Projektübergabe in Bharatpur, Indien

2021 – 2023: World Vision-Patinnen und Paten haben Großes bewirkt

Familie in Bharatpur, Indien
Projektübergabe in Bharatpur

Mit Ihrer Hilfe ist in den vergangenen Jahren viel erreicht worden. Familien können nun selbst für ihren Unterhalt sorgen, Kinder wurden regelmäßig Gesundheitsuntersuchungen unterzogen und Familien haben gelernt, mit Liebe und Respekt miteinander zu kommunizieren,

Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:

Geld Icon

58 Haushalte können jetzt selbst ihren Familienunterhalt verdienen, da sie während des Projekts eine Berufsausbildung erhielten. Zuvor hatten viele Menschen während der COVID-Pandemie ihren Job verloren und kehrten arbeitslos in ihre Gemeinde zurück.

Icon Gesundheit

3.004 Kinder im Alter von sechs bis 59 Monaten werden monatlich von ausgebildeten Gemeindehelfern hinsichtlich ihres Ernährungszustands untersucht.

Icon Bildung

100 Eltern haben in den Familienmodulen gelernt, dass Respekt innerhalb der Familie wichtig ist – vor allem gegenüber Kindern und Ehefrauen.

So war die Situation in Bharatpur zu Projektbeginn

Der Distrikt Bharatpur befindet sich im Nordwesten Indiens in der Nähe der Grenze zu Pakistan. Die Bewohner leben in ihren Dörfern größtenteils in Häusern aus Lehm, Gras und vereinzelt aus Ziegeln – im Gegensatz zu Häusern der Mittel- und Oberschicht, die durchweg aus Ziegeln, Zement und Beton bestehen. Viele Kinder konnten nicht in die Schule gehen bzw. vernachlässigten diese gezwungermaßen, da sie anderweitig eingespannt wurden: So mussten Jungen vermehrt Kinderarbeit erledigen und Mädchen hatten Aufgaben im Haushalt zu übernehmen. Die Diskriminierung von Mädchen ging sogar so weit, dass sie während des COVID-Lockdowns nicht nur nicht in die Schule konnten, sondern auch keinen Zugang zu Menstruationshygieneartikeln hatten, da diese normalerweise in den Schulen verfügbar waren.

So haben Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region von Ihrer Hilfe profitiert

Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Bharatpur haben sich in verschiedenen Bereichen deutlich verbessert. In Gesundheits- und Ernährungsprogrammen wurden Familien über die Wichtigkeit einer gesunden Ernährung aufgeklärt – seitdem ernähren sich die Kinder häufiger, vielfältiger und damit gesünder. Darüber hinaus wurden 2.700 heranwachsende Mädchen von 54 geschulten Gesundheitshelfern der Gemeinde über die Themen Ernährung, wöchentliche Eisen- und Folsäureergänzung (WIFS), Anämieprävention sowie persönliche und ökologische Hygiene aufgeklärt. Die Teilnehmerinnen schenken all diesen gesunden Verhaltensweisen mehr Aufmerksamkeit und versuchen, gesunde Verhaltensweisen zu übernehmen. Sowohl zu Hause als auch in der Schule waschen sich die Kinder regelmäßiger und ausgiebiger die Hände, und auch der Zugang zu wichtigen Impfstoffen und Gesundheits- und Ernährungsdiensten wurde verbessert. 1.729 Kinder nehmen zudem regelmäßig an 62 Kindergruppentreffen teil. Durch die Gruppenaktivitäten lernten die Kinder, ihre Führungsqualitäten zu verbessern und sich über ihre Grundrechte zu informieren.

Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre

Mutter mit Baby in Indien

Gesunde Ernährung

  • 1.341 schwangere Frauen wurden rund um die Themen der Schwangerenbetreuung, sicheren Entbindungen, Neugeborenenpflege und Säuglings- und Kleinkinderernährung trainiert. 
  • 100 % der Schwangeren und jungen Mütter nahmen an Gesundheits- und Ernährungsberatungen teil (einschließlich Hausbesuchen). Dadurch sind sie besser darauf vorbereitet, ihren Babys zu helfen, gesund aufzuwachsen.
  • 2.700 Jugendliche nahmen an unserem Ernährungsprogramm teil, wo sie Nahrungsergänzungsmittel oder verbessertes Saatgut für den Anbau erhielten. Dies trägt dazu bei, dass sie gesund bleiben.
Mütter mit ihren Kindern in Indien

Kinderschutz und Kinderrechte

  • 100 Eltern haben an sogenannten Familienmodulen teilgenommen. Anschließend wurde beobachtet, dass Eheleute einander mehr respektieren und auch mehr Achtung vor ihren Kindern haben. 
  • 3.000 Schülerinnen und Schüler haben an einer Schulung zum Thema persönliche Sicherheit teilgenommen. Dort haben sie gelernt, wie sie sich selbst und andere vor Missbrauch schützen können.
  • 1.153 Mädchen und Jungen ergriffen Maßnahmen wie z. B. das Ansprechen von schädlichen Einstellungen und Praktiken, um Gewalt gegen Kinder in der Region zu beenden.
  • 1.729 Mädchen und Jungen sind Mitglieder einer Kindergruppe, in der sie Lebenskompetenzen erlernen und üben. Sie werden so ausgerüstet, um sich und andere vor Missbrauch zu schützen.
Frauen betreiben einen eigenen Laden in Indien

