Vietnam - Ihre Hilfe wirkt

Der Erfolg des Ernährungsclubs in Vietnam

„Keine Mutter, egal wie arm, wird einfach zuschauen, wie ihr Kind immer dünner und schwächer wird. Ich auch nicht. Aber erst als mein jüngstes Kind, HIeu, fast zwei Jahre alt war, konnte ich hoffen, bei ihr diese furchtbare Entwicklung umzukehren”, sagt Huong, eine Mutter dreier Kinder aus dem Distrikt Nong Son in der vietnamesischen Provinz Quang Nam. Der Grund dafür: „Ich habe zu dieser Zeit an einem Müttertreffen teilgenommen und mit anderen Frauen darüber diskutiert, mit Unterstützung von World Vision einen Ernähungsclub in unserem Dorf zu gründen.“

Huong sorgt sich um ihre Tochter

Huong erinnert sich an die Zeit davor : „Hleu wog bei ihrer Geburt nur 2,5 Kilo und damit ein halbes Kilo weniger als normale Neugeborene.” Die Geburt war schwer gewesen. Nach sieben Tagen in der örtlichen Gesundheitsstation nahm die Mutter ihr Kind mit nach Hause. Die Regenzeit hatte gerade begonnen. Der Matsch klebte an ihren Füßen, aber der Weg erschien ihr auch aus einem anderen Grund schwerer als sonst: Die Bäuerin (36) fragte sich sorgenvoll, wie sie ihre Kinder und speziell dieses winzige, schwache Töchterchen durch die jetzt kommende Durststrecke zwischen zwei Ernten bringen sollte.

Ohne die Unterstützung von World Vision müssten mein Mann und ich immer noch um jeden Job als Feldarbeiter kämpfen und wüssten nicht, wann wir jemals das Geld für eine Kuh aufgebracht hätten.
Huong (36)
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Eine unsichere Zukunft steht bevor

Ihre beiden Söhne, die schon die erste und fünfte Klasse besuchten, brauchten Stifte, Hefte und Kleidung für das neue Schuljahr. In der Vorratskammer der Küche lag kaum mehr als eine Handvoll Reis. Ihr Mann und sie würden wieder Reis bei anderen Bauern leihen, um ihn später durch Aushilfsarbeiten auf den Feldern anderer Bauern zurückzuzahlen. Huong und ihr Mann bewirtschaften kein eigenes Stück Land, sondern arbeiten auf dem 700 Quadratmeter großen Reisfeld der Schwiegereltern. Fast jedes Jahr wird ihr Dorf in der Regenzeit überflutet. Der breite Fluss, der in trockenen Zeiten als Haupt-Wasserquelle für den täglichen Bedarf dient, wird an Regentagen zu einer Gefahr. Wenn die Fluten an den Häusern nagen, bringen die Eltern ihre Kinder in höher gelegene Schulen in Sicherheit.

Huong ist nicht allein

World Vision untersuchte mit lokalen Partnern die Auswirkungen all dieser Umstände und stellte fest, dass viele Familien wie die Huongs unterernährte Kinder haben und ihr geringer Verdienst nicht ausreicht, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Darüber diskutierten Huong und 17 andere Mütter auch bei ihrem ersten Treffen im September 2010, bevor sie den Entschluss fassten, einen Ernährungsclub zu gründen und sich Rat von World Vision zu holen. Die inzwischen 26 Mitglieder des Clubs, alle Eltern von Kindern unter fünf Jahren, treffen sich regelmäßig einmal im Monat. Bei den Treffen bekommen sie neue Informationen, üben die Zubereitung gesunder Mahlzeiten mit lokal verfügbaren Lebensmitteln und tauschen ihre Erfahrungen aus. Auch andere Themen, die einen guten Ernährungszustand der Kinder unterstützen, werden diskutiert: die richtige Kleinkind-Pflege, Hygiene, Krankheitsvorbeugung und Ertrag steigernde Anbaumethoden für Gemüse.

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Einkommensförderung mit Hilfe einer Kuh

Huong erhielt von World Vision außerdem eine kalbende Kuh, um das Familieneinkommen zu verbessern. „Ohne die Unterstützung von World Vision müssten mein Mann und ich immer noch um jeden Job als Feldarbeiter kämpfen und wüssten nicht, wann wir jemals das Geld für eine Kuh aufgebracht hätten”, ist Huong überzeugt. „Die Viehzucht ist jetzt unser eigenes Unternehmen und bringt Geld für die Ernährung und Ausbildung unserer Kinder”, sagt sie lächelnd. Statt um das Leben ihrer Tochter zu bangen, freut sich die Mutter jetzt auf Hleus Einschulung: „Sie ist nicht mehr unterernährt und hat sich dank unseres Ernährungsclubs gesund entwickelt.” 

Die Kraft Ihrer Hilfe

24 Ernährungsclubs

halfen 600 Müttern

Die Rate unterernährter Kinder

sank innerhalb von drei Jahren

um rund 5 %.

72 der ärmsten Familien

beim Geschäftsaufbau unterstützt

(z. B. Viehzucht oder Schneiderei)

Bauern vor Ort wurden beim Bau

von 4 Bewässerungssystemen für

26 Hektar Reisfelder unterstützt