Hussam mit Schulfreunden im jordanischen Flüchtlingslager

Syrien: "Ohne Schule werden Kinder Teil des Krieges"

Was Bildung für Hussam aus Syrien bedeutet
Autor: Dirk Bathe  | 
7. März 2018
Autor: Dirk Bathe
Neue Heimat stuttgart
Unterricht im Flüchtlingslager

WV: In Deutschland gehst du auf ein Gymnasium – wie kam es dazu?

Hussam: Ich wollte immer die beste Version meiner selbst sein. Es gibt viele Menschen, die doch sehr schlau sind, die sind mein Vorbild, deswegen habe ich mir diesen Weg ausgesucht damit ich der Welt zeige was ein Syrer ist. Wir wollen keine Belastung für die Deutschen sein, wir sind hier, um mit ihnen zu leben und zu lernen. Und um dem Krieg zu entkommen.

WV: Wie empfindest du den Schulunterricht in Deutschland?

Hussam: Ganz schwierig, und etwas kompliziert. Ich bin ja nicht der einzige, der das sagt. Das sagen ja selbst die Deutschen. Aber mit dem Einsatz moderner Medien hier in Deutschland, kann man den Unterricht besser gestalten, das hilft den Lehrern und den Schülern.

WV: Wenn du jemals nach Syrien zurückgehen solltest – was nimmst du dann als Erfahrung in Bezug auf Schulunterricht mit?

Hussam: Dass man viele Sprachen lernt, und Praxisarbeit ist ja auch ein Teil der Schule, und zwar der wichtigste.

Am 15. März 2018 jährt sich der Kriegsbeginn in Syrien zum siebten Mal. Für hunderttausende Kinder bedeutet dies, dass sie fast ihre gesamte Kindheit im Krieg verbracht haben. Wir müssen jetzt handeln – sonst geht auch der Rest ihrer Kindheit unwiederbringlich verloren. Mit einer Petition für mehr Bildung für Kinder auf der Flucht und einer Live-Aktion mitten im Zentrum von Berlin, die auch Hussam vor Ort unterstützen wird, sollen noch mehr Menschen erreicht werden, die diesen Kindern helfen können.