Ukraine Global

Verbesserung operativer und struktureller Standards von Hilfsmaßnahmen im Rahmen der Ukraine-Krise und anderer Krisen durch stärkere Core Humanitarian Standard-Mechanismen und Rechenschaftspflicht

Logo Aktion Deutschland hilft

Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Oktober 2022 - Dezember 2024

Land:

Ukraine

Finanzvolumen:

2.500.059 Euro finanziert durch Aktion Deutschland Hilft 

Projektbeschreibung:

World Vision reagiert derzeit auf 46 Katastrophen in 47 Ländern mit rund 30,1 Millionen betroffenen Menschen (Stand: August 2022). Um diesen humanitären Auftrag weltweit weiterhin qualitativ, nachhaltig, und entlang internationaler Standards nachkommen zu können, arbeitet World Vision kontinuierlich an der Prüfung und Verbesserung seiner Maßnahmen. In regelmäßigen Abständen unternimmt World Vision in Kooperation mit CHS (Core Humanitarian Standard) eine Selbstprüfung und erstellt Verbesserungspläne, um Menschen in Not in das Zentrum jeder Krisenantwort zu stellen und ihnen gegenüber rechenschaftspflichtig zu bleiben. Die Einsätze in der Ukraine und im Sudan bieten wichtige Gelegenheiten, geplante Verbesserungen in zwei sehr unterschiedlichen Kontexten zu testen und zu standardisieren, sodass sie replikationsfähig und in einem breiteren Spektrum von Maßnahmen anwendbar sein werden.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das Projekt umfasst fünf Unterziele aus den identifizierten Lücken des CHS-Verbesserungsplans, die jeweils die Aufbereitung und/oder Entwicklung von Rahmenwerken, Schulungen und Wissenstransfers umschließen.

  1. Verbessertes organisatorisches Lernen:
    Neue Ansätze für das organisatorische Lernen sind erforderlich, um substanzielles Feedback von Betroffenen, Partnern und Durchführenden in „Echtzeit“ einzubeziehen. Dies erleichtert eine wirksame Entscheidungsfindung, insbesondere in instabilen Kontexten wie der Ukraine und dem Sudan. Außerdem zielt dieser Teil des Projekts darauf ab, Ansätze zur besseren Identifizierung der am stärksten gefährdeten Personen zu ermitteln und praktische Evaluierungsprozesse in Echtzeit in komplexen, unbeständigen Kontexten zu implementieren.
  2. Verantwortung für die Umwelt:
    World Vision ist sich seiner Verantwortung bewusst, die Auswirkungen der humanitären Maßnahmen auf die Umwelt sowie die Notwendigkeit des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen – ohne außer Acht zu lassen, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Anhand der Kriseneinsätze in der Ukraine und im Sudan wird World Vision sein Wissen und seine Kapazitäten im Umweltschutz ausbauen, indem es die erstellten Rahmenwerke und Leitlinien für andere Maßnahmen nutzt.
  3. Einbeziehung und Schutz von Daten betroffener und ausgegrenzter Menschen:
    Zu verstehen, welche Daten gesammelt werden, warum und wie sie verwendet werden, ist die Grundlage für den Vertrauensaufbau mit von Krisen betroffenen Menschen. Die Hilfsmaßnahmen in der Ukraine und im Sudan stützen sich auf eine Reihe von digitalen Plattformen und Prozessen zur Verbesserung der Effizienz. In der Ukraine passt World Vision seine Ansätze an die Kapazitäten einer digital versierten Bevölkerung mit breiter Internetabdeckung an, was vielfältige Möglichkeiten für die Kommunikation mit und Unterstützung von Menschen auf der Flucht eröffnet. Diese Kommunikationskanäle müssen in der Lage sein, mit sensiblen und nicht-sensiblen Rückmeldungen und Beschwerden umzugehen und für Menschen auf der Flucht zugänglich zu sein, insbesondere für stark gefährdete und technisch weniger versierte und ausgerüstete Bevölkerungsgruppen.
  4. Lokalisierungsansätze unterstützen Programmqualität und Strategien für Nachhaltigkeit und Ausstieg:
    Die Notwendigkeit, robuste und flexible Lokalisierungsprozesse zu etablieren und die Kapazitäten lokaler Organisationen zu stärken, wurde von Beginn der Ukraine-Krise an deutlich. Lokale Akteure haben einen unschätzbaren Mehrwert, waren jedoch oftmals mit den zentralen Konzepten oder Prozessen einer prinzipienorientierten humanitären Hilfe nicht vertraut. In der Ukraine und im Sudan werden Anstrengungen unternommen, um einen kooperativen Dialog mit lokalen Partnern zu führen und deren Kapazitäten zu humanitären Standards zu stärken. Im Mittelpunkt dieser Maßnahme steht die gemeinsame Ausarbeitung von Projektausstiegsstrategien, um sicherzustellen, dass Kapazitäten und Finanzierungspläne auch nach dem Ausstieg von World Vision aus der Hilfe bestehen bleiben.
  5. Aufbau von Kapazitäten innerhalb der humanitären Arbeit:
    Erfahrungen aus den Kriseneinsätzen in der Ukraine und im Sudan machen deutlich, wie wichtig eine standardisierte, aber flexible Programmarbeit für das Management groß angelegter Maßnahmen ist. Personal ist von zentraler Bedeutung, um sicherzustellen, dass solide Standards für die humanitäre Arbeit von World Vision und Partnern eingehalten werden. Die Stärkung der humanitären Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von World Vision zielt u. a. auf eine verbesserte Kommunikation mit Gebern und eine bessere Koordinierung zwischen Organisationen ab und gewährleistet eine qualitativ hochwertigere und schnellere humanitäre Hilfe, die im Rahmen der humanitären Standards umgesetzt wird.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich in erster Linie an betroffene Menschen der Ukraine-Krise, die ins Zentrum dieser Maßnahmen gestellt werden. Parallel konzentriert sich das Projekt auf die konkrete Unterstützung der lokalen Partner. Des Weiteren werden in einem überschaubaren Umfang Menschen im Sudan von der Umsetzung der Pilotmaßnahmen profitieren. Langfristig sollen entwickelte, erprobte und validierte Standards in allen Krisenkontexten, in denen World Vision tätig ist, zum Einsatz kommen.