Bildung für Flüchtlingskinder in Jordanien

Frühkindliche Bildung für syrische Flüchtlingskinder in Village 2 und Village 6 des Azraq-Flüchtlingscamps

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Finanziert von:

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Mai 2020 - Dezember 2020

Land:

Jordanien

Finanzvolumen:

268.870,58 € (finanziert durch Aktion Deutschland Hilft)

Projektbeschreibung:

Im zehnten Jahr der Syrienkrise leben immer noch mehr als 5.5 Millionen syrische Flüchtlinge in Jordanien und in anderen Nachbarländern Syriens. Seit 2011 hat allein Jordanien mehr als 1,3 Millionen Syrern Zuflucht gewährt, darunter 656.103 registrierten Flüchtlingen, die zunehmend gefährdet sind, da ihre Ersparnisse, Vermögen und Ressourcen längst erschöpft sind. Rund 123.848 dieser Flüchtlinge leben in zwei Flüchtlingscamps, während die übrigen in städtischen und ländlichen Gebieten, vor allem in den nördlichen Gouvernements und in Amman, angesiedelt sind. Die Zahl der syrischen Flüchtlinge, die sich im Flüchtlingscamp Azraq aufhalten, beträgt laut dem UNHCR 40.726. Mehr als 45% der Gesamtzahl der Flüchtlinge sind unter 12 Jahre alt. Als Herausforderung gestaltet sich die Verbesserung der Bildungsqualität in Jordanien, insbesondere in den Flüchtlingslagern. Im Azraq Camp beträgt die Zahl der schulpflichtigen Kinder 10.531; davon sind 9.837 in der formalen Schule eingeschrieben, aber laut UNHCR sind 17% der schulpflichtigen Kinder nicht in der Schule. Weitere 1.315 Kinder besuchen den Kindergarten und andere Kleinkindangebote wie Kindertagesstätten. Im Azraq-Camp bereiten qualitativ hochwertige frühkindliche Bildungsmaßnahmen (Early Childhood Development) die Kinder besser auf den Eintritt in die Schule vor und verringern die Wahrscheinlichkeit, dass sie zurückbleiben oder ganz der Schule fernbleiben. Dieses Angebot wird von den syrischen Familien im Camp stark nachgefragt und dringend benötigt, um Entwicklungs- und Bildungsmeilensteine zu erreichen, aber sowohl Bildungsangebote als auch kinderfreundliche Programme sind knapp.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das Projekt ermöglicht die Fortführung der durch World Vision etablierten Zentren für frühkindlichen Bildung, welche seit 2014 von World Vision im Azraq Camp geleitet werden. Frühkindliche Bildung wird in Jordanien in drei Stufen eingeteilt: Krippe, KG1 und KG2, wobei ein Zyklus jeweils sechs Monate beträgt. Das Projekt unterstützt Kinder in den Stufen KG1 und KG2 wie folgt:

  • Weiterführung von zwei Kindergärten mit Aufnahmekapazität von insgesamt 1.600 Kindern im Alter von 4-6 Jahren in Village 2 & 6 im Azraq Camp
  • Durchführung von Kunst- und Musikangeboten für 750 Kinder
  • Elternbildung für 280 Eltern von Kindern zwischen 0-6 Jahren, mit Fokus auf frühkindlicher Bildung und Erziehungskompetenzen
  • Schulung von 400 Eltern von Kindern im Alter von 4-6 Jahren zu frühkindlicher Bildung, persönliche Hygiene, psychologische, physische und emotionale Bedürfnisse von Kindern in dieser Alterskategorie, etc. 
  • Etablierung von 8 Elternkomitees
  • Schulung von 44 Lehrern, um eine verbesserte und kindgerechte Lernumgebung für Kinder zu schaffen
  • Durchführung von Sensibilisierungskampagnen für Lehrer und Eltern zu Themen wie Bildung, Kinderrechte und Teilhabe

Dabei trägt das Projekt insbesondere den Bedürfnissen von Kindern mit Behinderungen Rechnung, um ihnen gleiche Chancen in einer sicheren und geschützten Umgebung zu gewährleisten. Ebenso werden die Eltern in Elternsitzungen und Lobbyarbeit einbezogen, um sicherzustellen, dass die Gemeinschaft den Bildungsprozess der Kinder positiv begleitet.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich insbesondere an 2.350 Kinder im Alter von 4-6 Jahren im Flüchtlingscamp Azraq. Davon leben 1.600 Kinder in Village 6 und 750 Kinder in Village 2. Darüber hinaus werden im Rahmen der begleitenden Aktivitäten in der Elternarbeit mehr als 680 Eltern/Betreuer in den Bereichen Elternberatung und Interessenvertretung angesprochen und unterstützt.