Einkommen

  • Im Rahmen des Lebensunterhaltsprojekts haben 249 Teilnehmende finanzielle Startkapitale erhalten und verdienen nun selbstständig ihr Einkommen.
  • 169 Kinder haben Bezugspersonen, die am Programm zur sozialen und wirtschaftlichen Verbesserung teilnehmen. Ihre Familien erhalten so zusätzliche Hilfe, um einen Weg aus der Armut zu finden.
  • 100 % der Familien, die an unserem Programm zur sozialen und wirtschaftlichen Verbesserung teilnehmen, konnten Unterstützung wie Bargeld und Lebensmittel erhalten. So konnten sie den täglichen Bedarf ihrer Kinder decken.

Beispiel Kinderschutz: So wirkt sich Ihre Hilfe aus

Icon Kinderschutz

Aktivität: 

Aufklärungsveranstaltungen zum Thema Kinderschutz fanden in der Gemeinde statt.

Leistung:

1.153 Menschen aus der Gemeinde wurden für die Beendigung von Gewalt gegen Kinder sensibilisiert.

Direkte Wirkung:

Kinder organisierten eine Kundgebung auf Gemeindeebene zum Thema Kinderarbeit und bereiteten mithilfe der Kindergruppe ein Manifest vor, das den Distriktautoritäten vorgelegt wurde.

Indirekte Wirkung:

Darüber hinaus wurden Unterschriften gesammelt, um die Wichtigkeit bei den Autoritäten hervorzuheben. Somit haben sich die Menschen über Kinderrechte informiert und gleichzeitig Einsatz für deren Einhaltung gezeigt.

Bhumis (Erfolgs)Geschichte

„Mein Name ist Bhumi. Ich bin vier Jahre alt. Ich bin ein gefördertes Mädchen (IND-217355-0567) im Patenschaftsprogramm von World Vision. Ich lebe mit meinen Eltern und einem jüngeren Bruder, Dishu, der zwei Jahre alt ist. Meine Mutter heißt Mamta und mein Vater heißt Ram Milan. Meine Mutter ist Hausfrau und kümmert sich um uns. Wir leben in einem kleinen Dorf. Die wirtschaftliche Lage meiner Familie war nicht gut, mein Vater ist Friseur und betreibt seinen Friseursalon in einem Holzkiosk. Meine Eltern konnten mich aufgrund von Geldmangel nicht zu einer Privatschule schicken. Als mein Vater heiratete, hatte er einen Kredit in Höhe von 60.000 INR (ca. 670 EUR) aufgenommen, den er nicht zurückgezahlt hatte. Deshalb war er nicht in der Lage, den Lebensunterhalt für unsere Familie vollständig zu erbringen. Wir haben kein Land für landwirtschaftliche Arbeiten und sind daher vollständig von den Einnahmen aus dem Barbierladen abhängig.

Mein Vater verdiente früher 4.000 INR (ca. 45 EUR) im Monat und die Ausstattung des Friseursalons war sehr begrenzt. Er überlegte, wie er von seinem Tageseinkommen die Haushaltskosten bestreiten oder den Kredit abbezahlen könnte. 

Als ich in das Patenschaftsprogramm von World Vision Indien aufgenommen wurde, wurde eine Umfrage zum wirtschaftlichen Status durchgeführt. Dabei wurde ermittelt, ob unsere Familie mit wirtschaftlicher Entwicklungshilfe unterstützt werden sollte. Mein Vater erhielt daraufhin ein Startkapital von 15.000 INR (ca. 167 EUR). Damit hat er zwei große Frontspiegel und zwei Friseurstühle gekauft, um seinen Friseurladen besser auszustatten. Das monatliche Einkommen meines Vaters stieg um 50 %, von 4.000 INR (ca. 45 EUR) auf 8.000 INR (ca. 90 EUR). Mit dem gestiegenen Monatseinkommen hat er einen Laden gemietet und Friseurartikel wie Kämme, Scheren, Rasiermesser, Spiegel und eine Schublade angeschafft. Jetzt ist die Kundschaft im Laden gewachsen. 

Der Kredit wurde mit dem Geld zurückgezahlt, das er jeden Monat sparte. Jetzt hat mich mein Vater in einer Privatschule angemeldet und ich gehe zur Kindergartenstufe dorthin. Mein Vater ist nun in der Lage, selbst für den Unterhalt der Familie zu sorgen. Mein Vater sagt: ,Wenn wir nicht die Hilfe von World Vision Indien erhalten hätten, hätten wir die Situation unserer Familie nicht ändern können‘.“

Bhumis Geschichte