagt „Thank you sooo much“. Für Wandile haben wir unter anderem einen von meiner Mutter selbstgenähten Kinderrucksack, der ihm sehr gut gefällt. Auch ein schönes Buch über Deutschland mit großen tollen Bildern durfte nicht fehlen. Der Fußball kommt bei den Kids so gut an, das sofort gespielt wird. Wir spielen direkt mit. Langsam taut Wandile richtig auf und lacht auch mal. Er zieht auch direkt ganz stolz sein Deutschlandtrikot an. Danach wird gemalt. Wandile mag es sehr zu malen und steht total auf Autos. Da mein Bruder Autodesigner ist, fangen sie gleich an zu malen. Mein Bruder zeichnet ein Auto und Wandile malt Autos in seinem neuen Malbuch aus.
Wir tragen alle Geschenke ins Haus und setzen uns noch ein wenig in den Schatten zum Reden. Da Wandile und seine Familie hauptsächlich Siswati sprechen, übersetzt die freundliche World Vision Mitarbeiterin. Man kann besprechen, was das Kind noch braucht oder sich wünscht. Was einem auffällt ist, dass die Menschen sehr fröhlich und positiv einem gegenüber sind und das Tolle ist, das man sie mit so wenig so glücklich machen und schon mit kleinem Einsatz Großes bewirken kann! Dinge die für uns so normal sind, haben diese Menschen oft gar nicht und nehmen dankend Hilfe an! Man wird daran zurückerinnert, wie viel man zuhause hat, was man vielleicht gar nicht bräuchte und wie schön es ist, etwas abzugeben und Glück weiterzugeben.
Nach reichlichem Spielen und Quatschen verabschieden wir uns bei Allen. Wir machen uns auf den Heimweg zum World Vision Büro, wo wir unser Auto stehen gelassen haben. Auf dem Weg dorthin zeigt uns ein World Vision Mitarbeiter noch stolz einen Wasserkiosk. Beim Büro angekommen verabschieden wir uns bei den Mitarbeitern. Es ist kurz nach eins. Heute ist Freitag und nun ist Wochenende für alle. Glücklich setzen wir uns ins Auto und fahren zurück gen Heimat.
Es war wahnsinnig beeindruckend und hat sich wirklich gelohnt und war Horizont erweiternd. Nun weiß man auch, dass der monatliche Beitrag sehr gut angelegt ist. Jeder sollte so eine Reise machen, um zu sehen, wie wichtig so eine Patenschaft ist. Besser kann man nicht investieren.
Ich würde es jederzeit wieder machen.