Projekt zur Armutsbekämpfung in Georgien

ERTAD – Empowerment, Resilience, Transformation and Development

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Finanziert von:

Sida (Swedish International Development Cooperation Agency) ist die schwedische Behörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit mit Sitz in Stockholm und wurde 1995 gegründet. Sie verfolgt das Ziel, die Armut in der Welt zu reduzieren.

Projektzeitraum:

Januar 2023 - Dezember 2026

Land:

Georgien 

Finanzvolumen:

54.500.000 Schwedische Kronen (ca. 4,9 Mio. Euro), davon 100% von Sida

Projektbeschreibung:

Zur Bekämpfung der globalen Armutssituation wurde 2016 die „Poverty Alleviation Coaliation (PAC)“ gegründet. Sie verwendet einen innovativen Ansatz „Ultra-Poor Graduation“ (UPG), um die weltweite Armut zu lindern. Ziel ist es die „Ultra Poor“ mit einem umfassenden, multi-sektoralen Ansatz zu befähigen, auf positive und produktive Weise an der lokalen Wirtschaft und Gemeinschaft teilzuhaben. Georgien, das eines der höchsten Armutsraten in Europa verzeichnet, wurde im Rahmen dessen 2021 als eines der Länder ausgewählt, in dem der PAC-Ansatz eingeführt werden soll. Obwohl Georgien regelmäßig als Land mit mittlerem Einkommen eingestuft wird, sind große Teile der Bevölkerung von Armut betroffen. Nicht alle Bürger und Bürgerinnen in Georgien haben die gleichen Chancen auf Wohlstand sowie Teilnahme am wirtschaftlichen und sozialen Leben. 2017 lebten 32 % der Bevölkerung von weniger als 2,5 $ am Tag.  2021 stellte die Weltbank zudem fest, dass 16 % der Bürger und Bürgerinnen von anhaltender Armut betroffen sind, ein Indikator dafür, dass vorhandene Instrumente zur Armutsbekämpfung nicht greifen. Insbesondere Frauen, Kinder und andere stark gefährdete Gruppen fallen durch das ohnehin unzureichende Netz der sozialen Sicherung.

Um langfristig den sozialen Frieden, die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Stabilität in Georgien zu wahren, ist die soziale Eingliederung der ärmsten Teile der Bevölkerung ein Muss.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, einen Beitrag zur Armutsbekämpfung in Georgien zu leisten. Konkret zielt das Projekt darauf ab, durch die Einführung des UPG-Ansatzes die Wiederstandfähigkeit der ärmsten Haushalte in fünf Regionen Georgiens zu erhöhen, sowie die Grundsätze und Maßnahmen des UPG-Ansatzes in nationale und subnationale Armutsbekämpfungsprogramme einzubeziehen, um so die Bemühungen der georgischen Regierung zur Armutsbekämpfung zu unterstützen.

Im Rahmen des Projekts werden unter anderem folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Entwicklung von 780 individuellen Haushaltsförderungsplänen, die die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Haushalte auf ihrem Weg aus der Armut berücksichtigen.
  • Organisation von 39 Schulungen zur Aufklärung der Haushalte über ihre Rechte sowie den Zugang sozialen und finanziellen Dienstleistungen.
  • Einrichtung einer behördenübergreifenden UPG-Koordinierungsgruppe
  • Ausbildung von 39 Sozialarbeiterinnen und -arbeiter als UPG-Anleitende zur Unterstützung der identifizierten ärmsten Haushalte
  • Schulung von 160 Beamtinnen und Beamten im Rahmen des UPG-Ansatzes, als direkte Ansprechpartner in den Gemeinden im Rahmen der Armutsbekämpfungsmaßnahmen

An wen richtet sich die Hilfe?

Direkt von dem Projekt profitieren 780 besonders gefährdete Haushalte in 5 Regionen Georgiens, die auf ihrem Weg aus der Armut, mit Hilfe des UPG-Modells, unterstützt werden. Darüber hinaus erhalten 39 Sozialarbeiterinnen und -arbeiter sowie 160 Beamtinnen und -beamte Schulungen zum UPG-Ansatz. Die Menschen in den Zielgemeinden, insbesondere die am stärksten gefährdeten und benachteiligten Bevölkerungsgruppen wie Kinder, Jugendliche und Frauen profitieren indirekt von der verbesserten Integration und Reaktionsfähigkeit des staatlichen Sozialsystems als Ergebnis der Einbindung des UPG-Ansatzes.