Humanitäre Hilfe in Burkina Faso

Vor Ort aktiv seit 2021.

Burkina Faso ist ein Binnenstaat in Westafrika und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Einst galt es als die „Kornkammer der Sahelzone“, doch die gravierenden Folgen des Klimawandels haben weite Landstriche ausgetrocknet.
Diese Dürren und die Gefahr durch bewaffnete Konflikte haben über 2 Millionen Menschen im Land zu Vertriebenen gemacht. Über 6 Millionen Menschen in Burkina Faso sind auf Humanitäre Hilfe angewiesen.

World Vision ist seit 2021 in Burkina Faso aktiv und leistet humanitäre Nothilfe, um das Leid der vom Konflikt betroffenen Kinder und Familien zu verringern. 

Die Schwerpunkte unserer Projektarbeit liegen auf Gesundheit und Ernährung, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH), Bildung, Existenzsicherung und Kinderschutz.

World Vision vor Ort

  • seit 2021 vor Ort.
  • Sitz des Landesbüros: Ouagadougou.
  • Anzahl der bislang umgesetzten Projekte: 34.
  • Hier sind wir aktiv: in der Region Sahel, Nord, Centre Nord, Boucle du Mouhoun, Haut Bassin und Centre.
  • 55 Mitarbeitende machen unsere Arbeit vor Ort möglich.

Ausgewählte Erfolge unserer Arbeit

  • Über 1 Million Menschen haben Humanitäre Hilfe erhalten.
  • Über 50.000 Menschen haben Zugang zu Latrinen.
  • Knapp 60.000 Menschen haben Zugang zu Trinkwasser.
  • Knapp 70.000 Menschen sind zum Kinderschutz geschult.


(Zahlen aus 2025)
 

Darum leisten wir Humanitäre Hilfe in Burkina Faso

Humanitäre Hilfe ist in Burkina Faso dringend notwendig. Das Land, das einst als „Kornkammer der Sahelzone" galt, zählt heute zu den ärmsten Staaten der Welt. Es steckt in einer doppelten Krise, die durch bewaffnete Konflikte und die gravierenden Folgen des Klimawandels geprägt ist.

Beides hat dazu geführt, dass mehr als zwei Millionen Menschen im eigenen Land vertrieben wurden. Die Anzahl der Menschen, die dringend Humanitäre Hilfe benötigen, ist auf über sechs Millionen gestiegen. Das entspricht einem Viertel der Gesamtbevölkerung.

Der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen ist massiv eingeschränkt: Über 3,4 Millionen Menschen haben keine Möglichkeit, medizinische Versorgung zu erhalten. Außerdem sind mehr als 6.000 Schulen aufgrund der bewaffneten Auseinandersetzungen geschlossen – das entspricht jeder vierten. Das hat zur Folge, dass über eine Million Kinder nicht zur Schule gehen können.

Im Jahr 2024 waren 3,7 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, wobei nur die Hälfte davon versorgt werden konnte. Auch der Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen ist für einen großen Teil der Bevölkerung nicht gesichert: 21,7 % der Bevölkerung haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser.
Die Bevölkerung leidet zudem schwer unter den Folgen des Klimawandels, insbesondere Kleinbauern und Viehhirten. Dürreperioden uns Überschwemmungen gleichermaßen vernichten Weideland, führen zu erheblichen Einbußen in der landwirtschaftlichen Produktion und zerstören Lebensgrundlagen.

Hinzu kommt die politische Instabilität, geprägt von zwei Staatsstreichen im Jahr 2022, verstärkte Gewalt, die von bewaffneten Gruppen ausgeht. In acht von dreizehn Regionen des Landes wurde bereits der Notstand ausgerufen.

 

Icon Klimawandel

Dürren und Überschwemmungen vernichten Lebensgrundlangen

Weideland verödet, dadurch geht die landwirtschaftliche Produktion zurück und Menschen sind auf Hilfe angewiesen.

Icon Nothilfe

Anzahl an Binnenvertriebenen steigt

Von 2018 bis 2023 ist die Zahl der Binnenvertriebenen von 72.000 auf über 2 Millionen angestiegen.

Icon Buch

Viele Kinder gehen nicht zur Schule

Eine Million Kinder in Burkina Faso gehen nicht zur Schule. Jede 4. Schule ist wegen der bewaffneten Konflikte geschlossen.

Schwerpunkte unserer Arbeit

World Vision ist seit 2021 in Burkina Faso aktiv und leistet humanitäre Nothilfe, um die Not der vom Konflikt und Naturkatastrophen betroffenen Kinder und Familien zu verringern.

