12.03.2020

Was hat sich getan?

Ein Jahr nach dem verheerenden Zyklon Idai

Autor: Dirk Bathe

Chanita Meque ist eine junge Mutter, die so leicht nichts aus der Bahn wirft. Doch was die Mosambikanerin am 16. März vor ihrer Haustür liegen sah, ließ sie an ihren Augen zweifeln. Ein riesiger Wels zuckte im Schlamm, den der Zyklon Idai bis vor ihre Haustür geschwemmt hatte. Der nahe gelegene Fluss war über die Ufer getreten und hatte die Umgebung überschwemmt. Auch ihr Getreidefeld – und so war der Wels ihre Rettung vor dem möglichen Hungertod für sie und ihre Kinder. Ein Jahr nach Idai hat Chanita eine andere Geschichte zu erzählen und zu feiern, denn sie freut sich auf die nächste Ernte. Die von World Vision durchgeführten Maßnahmen zur Nahrungsmittelversorgung haben dies ermöglicht. Seit dem verheerenden Zyklon hat sie nur davon geträumt ihre Kinder eines Tages wieder selbständig zu versorgen zu können. Chanita und ihre Kinder leben in einem tiefer gelegenen Gebiet im ländlichen Sofala, einem der am schlimmsten betroffenen Regionen Mosambiks. Die massiven Überschwemmungen und die zerstörerischen Winde vernichteten die wichtigste Lebensgrundlage ihrer Familie: die Ernte von zwei Hektar Land. „Wir waren gezwungen, Gelegenheitsarbeiten für die örtlichen Bauern zu verrichten, um im Gegenzug Nahrungsmittel zum Überleben zu erhalten. Wir mussten die Mahlzeiten von zwei auf eine reduzieren", erinnert sich Chanita und fügt hinzu: „Und ohne Hilfslieferungen, wären meine Kinder an Hunger gestorben“, erklärt sie.

idai Mütterhilfe
Idai, Mosambik, Hilfe, Mutter

Chanita erhält monatlich 40 Kilo Mais oder Reis, sechs Kilo Bohnen und vier Liter Speiseöl. Damit gehört sie zu den 206.000 Haushalten, die von World Vision und dem Welternährungsprogramm in Mosambik sichere Hilfe erhalten. Bei dieser Unterstützung von World Vision geht es jedoch nicht nur um die Verteilung von Nahrungsmitteln. Das Projekt soll die Nahrungsmittelproduktion ankurbeln und steigern und ermutigt die Teilnehmer, kleine Gruppen von bis zu fünf Personen zu bilden, die sich gegenseitig bei der Bearbeitung des Landes, der Aussaat und der Vorbereitung der nächsten Ernte unterstützen.

Ich hätte das nicht geschafft, wenn es nicht das Projekt gegeben hätte.
Chanita, Mutter aus dem Mosambik

„Die Lebensmittel, die wir erhalten haben, ermöglichten es mir, meine Zeit der Produktion von Lebensmitteln zu widmen, anstatt nach Arbeit zu suchen“, erklärt Chanila. Der Landwirtschaftstechniker der Regierung, Tomas Miguel sagt: „Normalerweise haben Familien in unserer Gemeinde durchschnittlich einen Hektar Erntefläche, aber durch die Zusammenarbeit können sie das Produktionsfeld erweitern und sich gegenseitig motivieren“. Chanita erntet nun die Früchte dieser Arbeit. Ihre Fläche ist von zwei auf fünf grüne Hektar gestiegen. Mais, Gurken, Hirse und Bohnen sind einige der Kulturen, die sie angepflanzt hat. Das Versprechen einer guten Ernte hat das Herz von Chanita mit Hoffnung erfüllt. „Eines Tages wird dieses Projekt zu Ende gehen und wir müssen bereit sein, für unsere eigene Versorgung zu sorgen“, sagt Chanita stolz.

Bis heute hat World Vision seit der im vergangenen März begonnenen Aktion in Mosambik, Malawi und Simbabwe mit Nahrungsmitteln 206.000 Haushalte erreicht. 

Das könnte Sie auch interessieren

Katastrophenhilfe

Nach einer Katastrophe durch Hilfsmaßnahmen Leben retten.