Projekt COVID-19 Nothilfe in Bangladesch

COVID-19 Notfallhilfe (COVER) zur Unterstützung der städtischen Slum-Bewohner in Dhaka

Logo Aktion Deutschland hilft

Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Mai 2020 - Oktober 2020

Land:

Bangladesch

Finanzvolumen:

380.610 € (finanziert durch Aktion Deutschland Hilft)

Projektbeschreibung:

Seit der offiziellen Infektion mit dem neuartigen Coronavirus "COVID-19" wurden bis zum 21. April 2020 weltweit insgesamt 2,45 Millionen bestätigte Fälle mit über 165.000 registrierten Todesfällen in über 207 Ländern und Territorien registriert. Am 8. März 2020 wurde in Bangladesch der erste bestätigte Fall von COVID-19 registriert. Seither steigen die Zahlen rapide an, am 27. April 2020 wurden offiziell 5.913 Fälle gemeldet und 152 Todesfälle bestätigt, während nur 50.401 Tests durchgeführt wurden, was Anlass zur Sorge gibt, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen im ganzen Land viel höher liegt.  Die Regierung von Bangladesch hat zwar einen nationalen Bereitschafts- und Reaktionsplan für COVID-19  herausgegeben, doch bestehen Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit der Regierung, den Plan auf nationaler Ebene und vor Ort umzusetzen, da die Infrastruktur unzureichend ist und es an Personal und Ressourcen fehlt. Die aus Akteuren der humanitären Hilfe in Bangladesch zusammengesetzte Arbeitsgruppe zur Bedarfsanalyse stellte fest, dass speziell im Gesundheitssektor nicht ausreichend und gut ausgestattete Krankenhäuser  zur Behandlung von COVID-19 vorhanden sind und das Gesundheitspersonal nicht ausreichend ausgebildet ist. Der vorgeschlagene Projektstandort – das städtische Zentrum von Dhaka – gehört zu den bevölkerungsreichsten Städten der der Welt. Bis zum 27. April 2020 wurden hier mehr als 2.680 COVID-19 Patienten identifiziert und mehr als 70 starben allein in der Stadt Dhaka , was mehr als ein drittel der landesweit gemeldeten Infektionen ausmacht. Das Wissen über die CoronaVirus-Krankheit, Möglichkeiten, sich zu schützen und die Ausbreitung des Virus in der Gemeinschaft zu verhindern, sind begrenzt. In den meisten städtischen Slums gibt es eine schlechte Abwasserversorgung und viele haben keinen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Wasser und sanitären Einrichtungen. Kinder sind in dieser Situation besonders gefährdet, da die Schulen geschlossen sind und die Kinder auf das Haus beschränkt und somit viel häufiger von häuslicher Gewalt betroffen sind.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projekts ist, die Übertragungen und Auswirkungen von COVID-19 auf gefährdete Kinder und ihre Familien zu reduzieren. In Zusammenarbeit mit der Regierung und anderen Akteuren der Zivilgesellschaft sollen Kapazitäten in den Gemeinden aufgebaut werden, um die Auswirkungen von Covid-19 gemeinsam anzugehen. Zur Bewältigung der Herausforderungen wurde ein multisektoraler Bereitschafts- und Nothilfeplan entwickelt, der sich auf

  1. die schnelle Erkennung,
  2. die Diagnose,
  3. die Verlangsamung der weiteren Ausbreitung und
  4. die Bereitstellung von Diensten für die betroffene Bevölkerung konzentriert.

Der Zielort des Projekts - die informellen Siedlungen von Dhaka - wurde bisher nicht in die Nothilfeaktivitäten anderer Interessengruppen einbezogen, obwohl sozioökonomische Unterstützung erforderlich ist, um die Auswirkungen der staatlichen Abriegelung abzuschwächen und Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung der Infektion umzusetzen. Um diese Ziele zu erreichen verfolgt das Projekt verschiedene Maßnahmen. Einerseits sollen spezifische Präventivmaßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung von COVID-19 getroffen werden. Eine Aktivität dieser Maßnahme ist zum Beispiel die Einrichtung einer kostenlosen Telefonhotline mit Informationen zu COVID-19. Andererseits werden Mitarbeiter*Innen des Gesundheitssystems und Freiwillige durch den Aufbau von Kapazitäten und Ausrüstung unterstützt, um auf die COVID-19 Pandemie gut reagieren zu können und die Krankheit sicher zu behandeln. Eine beispielhafte Aktivität ist die Bereitstellung von Masken, Desinfektionsmittel und medizinischen Handschuhen. Eine weitere wichtige Maßnahme ist die sektorübergreifende Unterstützung von Kindern und besonders gefährdeten Menschen, welche von der Verbreitung von COVID-19 betroffen sind, wie z. B. die direkte Verteilen von Nahrungsmitteln an 1200 bedürftige Haushalte. Als wichtige letzte Maßnahme fördert das Projekt das Engagement, die Zusammenarbeit und die Anwaltschaftsarbeit um sicherzustellen, dass Kinder geschützt sind und mit COVID-19 Notfallmaßnahmen erreicht werden. Um den Erfolg der soeben dargestellten Maßnahmen zu gewährleisten arbeitet World Vision mit bewährten Aktivitäten im Sektorbereich WASH – hier werden unter anderem Hygiene-Kits verteilt, Handwasch-Stationen in Haushalten und Schulen eingerichtet oder Schutzkleidung und Schutzanzüge verteilt.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich insbesondere an die am stärksten gefährdeten Haushalte. Zu den Auswahlkriterien gehören daher Haushalte mit Kindern, Tagelöhner, Haushalte mit weiblichem Haushaltsvorstand und extrem arme Haushalte. Das Projekt macht unter allen 15.837 Begünstigten 3512 direkt Begünstigte und 12.325 indirekt Begünstigte aus. Die Verteilung der gebietsspezifischen Begünstigten würde wie folgt aussehen:

  • Mirpur AP: Aus insgesamt 5.495 Begünstigten 1.210 direkt Begünstigte und 4.285 indirekt Begünstigte
  • Haraibagh AP: Aus insgesamt 5.825 Begünstigten 1.290 direkt Begünstigte und 4.535 indirekt Begünstigte
  • Kamalapur AP: Aus insgesamt 4.517 Begünstigten 1.012 direkt Begünstigte und 3.505 indirekt Begünstigte