Die Schwerpunkte der Projektarbeit von World Vision, die oft mit lokalen Partnern umgesetzt werden, umfassen vor allem Gesundheit und Ernährung, Bildung, die Sicherung von Lebensgrundlagen, Kinderschutz und Trinkwasser und Sanitärversorgung.

Das Landesbüro von World Vision befindet sich in Ouagadougou. Von dort koordinieren wir unsere Projektarbeit in den Regionen Sahel, Nord, Centre Nord, Boucle du Mouhoun, Haut Bassin und Centre.
 

Burkina Faso Bild 1

Medizinische Grundversorgung sichern und Unterernährung bei Kindern bekämpfen 

World Vision arbeitet eng mit lokalen Partnern zusammen, um Müttern, Neugeborenen und Kindern unter fünf Jahren Zugang zu hochwertiger medizinischer Grundversorgung zu sichern. Dies erreichen wir, indem wir die Kapazitäten von Gesundheitspersonal und den gesamten Gesundheitsdiensten vor Ort stärken.

Im Bereich der Ernährung befähigt World Vision in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gesundheitsbehörden Distrikte dazu, Mangelernährung aktiv zu verhindern und frühzeitig zu erkennen.

Dazu schulen wir Gesundheitshelfer und Selbsthilfegruppen in der Säuglings- und Kleinkindernährung sowie in der Prävention, Früherkennung, Überweisung und Behandlung von Mangelernährung.

Zusätzlich unterstützen wir Gesundheitsdienste mit den notwendigen Materialien und Medikamenten zur Mangelernährungsbehandlung und Notfallversorgung von Kindern. Unsere Arbeit umfasst auch den Bau von sanitären Einrichtungen und die Bereitstellung einer verbesserten, sicheren Trinkwasserversorgung.
 

Burkina Faso Bild 2

Zugang zu Bildung verbessern und Jugendliche stärken 

World Vision setzt sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche besseren Zugang zu Bildung erhalten. Das erreichen wir unter anderem durch Anwaltschaftsarbeit und Sensibilisierungskampagnen mit Partnern, religiösen Oberhäuptern und lokalen Behörden vor Ort. So schaffen wir eine Umgebung, in der Bildung als Recht anerkannt wird.

Gleichzeitig bieten wir in Betreuungszentren geschützte Räume, in denen Kinder spielen und sich von ihren schrecklichen Erlebnissen erholen können. Bei Bedarf erhalten sie auch psychosoziale Betreuung, um Traumata zu verarbeiten.

Besonders hervorzuheben ist das „YES-Projekt“: Hier werden Jugendliche in Jugendklubs zu wichtigen Lebenskompetenzen geschult. Wir unterstützen sie aktiv beim Start ins Berufsleben durch Zugang zu Ausbildungsmöglichkeiten, praxisorientierte Schulungen und die Bereitstellung von Starterpaketen für einkommensfördernde Tätigkeiten. So helfen wir ihnen, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
 

Burkina Faso Bild 3

Kinder schützen

World Vision arbeitet eng mit den Distrikten zusammen, um Missbrauch, Ausbeutung und Gewalt gegen Kinder zu verhindern. Wir schulen dazu religiöse Oberhäupter und lokale Führungspersonen in den Bereichen Kinderschutz und der Prävention von geschlechtsspezifischer und sexualisierter Gewalt.

Wir stellen sicher, dass insbesondere Frauen und Mädchen, Zugang zu psychologischer und psychosozialer Unterstützung erhalten.

Zugleich fördern wir die Beteiligung von Kindern und die Gleichstellung der Geschlechter in ihren Familien und Gemeinschaften, um eine sichere und gerechte Umgebung für alle zu schaffen.
 

Burkina Faso Bild 4

Lebensgrundlagen sichern

World Vision hilft Familien, für ihre Kinder zu sorgen und ihr Leben zu verbessern. Wenn die Not am größten ist, stellen wir direkt Nahrungsmittelhilfe in Form von Bargeld oder Sachleistungen bereit, um den sofortigen Hunger zu stillen.

Darüber hinaus unterstützen wir Menschen in Not, besonders Binnenvertriebene, Frauen und Jugendliche. Sie erhalten von uns Schulungen und Starterkits, um sich ein eigenes Einkommen aufzubauen oder wieder in ihren Beruf einzusteigen.

Wir helfen auch, Gemüsegärten mit Bewässerungssystemen in den Gemeinden anzulegen, damit Familien frisches Gemüse für sich selbst anbauen und den Überschuss verkaufen können. So stärken wir ihre Lebensgrundlage nachhaltig.

