Patenschaft: „Sein Leben ist ein großer Segen“
Wie jeden Morgen macht sich in Malawi World Vision Patenkind Dennis, zehn Jahre, fertig für die Schule. Seine Mutter Tinayani bereitet Wasser für sein Bad vor. Das Wasser holt sie aus dem nahe gelegenen Brunnen im Ort. Anschließend macht sie Frühstück für ihn und seine drei Brüder Precious, Honest und Sheftala. Nach dem Essen läuft Dennis knapp zwei Kilometer zur Schule. Dieser Ablauf ist inzwischen tägliche Routine. Doch das war nicht immer so. Noch vor ein paar Jahren verlief Dennis Leben ganz anders. „Schmerzhaft und schwierig“ – so beschreibt es seine Mutter, sein gegenwärtiges Leben hingegen sei ein großer Segen.
„Als mein Sohn vier Jahre alt war, merkte ich, dass etwas nicht in Ordnung war“, erklärt Tinayani. „Sein Bauch sah immer geschwollen aus, er konnte seine Blase nicht kontrollieren und urinierte auf sich selbst. Ich machte mir große Sorgen. Deshalb bin ich mit ihm zur örtlichen Klinik gegangen.“ Doch der Besuch der Klinik half Dennis nicht weiter. „Als ich sah, dass es meinem Sohn nicht besser ging, war ich verzweifelt. Er sah sehr schwach und unglücklich aus. Wegen der Schmerzen in seinem Bauch hat er auch viel geweint.“
Dennis und seine Mutter gingen erneut in die Klinik. Nach der Untersuchung wurden sie zu einem anderen Krankenhaus über 100 Kilometer entfernt überwiesen. Die Mutter begann, Geld für den Transport in dieses Krankenhaus zu sparen. Nach einigen Wochen konnten sie fahren. „Die Ärzte stellten ein Problem mit der Niere fest und dass die Niere entfernt werden muss. Diese Nachricht war ein schwerer Schlag für mich. Ich hatte wirklich Angst. Mein Sohn war damals erst vier Jahre alt.“
Dennis und seine Mutter blieben drei Wochen im Krankenhaus, wo sich die Ärzte um Dennis kümmerten. Obwohl Dennis diese Operation brauchte, sagten die Ärzte, dass er noch zu jung sei. Mit der Operation solle noch einige Jahre gewartet werden. Die Operation sollte nach Meinung der Ärzte in ein paar Jahren in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Lilongwe durchgeführt werden – weitere 300 Kilometer entfernt.
Dennis und seine Mutter kehrten nach Hause zurück. Als andere Kinder in seinem Alter begannen, in die Schule zu gehen, konnte Dennis nicht mit: Er konnte kaum laufen, hatte oft Bauchschmerzen und konnte seine Blase nicht kontrollieren. Er blieb zuhause.
Als Patenkind wurde Dennis jedoch oft durch einen World Vision Mitarbeiter besucht. Und World Vision sorgte sich um das Wohlergehen von Dennis. „Als die Zeit für die Operation endlich kam, half mir World Vision, dass mein Sohn nach Lilongwe ins Krankenhaus kam. Ich konnte das Geld für den Transport allein nicht auftreiben“, erzählt Dennis‘ Mutter. „Geld ist bei uns immer sehr knapp. Ich habe keine Arbeit und mein Mann ist vor langer Zeit nach Südafrika, um zu arbeiten, und seitdem habe ich nicht mehr von ihm gehört“, fügt sie hinzu.
Dennis wurde schließlich operiert als er sieben Jahre alt war – eine Operation, die sein Leben gerettet hat. Während und nach seinem Aufenthalt im Krankenhaus wurde er fortwährend von World Vision unterstützt. „World Vision hat mir nicht nur finanziell geholfen, damit wir überhaupt zum Krankenhaus kamen. Sie haben uns auch mit Mehl versorgt, aus dem ich nahrhaften Maisbrei für meinen Sohn zubereiten konnte.“
Heute ist Dennis zehn Jahre alt und sein Leben hat sich sehr verändert. Vor der Operation konnte er ohne seine Mutter nirgends hingehen. Heute kann er die Schule besuchen und ist gerade in die zweite Klasse gekommen. Er kann mit seinen Freunden spielen und übernimmt für seine Mutter sogar einige Pflichten im Haushalt.
„Ich bin sehr glücklich, dass es mir jetzt besser geht“, sagt er. „Ich gehe gerne in die Schule und spiele mit meinen Freunden.“ Dank der Patenschaft schaut Dennis voller Zuversicht in seine Zukunft, in der er sich selbst als Lehrer oder Profi-Fußballer sieht. Seine Mutter ist glücklich, dass ihr Sohn jetzt das Leben eines normalen Kindes führen kann.