Nothilfe in der Ukraine

Nothilfe für die von der Ukraine-Krise betroffenen Binnenvertriebenen und Gastgemeinden in der Oblast Chernivtsi

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Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Juni 2022 - Januar 2023

Land:

Ukraine

Finanzvolumen:

2.036.266,30 Euro finanziert durch Aktion Deutschland Hilft

Projektbeschreibung:

Die Ukraine-Krise wurde zu einer der komplexesten Notsituationen der Welt und zur am schnellsten wachsenden Vertreibungskrise weltweit. Über 15,7 Millionen Menschen in der Ukraine sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, davon acht Millionen Binnenvertriebene (OCHA IDP Situation Overview, 2022). Die meisten fliehen in die Oblaste in der Zentral-, West- und Südwestukraine (z. B. Lviv, Zakarpatska, Kirovohradska und Chernivtsi), die an Polen, die Slowakei, Ungarn und Moldawien angrenzen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen in der Ukraine konzentrieren sich auf die Oblast Chernivtsi, wo mehr als 100.000 UN-registrierte Binnenvertriebene (darunter 33.000 Kinder) Hilfe benötigen. Die militärische Invasion hat die Vulnerabilität und die Bedürfnisse von Millionen Ukrainerinnen und Ukrainern exponentiell erhöht. Die andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen in den östlichen Gebieten sind die Hauptursache für die Abwanderung der Menschen nach Westen. Der schnelle und massive Zustrom von Vertriebenen in der Westukraine könnte die nationalen Hilfskapazitäten überfordern. Da die kriegerischen Handlungen immer wieder neue Orte betreffen und die Menschen so möglicherweise mehrfach vertrieben werden, ist mit einem exponentiellen Anstieg der Not zu rechnen. In allen Oblasten der Ukraine sind die Menschen mit Beeinträchtigungen ihres Einkommens, ihrer Lebensgrundlagen, grundlegender sozialer Dienste und Schutzmaßnahmen, mit der Beschädigung oder Zerstörung ihrer Häuser und mit Engpässen bei Nahrungsmitteln, Medikamenten, Wasser und anderen lebenswichtigen Gütern konfrontiert. Vor allem im Westen des Landes sind Binnenvertriebene zunehmend gefährdet, insbesondere Frauen, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Deshalb wird dringend lebensrettende und lebenserhaltende Soforthilfe benötigt, um die schnell wachsende Zahl der vom Konflikt betroffenen Personen und Haushalte im Westen der Ukraine zu unterstützen.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projekts ist es, die unmittelbaren sektorübergreifenden Bedürfnisse der vom Konflikt betroffenen Bevölkerung zu decken, indem Binnenvertriebene und Aufnahmegemeinschaften in der Oblast Chernivtsi mit Bargeld unterstützt werden. Die einkommensschaffenden Maßnahmen sind stark zurückgegangen: 53 % der im März befragten ukrainischen Erwerbstätigen haben seit Beginn des Krieges ihren Arbeitsplatz verloren. Darunter verfügen nur 25 % über ausreichende Ersparnisse für bis zu zwei Monate (Rating Group Poll, 2022). Bei der Frage nach dem dringendsten Bedürfnis nannte die größte Zahl der Binnenvertriebenen Bargeld als finanzielle Unterstützung (45,2 %), gefolgt von Medikamenten (6,5 %) (IOM Ukraine Assessment, 2022). Mehrzweck-Bargeldhilfe ist nach wie vor die am besten geeignete Hilfsmaßnahme, wo immer Märkte und Bankensysteme funktionieren, da diese Modalität Binnenvertriebenen mehr Flexibilität und Verhandlungsmacht bietet als Gutscheine oder die direkte Verteilung von Gütern, um an die richtigen Güter für ihre Familien zu gelangen. Die Verteilung von Bargeld wahrt außerdem die Würde der Empfänger, welche so selbst entscheiden können, wie sie das Bargeld einsetzen, um ihre Vielzahl an Bedürfnissen bestmöglich zu befriedigen. Außerdem werden auf diese Weise lokale Märkte, auf denen die grundlegenden Güter weiterhin erhältlich sind, nicht durch den Zustrom von Hilfsgütern aus dem Ausland geschädigt. Deshalb wird World Vision 6.000 vom Konflikt betroffene Haushalte in Flüchtlings- und Aufnahmegemeinschaften mit Bargeld versorgen, um ihre grundlegendsten Bedürfnisse so schnell wie möglich zu decken. World Visions „Last-Mile-Mobile-Solution“-Technologie, eine flexible digitale Anwendung, wird für die Registrierung der Haushalte eingesetzt, um die Duplizierung von Daten zu verhindern, die Verantwortlichkeit zu stärken und die Daten der Teilnehmenden zu schützen. Darüber hinaus werden Systeme eingesetzt, die sicherstellen, dass alle Bevölkerungsgruppen (einschließlich der am meisten gefährdeten) angemessen über die Projektaktivitäten informiert werden und Zugang zu sicheren Feedback- und Reaktionsmechanismen haben.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich an 7.336 Haushalte (18.000 Personen) aus der konfliktbetroffenen Binnenvertriebenen- und Aufnahmebevölkerung in der Oblast Chernivtsi. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die am stärksten gefährdeten Haushalte gelegt. Hierzu gehören zum Beispiel Haushalte mit Kindern, alleinerziehende Haushalte, Frauenhaushalte, Haushalte mit schwangeren oder stillenden Frauen, Haushalte mit älteren Menschen und Haushalte mit geistig oder körperlich behinderten sowie chronisch kranken Mitgliedern.