Wasser und Hygiene für Rohingya in Bangladesch

Lebensrettende WASH- Maßnahmen für Rohingya-Flüchtlingslager und Aufnahmegemeinschaften in Ukhiya Upazila, Cox’s Bazar-Distrikt

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Finanziert von:

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, unterstützt Mütter und deren Kinder in Entwicklungsländern und leistet auch Hilfe in humanitären Krisen. Darüber hinaus ist es in der Anwaltschaftsarbeit, zum Beispiel gegen den Einsatz von Kindersoldaten, aktiv.

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In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler

Projektzeitraum:

Mai - November 2020

Land:

Bangladesch

Finanzvolumen:

1.463.515,89 € (davon 1.376.891,43 € von UNICEF und 86.624,46 € von Aktion Deutschland Hilft)

Projektbeschreibung:

Drei Jahre nachdem mehr als 740.000 Rohingya aus Myanmar vertrieben wurden, leben mehr als 914.000 Flüchtlinge im weltweit größten Flüchtlingslagern im Distrikt Cox's Bazar in Bangladesch, von denen etwa 80% Frauen und Kinder sind. Die Menschen leben in den Lagern auf engstem Raum und sind prekären Bedingungen und Einschränkungen ausgesetzt. Zusammen mit der betroffenen Bevölkerung in den Gastgemeinden, die sich ihre Dörfer nun mit den Flüchtlingen teilen, hat die Zahl der Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen, 1,3 Mio. erreicht. World Vision setzt sich in den Lagern für sauberes Wasser ein, baut sanitäre Einrichtungen, führt Veranstaltungen zur Hygieneförderung und zur Verhinderung der Ausbreitung von COVID 19 in den Gemeinden durch und sorgt für die Entsorgung fester Abfälle. Die Flüchtlingsbevölkerung der Rohingya ist aufgrund der überfüllten Lager, der gemeinsam genutzten Infrastruktur und des allgemein niedrigen Gesundheitsniveaus der Rohingya vor dem Hintergrund langjähriger Defizite in der Gesundheitsversorgung einem besonderen Gesundheits-Risiko ausgesetzt, vor allem derzeit im Zusammenhang mit COVID 19. Obwohl sich zwar die humanitäre Lage in den vergangenen drei Jahren in Hinsicht auf die Versorgung der unmittelbaren lebensnotwendigen Bedürfnisse der Flüchtlingsbevölkerung deutlich verbessert hat, ist insbesondere die Situation von Kindern, Frauen und Menschen mit Behinderungen nach wie vor kritisch, was den Zugang zu sauberem Trinkwasser, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen und -dienstleistungen betrifft . World Vision hat seine Arbeit in den Flüchtlingslagern im September 2017 aufgenommen und beschäftigt derzeit eine Vielzahl nationaler und internationaler Mitarbeiter vor Ort (505 Mitarbeiter und 1.100 Vermittler). Es sind erfahrene Ingenieure für WV tätig, die bereits Baumaßnahmen im Rahmen von WASH-Projekten unterstützt haben und mit den neuen Bauplänen und Umsetzungsansätzen in den Lagern und Aufnahmegemeinschaften gut vertraut sind. Gegenwärtig führt WV in mehr als sechs Lagern mit finanzieller Unterstützung von UNICEF, GAC und DFID/UNOPS, DFAT und NFAT Maßnahmen durch. Seit Ausbruch der Krise hat WV in Partnerschaft mit UNICEF in den Lagern 7, 8E, 8W und 15 insgesamt 447 Toiletten, 246 Tiefbrunnen und 322 Badkabinen gebaut und damit insgesamt mehr als 58.903 Personen erreicht.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projektes ist die Durchführung lebensrettender WASH-Maßnahmen für die Menschen, die in den Rohingya-Flüchtlingslagern leben sowie in den Aufnahmegemeinden in Ukhiya Upazila, Cox's Bazar-Distrikt.  Es soll das Bewusstsein vulnerabler Kinder und Familien in den Lagern bzgl. der Gefahren, die mit der Ausbreitung von Covid-19  für die öffentliche Gesundheit eingehen,  geschärft werden und ihre Fähigkeit erhöht werden, individuelle Maßnahmen in den Haushalten und in der Gemeinschaft zu ergreifen, um die Risiken zu verringern. Dabei soll es zu einer Verbreitung kulturell angemessener Informationen über Hygienepraktiken und zu einer Bereitstellung von wichtigen Hygieneprodukten für eine Verhaltensänderung innerhalb der Gemeinden kommen. Des Weiteren sollen alle in den Lagern lebenden Flüchtlinge jederzeit einen einfachen und sicheren Zugang zu ausreichenden, zweckmäßigen und akzeptablen sanitären Einrichtungen erhalten. Im Rahmen des Projektes ist der Bau, Betrieb und Instandhaltung von Toiletten, Badkabinen und Handwascheinrichtungen geplant und auch die Entsorgung von Fäkalschlamm und von festen Abfällen soll organisiert werden. Alle in den Lagern lebenden Flüchtlinge sollen regelmäßigen, ausreichenden und gerechten Zugang zu sicherem Wasser zum Trinken und für häusliche Bedürfnisse haben, das ihren individuellen Bedürfnissen nach Sicherheit und Würde entspricht. Weiterhin ist der Bau, Betrieb und zur Instandhaltung eines neuen mittelgroßen gechlorten Wasserversorgungsnetzwerkes und einer Wasseraufbereitungsanlage geplant. Es sollen Bohrbrunnen und Wasserreservoirs angelegt werden sowie Tiefbrunnen gebaut, betrieben und instandgehalten werden und eine regelmäßige Überwachung der Trinkwasserqualität sichergestellt werden. Bei allen Maßnahmen wird ein besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse der oft besonders vulnerablen Kinder, Frauen und Menschen mit Behinderungen gelegt. World Vision wird eng mit den Gemeinschaften und lokalen Partnern zusammenarbeiten, um die Nachhaltigkeit des Projektes zu gewährleisten. Die gesamte Projektumsetzung wird unter Beachtung strenger Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung einer Ausbreitung der COVID 19-Pandemie ablaufen.

An wen richtet sich die Hilfe?

Zielgruppe der Intervention sind insgesamt 39.648 Flüchtlinge in den Lagern 7 (Block C&D), 8E (Block C&E) und 15 (Block C, D&E), welche mit einem Zugang zu einer verbesserten Wasserversorgung und sanitären Einrichtungen, einer umfassenden Hygieneförderung und Notfallvorsorge unterstützt werden sollen. Dabei handelt es sich um 9.161 Haushalte bzw. um 9.982 Frauen, 8.021 Männer, 10.640 Mädchen und 11.005 Jungen. Zusätzlich zu den Flüchtlingen in den Lagern werden die Aufnahmegemeinschaften von den genannten Maßnahmen profitieren.