Projekt zur Krisenvorbereitung in Sri Lanka

Empowering Children for Disaster Risk Reduction in Nuwara Eliya, Sri Lanka

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Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Oktober 2021 - September 2022

Land:

Sri Lanka

Finanzvolumen:

350.000 Euro finanziert von Aktion Deutschland Hilft

Projektbeschreibung:

Sri Lanka gehört zu den Ländern die weltweit, am stärksten von Naturkatastrophen und extremen Wetterbedingungen betroffen sind. Die dort bereits massiv spürbaren Folgen des Klimawandels verschärfen die Situation weiter. Regelmäßig treten Dürren, Erdrutsche, Fluten, Stürme und Erdbeben auf. Sowohl die persönlichen Auswirkungen als auch die ökonomischen Verluste sind enorm. Sri Lanka gilt als ein Land mit geringem bis mittlerem Einkommen und hat nicht die notwendigen Ressourcen, um ausreichende Krisenprävention zu betrieben. Besonders während der COVID-19-Pandemie ist viel Geld in den Gesundheitssektor geflossen, das nun an anderer Stelle fehlt. Seit einigen Monaten steckt Sri Lanka zudem nun auch in einer schweren Wirtschaftskrise. Kinder sind von all dem besonders stark betroffen. Sie sind nicht nur mit den direkten Auswirkungen konfrontiert, sondern auch ihre mentale Gesundheit ist durch das permanent hohe Stresslevel gefährdet. Aufgrund der Restriktionen während der Pandemie waren Schulen, Spielplätze und Gemeinschaftsräume über einen langen Zeitraum geschlossen, wodurch viele Kinder stark gelitten haben. Besonders in den ländlichen Regionen Sri Lankas konnten die Kinder in den letzten zwei Jahren kaum zur Schule gehen, da es an der nötigen Ausstattung für Online-Unterricht fehlt.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Im Fokus des Projekts steht die Vorbereitung der Kinder auf wiederkehrende Krisen und der Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Für Kinder und Jugendliche gibt es wenig Möglichkeiten direkt mit Regierungsvertretern in Kontakt zu treten und ihre Bedürfnisse und Anliegen zu äußern. Wenn Kinder im Umgang mit Wetterextremen, Naturkatastrophen und den Folgen des Klimawandels gestärkt werden, steigt dadurch die Resilienz der Familien und somit der gesamten Gemeinde. Auf Gemeindeebene existieren bereits so genannte Children Clubs. Dort werden unterschiedliche, außerschulische Projekte zur Förderung von Kinderrechten und Kinderschutz durchgeführt. Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren besuchen die Clubs und nehmen dort an Veranstaltungen teil. Das Projekt richtet sich in erster Linie an Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Sie werden zu Change Agents ausgebildet, die in ihren Dorfgemeinschaften zur Stärkung der Krisenresilienz beitragen. Kinder, Jugendliche und staatliche Akteure werden in den Bereichen Katastrophenvorsorge, Notfallplanung und Anpassung an den Klimawandel fortgebildet. Dazu werden spezielle, altersgerechte Schulungen in den Bereichen Erste Hilfe, Sicherheit, Camp-Management, Frühwarnung sowie Suche und Rettung angeboten. Ihre neu erworbenen Fähigkeiten können die Jugendlichen gleich auch in der Praxis anwenden. In Zusammenarbeit mit den lokalen Regierungen sollen Krisenvorbereitungspläne überarbeitet und die Bedürfnisse von Kindern stärker berücksichtigt werden. Spezielle Schulungen finden nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für die Mitarbeiter der Children Clubs statt. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Regierungsvertretern und anderen NGOs umgesetzt. In Kooperation mit den anderen Stakeholdern sollen Informationsmaterialien in den lokalen Sprachen Sinhala und Tamil, darunter auch kurze Dokumentationsvideos, zur Krisenvorbereitung entstehen. Damit sollen die Gemeinden über die Schulungen hinaus erreicht und ihre Resilienz gestärkt werden. In Kooperation mit UNICEF und dem Child Fund hat World Vision eine „Kinderkonvention zur Reduktion des Katastrophenrisikos und zur Anpassung an den Klimawandel durch Kinder und für Kinder“ entworfen, für die Kinder aus der Westlichen Provinz und der Provinz Sabaragamuwa konsulitert wurden. Um dieses Dokument als nationale Richtlinie implementieren zu können, werden noch Kinder aus anderen Provinzen in den Prozess miteinbezogen.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich direkt an 3.500 Jugendliche (1.700 Jungen und 1.800 Mädchen) im Alter von 12 bis 18 Jahren aus 84 Child Clubs. Die Jugendlichen kommen aus den Regionen Wattawala, Bogawanthalawa Patana, Devon, Nuwara Eliya Town und Lindula aus dem Nuwara Eliya Distrikt (Central Province). Darüber hinaus nehmen 50 Kinderschutz- und Kinderrechtsbeauftragte an speziellen Schulungen teil und bringen ihr Wissen in ihre Communities mit. Indirekt profitieren von dem Projekt 12.000 Kinder im Alter von 6 bis 18 Jahren, die nicht direkt an den Workshops teilnehmen, die jedoch die Children Clubs besuchen. 150 von ihnen haben eine Behinderung.