Covid-19-Nothilfe in Afghanistan

Stärkung des Systems und der Dienstleistungen von Gesundheitseinrichtungen und die Sensibilisierung von Gemeindemitgliedern mit Schwerpunkt Kinderschutz

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Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

April 2020 - August 2020

Land:

Afghanistan

Finanzvolumen:

225.000 Euro € (finanziert durch Aktion Deutschland Hilft)

Projektbeschreibung:

Die Provinz Herat liegt in der westlichen Region Afghanistans. Seit der Erklärung des ersten positiven Falls von COVID-19 in Afghanistan am 24. Februar 2020 durch das Gesundheitsministerium (MoPH) hat die Ausbreitung stetig zugenommen, wobei eine mögliche rasche Zunahme befürchtet wird. In Herat sind 386 Menschen infiziert worden und 100 sind gestorben.  Die unmittelbare Nähe des Landes zum Iran, einem COVID-19-Hotspot, setzt das Land einem weiteren Risiko aus, da täglich Zehntausende von Afghanen die Grenze aus dem Iran über-queren.  Seit der Ausrufung der COVID-19-Pandemie hat sich die Situation in Herat extrem zugespitzt und stellt ein erhebliches Risiko für die gefährdeten Bevölkerungsgruppen dar, die keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten und Hygienemaßnahmen haben. Es wird erwartet, dass die Fälle in den kommenden Wochen rapide zunehmen werden. Ohne an-gemessene Früherkennungsinstrumente wird wahrscheinlich eine unbekannte Anzahl von Menschen Überträger der Krankheit sein, und Kommunikation über Hygiene, die Bereitstellung von Hygienematerial und die Stärkung der Gesundheitssysteme sind entscheidende Komponenten der geplanten Nothilfe. World Vision, andere humanitäre Akteure, die WHO und das Gesundheitsministerium in Afghanistan sind der Ansicht, dass präventive Maßnahmen der größte Schritt zur Begrenzung der Ausbreitung von COVID-19 sind. World Vision Afghanistan wird in städtischen und stadtnahen Gebieten der Provinz Herat und in Vertriebenenlagern mit mobilen Gesundheitsteams und mit dem Isolationsspital in der Stadt Herat zusammenarbeiten. Da das bestehende Gesundheitssystem überlastet und schwach ist, wird das von World Vision vorgeschlagene Projekt in Herat wichtige Lücken im Bereich Gesundheit und Hygiene schließen.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das übergeordnete Ziel des Projekts ist die Stärkung des Systems und der Dienstleistungen von Gesundheitseinrichtungen und die Sensibilisierung von Gemeindemitgliedern mit Schwerpunkt Kinderschutz. Die Projektmaßnahmen sollen dazu führen, die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen, indem mit bestehenden Gesundheitssystemen zusammengearbeitet wird um Präventivmaßnahmen auszuweiten und die Gesundheitssysteme und das Personal im Gesundheitssektor zu stärken. Dies soll auch dazu führen, das Bewusstsein der Bevölkerung für COVID-19 mit Schwerpunkt auf Kinderschutz zu schärfen. Die Maßnahmen des Projekts umfassen folgende Bereiche: Bestehende Gesundheitseinrichtungen und Gesundheitsdienste sollen durch den Aufbau von Kapazitäten und die Bereitstellung von erforderlicher Ausrüstung gestärkt werden, um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern. Beispielsweise werden Screening-Teams in den Gemeinden Verdachtsfälle identifizieren und an Gesundheitseinrichtungen vermitteln und Hygiene-Kits für betroffene Familien bereitgestellt. Zudem werden Gesundheitseinrichtungen mit Schutzausrüstung, Desinfektionsmitteln, Medikamenten, medizinischem Equipment, Anlagen zur Vernichtung medizinischer Abfälle und Handwaschstationen ausgestattet. Darüber hinaus wird World Vision Social-Distancing und COVID-19 Hygieneförderungskampagnen durchführen, um Schlüsselbotschaften zu Präventivmaßnahmen wie Händewaschen und sozialer Distanzierung zu vermitteln. Diese Maßnahme zielt auch darauf ab, über das erhöhte Risiko des Missbrauchs von Kindern und die verschiedenen Arten des Kindesmissbrauchs aufmerksam zu machen, sowie über entsprechende Meldestellen und Organisationen, an die sich für Hilfe gewendet werden kann. Ebenso werden Aufklärungskampagnen in der Gemeinde von Mitarbeitern des Gesundheitswesens und kommunalen Glaubensführern geleitet. Im Sinne der Leitlinien zu Social-Distancing wird die Aufklärungskampagne durch SMS-Inhalte transportieren, sowie durch Lautsprecherdurchsagen der kommunalen Glaubensführer. Da der Unterricht und Schulstunden aufgrund der öffentlichen Stilllegung des Alltagslebens über das Fernsehen übertragen wird, werden auch Fernsehspots zu präventiven Maßnahmen und zur Erklärung der möglichen Auswirkungen von COVID-19 auf Kinder erstellt.

An wen richtet sich die Hilfe?

Zu den Zielgruppen, auf die sich das Projekt besonders konzentriert, gehören Binnenvertriebene, Rückkehrer und Bewohner der städtischen und stadtnahen Gebiete der Stadt Herat, sowie insbesondere kürzlich aus dem Iran zurückgekehrte Personen. COVID-19 hat darüber hinaus große Auswirkungen auf die Morbidität und Mortalität bestimmter gefährdeter Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke, immunologisch geschwächte Menschen und Menschen mit Behinderungen. Die Verbreitung von COVID-19 hängt mit der schnellen Verbreitung des Virus in der Allgemeinbevölkerung zusammen. Die Krankheitssymptome sind in anderen (gesunden) Gruppen weniger schwerwiegend – dennoch müssen alle Gruppen indirekte Maßnahme ergreifen, um die Ausbreitung wirksam zu verhindern. Das Projekt samt der oben erläuterten Maßnahmen richtet sich an insgesamt 84.000 Begünstigte, darunter 12.000 direkt Begünstigte und 72.000 indirekt Begünstigte.