Myanmar

Stärkung der Lebensgrundlagen und Kinderschutzmaßnahmen für die von der Krise betroffenen Menschen im Bundesstaat Kachin, Myanmar

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Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

November 2021 - Oktober 2022

Land:

Myanmar

Finanzvolumen:

300.000 Euro (finanziert von Aktion Deutschland Hilft)

Projektbeschreibung:

Die Verschärfung des bewaffneten Konflikts nach dem Militärputsch vom 1. Februar 2021 und die sich entwickelnden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben den Zugang der betroffenen Menschen zu Existenzgrundlagen und Schutzdiensten weiter eingeschränkt und die bestehenden Anfälligkeiten und Schutzrisiken verstärkt. Durch den bewaffneten Konflikt haben Menschen ihre Familienangehörigen verloren, Dörfer wurden beschädigt und Lebensgrundlagen wurden zerstört. Kinder haben Lernmöglichkeiten und das schützende Umfeld der Schulen verloren. Der eingeschränkte Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen (einschließlich Schule) erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Familien getrennt werden und dem Menschenhandel, riskanter oder gefährlicher Migration, geschlechtsspezifischer Gewalt sowie sexueller Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt sind. Demografische, soziale, wirtschaftliche und physische Schwachstellen wurden bei Gemeinschaftsmitgliedern im Kachin-Staat festgestellt, da sie nur begrenzt in der Lage sind, sich selbst zu schützen, und die Haushaltsmitglieder für sie sorgen müssen. Im Bundesstaat Kachin leben zahlreiche Binnenvertriebene, unter anderem in Binnenvertriebenenlagern, Kirchengeländen und buddhistischen Klöstern oder bei Familien und Freunden. Eine kleine Anzahl von Binnenvertriebenen kehrt weiterhin an ihre Herkunftsorte zurück, um sich dort mit Lebensmitteln zu versorgen, die an den Vertreibungsorten knapp waren. Die Ergebnisse einer von World Vision Myanmar im September 2021 durchgeführten schnellen Bedarfsanalyse zeigen, dass 60 % der Befragten in den letzten drei Monaten bewaffnete Konflikte in ihrer Gemeinde erlebt haben. Mehr als 75 % der Zielgemeinden sind von den Beschränkungen der COVID-19 und der aktuellen Wirtschaftskrise betroffen. 20 % der Befragten äußerten die begründete Befürchtung, dass ihre Lebensgrundlagen zerstört werden und sie sich nicht mehr erholen können. 80 % der Befragten prognostizierten einen Trend, dass sich die Ernährungssicherheit, die Ernährungsaussichten für schwangere und stillende Frauen und die Ernährungsaussichten für Kinder unter 5 Jahren in naher Zukunft in einer Krise befinden würden.

Aufbauend auf diesen Daten hat sich World Vision zusammen mit Aktion Deutschland Hilft zum Auftrag gemacht, die Erstbedarfe zur Ernährungssicherung zu decken und parallel Wege zu schaffen, denen es der betroffenen Bevölkerung ermöglicht den Nahrungsmittelbedarf selbstständig und nachhaltig besser zu gewährleisten. Es werden parallel einige ausgewählte Kinderschutzschulungen für Eltern und Familien als auch Kinderschutzhilfegruppen angeboten werden, die darauf ausgerichtet sind, die besonderen Bedarfe für Kinder in militärischer Krise und unter Covid 19 Maßnahmen, verbessert anzugehen.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Mittels modularer Trainings und Bargeldunterstützung für den Einkauf von Investitionsgütern, soll den TeilnehmerInnen des Projektes, die Basis für die Regenerierung/ Neuaufbau von Einkommensmöglichkeiten gegeben werden. Die Prozesse dorthin werden durch geschultes Personal begleitet. Gleichermaßen sollen Gemeindestrukturen und wohltätige lokale Gruppen durch Coaching gestärkt werden, eigene Projektmaßnahmen zu entwickeln, die den Dorfbewohnern zugutekommen. Kleine Projektmittel werden hierzu durch Projektantragswettbewerbe gefördert. World Vision und ADH unterstützen örtliche Strukturen, Familien und Kinder, um den Schutz von Kindern auf allen Ebenen zu erhöhen. Es werden hierzu Schulungen für Eltern und Familien angeboten und Kinder erhalten spezifische Trainings. Zusätzlich werden Kinderschutzgruppen auf Gemeindeebene etabliert (einmal für Kinder und einmal für Erwachsene), die sich jeweils mit den Problemen, Bedarfen und Lösungen auseinandersetzen werden. World Vision wird auch die Fallabfolge bei Kindesschutzverletzungen stärken. Nebst Großkampagnen und Sensibilisierung, sollen Beschwerde- und Vermittlungswege eingeführt um umgesetzt werden. Es wird zudem separate Trainings für Kinder zu Gefahren wie Minenfelder umgesetzt werden.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt ist für insgesamt 6.5000 Begünstigte in fünf Gemeinden im Kachin-Staat bestimmt. Die Gemeinden Bhamo, Momauk, Mansi, Waingmaw und Myitkyina wurden auf der Grundlage der von UNOCHA festgelegten Prioritäten ausgewählt. Die Maßnahmen zum Schutz von Kindern richten sich an besonders gefährdete Kinder und Jugendliche, die von Vernachlässigung, Missbrauch und Ausbeutung bedroht oder betroffen sind. Kinder mit Behinderungen werden durch Case-Management-Unterstützung angesprochen. Die Maßnahmen zur Sicherung des Lebensunterhalts richten sich auch speziell an Haushalte mit gefährdeten Haushaltsmitgliedern, wie z. B. Haushalte mit Frauen als Haushaltsvorstand, Haushalte mit Kindern als Haushaltsvorstand, Haushalte mit unterernährten Kindern, Kinder, die von Kinderarbeit bedroht oder betroffen sind, und Haushalte mit arbeitenden Kindern (um Kinderarbeit zu verhindern).