Burkina Faso Bild 5

Zugang zu Trinkwasser ermöglichen und Sanitärversorgung sichern 

World Vision arbeitet daran, den Zugang zu sauberem Wasser und guten Sanitäranlagen zu verbessern und wichtige Hygienepraktiken zu fördern. Das schützt die Menschen, besonders Kinder, wirksam vor vermeidbaren Krankheiten.

Dafür reparieren und bauen wir Brunnen und Wassersysteme, die oft mit Solarenergie betrieben werden. So verbessern wir die Wasserversorgung in ländlichen und städtischen Gebieten – für Haushalte, Gemüsegärten und wichtige Einrichtungen wie Schulen und Gesundheitszentren.

Auch diese Schulen und Gesundheitszentren unterstützen wir direkt mit dem Bau moderner Sanitäranlagen. Damit alles gut funktioniert und gepflegt wird, bilden wir zudem lokale Ausschüsse aus, die sich um die Verwaltung und Instandhaltung kümmern.
 

Bild Lebensmittelhilfe Burkina Faso

Adama ist froh über die Lebensmittel

In der Region Centre-Nord von Burkina Faso sind weiterhin Hunderttausende Menschen auf der Flucht vor Gewalt und Unsicherheit. Darunter ist auch Adama, der mit seiner Familie nach Ziga fliehen musste – trotz seiner Sehbehinderung versorgt er seine Mutter, Frau und drei Kinder. Dank der Nahrungsmittelhilfe von World Vision kann er seine Familie nun versorgen: „Es ist eine große Erleichterung. Ich danke Gott und World Vision“, sagt er.

Child Friendly Spaces Burkina Faso

 Schutz und neue Hoffnung für geflüchtete Kinder

 Im Norden Burkina Fasos erleben rund 300 geflüchtete Kinder regelmäßig Momente der Unbeschwertheit: In einem geschützten Raum bietet World Vision spielerische Aktivitäten und psychosoziale Unterstützung an – ein Ort zum Tanzen, Malen, Singen und einfach Kindsein.

„Wenn ich tanze, vergesse ich die schlimmen Dinge, die wir erlebt haben“, sagt die 16-jährige Salamata, die vor drei Jahren ihr Heimatdorf verlassen musste. Die regelmäßigen Aktivitäten stärken ihr Selbstvertrauen und helfen ihr, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten.

Vaccination Campaign Burkina Faso

Lebenswichtige Impfungen für geflüchtete Kinder

In Tougan, Burkina Faso, konnten viele Kinder wegen der unsicheren Lage nicht mehr geimpft werden. Dank des Projekts RAISE 4 Sahel erhielten über 1.200 Kinder wichtige Impfungen gegen Masern, Meningitis und andere Krankheiten.
Auch Djanka, die mit ihren vier Kindern fliehen musste, ist erleichtert: „Meine Tochter ist nun geschützt – das gibt mir Hoffnung.“

Mit mobilen Teams, Hausbesuchen und großer Einsatzbereitschaft trägt das Projekt dazu bei, Epidemien zu verhindern und die Gesundheit der Jüngsten auch in Krisenzeiten zu sichern.

Häufig gestellte Fragen zur Situation in Burkina Faso

Ist Burkina Faso ein Entwicklungsland?

Burkina Faso ist ein Entwicklungsland. Es zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Auf dem sogenannten Humanitarian Development Index liegt es auf Platz 184 von 191 Ländern (HDI 2022). Im Jahr 2024 waren 3,7 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. 21,7 % der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Auch der Zugang zu sanitären Einrichtungen ist eingeschränkt, nur 27,75 % der Bevölkerung nutzen verbesserte sanitäre Einrichtungen (Human Research Programme 2025).

Wie hat sich die Armut in Burkina Faso entwickelt?

Die bewaffneten Konflikte im Land haben die burkinische Bevölkerung stark erschüttert. Die Anzahl von Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, ist von 4,7 Millionen (2021) auf 6,3 Millionen (2024) Menschen angestiegen. Die Sicherheitslage sowie die Folgen des Klimawandels wirken sich negativ auf die Entwicklung des Landes aus. 2021 und 2022 lebten laut der Weltbank mehr als 40 % der Menschen in Burkina Faso unter der nationalen Armutsgrenze.

Wie hoch ist die Lebenserwartung in Burkina Faso?

Die Lebenserwartung in Burkina liegt laut Daten der Weltbank (2022) bei 60 Jahren. Mit 61,5 Jahren liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei Frauen höher als bei Männern mit  58 Jahren.

Durch unsere Arbeit vor Ort bekommen Jugendliche Hoffnung und Zukunftsperspektiven, indem ihre Lebenskompetenzen gestärkt und sie beim Start ins Berufsleben unterstützt werden.
Sarah Meyer, Regionalreferentin World Vision Deutschland

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