Großes Glück inmitten von Zerstörung
Wir möchten Danke sagen!
Ihre Unterstützung hat es Wahana Visi Indonesia ermöglicht, die Menschen nach dem verheerenden Erdbeben mit Unterkünften und Non-Food-Artikel, Ernährungssicherheit und Existenzsicherung, Wasser- und Sanitärhygiene, Kinderschutz und Ernährung zu versorgen. Als das Erdbeben in Palu das Land erschütterte, gehörte Wahana Visi Indonesien zu den ersten, die reagierten, um den Schutz der Kinder zu gewährleisten und schnell auf die unmittelbaren Bedürfnisse der betroffenen Menschen zu reagieren. Bis jetzt hat Wahana Visi Indonesia 1929 Menschen mit Familiensets (Unterkunfts- und Hygienesets), 2442 Menschen mit Wasser- und Sanitärversorgung, 36 Kinder unter zwei Jahren mit Ernährungsmaßnahmen, 1429 Kinder durch 11 kinderfreundliche Räume und 6455 Menschen mit Notfall-Lebensmittelpackungen erreicht. Bis März 2019 werden weiterhin Hilfsmaßnahmen durchführt und ab April 2019 wird mir Wiederherstellungsprojekten begonnen.
Es sollte ein besonderer Abend für Dina, 13 Jahre, werden. Schon seit langem hatte sie diesen Tag herbeigesehnt. In der Innenstadt von Palu, in der Provinz Zentral-Sulawesi, sollte eine Feier stattfinden. Festliche Umzüge, Live-Musik und Hunderte von Menschen, die tanzten waren erwartet worden, um den Geburtstag der Stadt zu feiern. Dina war alleine zuhause und für ihre kleine Schwester Masnia, 5, verantwortlich. Alle anderen Familienmitglieder waren noch unterwegs, bevor sie später zusammen auf das Fest gehen wollten.
Während Masnia badete, zitterte der Boden plötzlich stark. Das Erdbeben traf Palu stark. Innerhalb von Sekunden war die Wohnung zerstört. Überall war Staub. Dina fiel hin und konnte sich erstmal nicht orientieren, da hörte sie das Weinen ihrer kleinen Schwester aus dem Bad. Mit letzter Kraft rannte Dina ins Badezimmer, packte ihre Schwester Masnia, um dem zitternden Zuhause zu entkommen. Nicht nur ihr Haus, alle Häuser um sie herum hatte das Erdbeben zerstört. Die Menschen waren in Panik. Sie alle schrien und rannten umher. Überall hörte man Schreie von Verletzten und Menschen, die einander suchten. Jeder versuchte sich vor dem anschließenden Tsunami in Sicherheit zu bringen.
„Ich hatte große Angst. Ich habe nur an Masnia, meine Schwester gedacht. Damals weinte sie auch. Wir sind den Menschen gefolgt, um dem Wasser auszuweichen“, sagte Dina und erinnerte sich an die Situation.
Wir trugen nicht einmal Sandalen. Wir rannten so schnell wir konnten.
Dina und Masnia liefen fast eine Stunde lang nach Donggala Kodi, einem höher gelegenen Ort. Als sie vor dem Tsunami in Sicherheit waren erkannte Dina das sie allein waren. „Ich weinte, als ich mich daran erinnerte, dass unsere Eltern nicht bei uns waren. Ich dachte an Delia, meine ältere Schwester und Fadi, meinen Bruder. Ich wusste nicht, wo sie sind. Ich dachte, ich hätte meine Familie verloren. Auch Masnia schrie damals“, setzte Dina die Geschichte fort. Die beiden Schwestern verbrachten die erste Nacht im Zwischenlager in Dongala Kodi, das rund 40 Kilometer von ihrem Zuhause entfernt lag. In dieser Nacht schliefen sie ohne Bett und Decke, aber mit großer Angst. „Die Katastrophe war überall. Der Strom war aus, so dass wir nichts außer der Dunkelheit sehen konnten. Ich wollte nur meine Eltern, meinen Bruder und meine Schwester wiedersehen“, sagte sie.
Auf der anderen Seite der zerstörten Stadt erreichte zur gleichen Zeit ein Mann namens Idam, 40, verzweifelt sein jetzt zerstörtes Haus. Er suchte seine Familie. Der Mann, der als Fahrer arbeitete, war über Stunden in einer Menschenmenge eingepfercht gewesen, die alle versucht hatten, der Katastrophe zu entkommen. Er hätte sich selbst retten können und mit den anderen Menschen fliehen können, aber er wollte zurück in die Stadt und seine Familie finden.
„Ich hatte keine Angst zu sterben, solange ich meine Kinder retten konnte“, sagte Idam. Aber sein Haus stand nicht mehr. Um ihn herum befand sich nur noch Wasser und Schutt. Alles war dunkel. Idam schrie laut den Namen seiner Kinder, aber niemand antwortete ihm. „Ich suchte nach meinen Kindern, Delia, Dina, Fadi und Masnia. Ich war so verzweifelt, Ich dachte sie seien in den Trümmern begraben worden. Ich weinte und gab die Hoffnung fast schon auf, sie noch finden zu können“, sagte Idam und erinnerte sich an den schrecklichen Moment.
Doch Idam fand seine Frau Yuliana, 39, in all dem Chaos. Aber auch sie hatte nichts von ihren Kindern gehört. Sie beteten und hofften, dass es ihren Kindern gut gehen würde und sie sich gerettet hätten. Nach stundenlangen Suchen fanden sie in einem der Notlager Fasni und Delia. Sie konnten ihr Glück nicht fassen. Am nächsten Tag erhielten sie auch die erlösende Nachricht das es Dina und Masnia gut ging und sie in Sicherheit waren. „Gott sei Dank konnte ich meine Kinder am nächsten Tag treffen. Wir alle waren in Sicherheit. Niemand wurde verletzt“, sagte Idam dankbar.
Ich dachte, ich würde meine Familie verlieren. Ich hätte nicht ohne sie weiterleben können.
Derzeit lebt Dinas Familie, in einer Notunterkunft von World Vision, wo sie sicher sind und mit dem Nötigsten versorgt werden. Dina und ihre Geschwister können keine Schule besuchen, weil sie während des Erdbebens zerstört wurde, aber sie gehen jeden Tag in das nahe gelegene child friendly space. Hier können sie ausgelassen spielen, lernen und das Geschehene für kurze Zeit vergessen.