Patenschaft: Toiletten für das ganze Dorf
Eine Toilette in der Nähe ist für Menschen in Indien keine Selbstverständlichkeit. „Um sieben Uhr morgens mussten wir hinaus aufs Feld, um auf die Toilette zu gehen. Wir Mädchen durften nie allein gehen. Der Weg zum Feld war sehr anstrengend, besonders im Sommer“, erinnert sich die 14-jährige Khusboo, Patenkind aus Indien.
Sie berichtet: „Durch die Hitze und dem Loo-Wind (Anm.: Der Loo Wind ist ein starker, heißer und trockener Sommerwind in Nordindien und Pakistan) bekam ich oft einen Hitzschlag. Manchmal kam durch den Hitzschlag auch Fieber und ich konnte nicht zur Schule gehen.
Ich bin nicht gerne ins Feld gegangen, aber wir hatten keine WahI. Manchmal habe ich zweimal überlegt, ob ich wirklich zur Toilette muss. Wir konnten nicht gehen, wann wir wollten. Wir mussten als Gruppe gehen und uns überlegen, zu welcher Zeit es am sichersten ist.“
World Vision hat ein Programm ins Leben gerufen, um im Dorf von Khusboo über Sauberkeit und Hygiene aufzuklären. Daran waren die Dorfältesten beteiligt, eine Selbsthilfegruppe und das Komitee zur Dorfentwicklung. Es wurde im Dorf viel diskutiert und Überzeugungsarbeit geleistet bis die Dorfbewohner die Notwendigkeit von Toiletten erkannten und sich dafür entschieden, sie zu bauen.
Die Familien im Dorf haben mitgeholfen und dank der Unterstützung durch World Vision und der Regierungskampagne „Für ein sauberes Indien“ wurde für jeden der 34 Haushalte im Dorf eine Toilette gebaut. Heute existiert im Dorf von Khusboo keine öffentliche Defäkation mehr.
Patenkind Khusboo geht in die neunte Klasse und sie ist erleichtert: „Dank World Vision haben wir jetzt eine Toilette in unserem Haus. Sie ist gut zu erreichen und nicht zeitlich begrenzt. Ich kann gehen, wann immer ich will – tagsüber und auch nachts."
„Wir wurden außerdem in unserem Kinderklub angeleitet, wie man Hände richtig wäscht. Es ist wichtig, dass wir uns waschen, damit wir gesund bleiben“, erklärt sie. „Das ist eine tolle Entwicklung.“