Burkina Faso

Verbesserung der Ernährungssicherheit und der Selbstversorgung von Binnenvertriebenen und Aufnahmegemeinschaften, insbesondere von Jugendlichen und Frauen in der Region Boucle du Mouhoun

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Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Juni 2022 - April 2023

Land:

Burkina Faso

Finanzvolumen:

370.000 Euro finanziert durch Aktion Deutschland Hilft 

Projektbeschreibung:

Die derzeitige Krise in Burkina Faso, ausgelöst durch bewaffnete Konflikte, Massenvertreibungen und Klimawandel hat direkte Auswirkungen auf mehr als 5 Millionen Menschen, von denen sich 3,5 Millionen Menschen in akuter humanitärer Notlage befinden. Nach Angaben der UNO Flüchtlingshilfe stieg die Zahl der Binnengeflüchteten Mitte des Jahres 2022 allein in Burkina Faso auf 1,9 Millionen Menschen an und nahm somit um 40 % im Vergleich zum Vorjahr dramatisch zu. Frauen und Kinder sind nach wie vor am stärksten von Vertreibung betroffen und machen 22 % bzw. 61 % aller Binnenvertriebenen aus. Die anhaltende Verschlechterung der humanitären und sicherheitspolitischen Lage verschlimmert die Situation besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen, die einen eingeschränkten Zugang zu essenziellen Waren und Dienstleistungen haben, insbesondere in den für humanitäre Akteure schwer zugänglichen Gebieten des Landes. Derzeit leben in der westlich gelegenen Region Boucle du Mouhoun 77.001 Binnenvertriebene. Diese sowie mehr als 620.000 Mitglieder der lokalen Bevölkerung leiden unter Lebensmittelknappheit. Circa 85.000 Kinder sind von moderater bis akuter Unterernährung betroffen. Viele Menschen haben ihre Lebensgrundlagen und Einkommensmöglichkeiten, wie Land oder Vieh verloren. Gerade junge Menschen haben kaum noch Zukunftsperspektiven und einige schließen sich aus der Not heraus Milizen an. Da die Ursachen für die unsichere Ernährungslage in der Region vielschichtig sind, erfordert die Verbesserung der Lebensbedingungen der Binnenvertriebenen und der Aufnahmegemeinschaften einen ganzheitlichen Ansatz, der den Menschen sowohl sofortige Nahrungsmittelhilfe und Zugang zu essenziellen Dienstleistungen sicherstellt als auch Unterstützung beim Wiederaufbau und Schaffung von nachhaltigen Lebensgrundlagen gewährleistet.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projektes insgesamt ist es, die Ernährungssicherheit und die Selbstversorgung von Binnenvertriebenen und Aufnahmegemeinschaften, insbesondere von Jugendlichen, Frauen und Kindern in den Gemeinden Dedougou und Nouna in der Region Boucle du Mouhoun sicherzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Um die unmittelbare Ernährungssicherheit zu gewährleisten, werden besonders gefährdete Haushalte mit Bargeld/Gutscheinen unterstützt, die die Menschen je nach Bedarf in Waren und Lebensmittel umtauschen können. Dies stellt sicher, dass Menschen rechtsbasiert, selbstbestimmt und bedarfsgerecht diejenigen Güter erwerben können, die sie für sich als lebensnotwendig erachten. Dabei werden unter anderem auch negative Bewältigungsstrategien, wie zum Beispiel Kinderarbeit, reduziert bzw. diesen entgegengewirkt.
  • Für den Wiederaufbau und die Stärkung von langfristigen Lebensgrundlagen werden durch einkommensschaffende Maßnahmen das wirtschaftliche Wohlergehen der Binnenvertriebenen und Aufnahmegemeinden verbessert. Maßnahmen umfassen unter anderem die Anschaffung und Verteilung von Nutztieren; Schulungen in Viehzucht und Aufzucht von Nutztieren; Schulungen für den Lebensmittelanbau zur Sicherstellung einer ausgewogenen Ernährung; Verteilung von Saatgut und Werkzeug zur Bewirtschaftung eines Gartens oder Stück Landes; Training und Ausbildung von Jugendlichen in verschiedenen Bereichen wie Schreinerei, Reparatur elektronischer Geräte, Schönheitspflege und Anfertigung von Kunsthandwerken, um jungen Menschen eine Einkommensmöglichkeit zu schaffen und sie dazu zu motivieren, einen Beitrag zu ihren Gemeinden und der lokalen Wirtschaft zu leisten.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt arbeitet nach inklusiven und partizipatorischen Ansätzen und richtet sich besonders an gefährdete Haushalte und vulnerable Gruppen wie Frauen, Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen, sowohl aus den Gemeinden der Binnengeflüchteten als auch den Aufnahmegemeinden, um möglichen Konflikten um Ressourcenknappheit entgegenzuwirken. Insgesamt profitieren 4.620 Begünstigte von dem Projekt.