Kinderrechte stärken
Konflikte innerhalb der Familien treffen vor allem die Kinder
In Indien leben rund 400 Millionen Kinder – so viele wie nirgendwo sonst auf der Welt. Leider werden diese Kinder so wenig geschützt wie an kaum einem anderen Ort. Untersuchungen der indischen Regierung und von UNICEF zeigen, dass mehr als 50 % der Kinder Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch erleiden – meist durch Familienangehörige oder Betreuungspersonen. Mädchen sind besonders stark betroffen. Häufig werden sie noch minderjährig verheiratet. Mit Kinderarbeit versuchen die Familien, ihr Einkommen aufzubessern: Über vier Millionen Kinder unter 14 Jahren müssen in der Industrie oder Landwirtschaft arbeiten, nicht wenige sogar in der Prostitution. Jedes Jahr werden 100.000 Kinder als vermisst gemeldet. Die meisten von ihnen werden entführt und als Arbeitskräfte verkauft. In den letzten Jahren hat die indische Regierung einige Gesetze verschärft, zum Beispiel gegen Kinderarbeit oder Frühehen. Ein landesweites Netzwerk aus diversen Melde- und Beratungsstellen soll Kinder schützen. Allerdings sind die staatlichen Stellen überlastet. Noch immer wird ein Großteil der Kinderrechtsverletzungen nicht geahndet. Zudem ist in den Familien und Gemeinden das Bewusstsein für Kinderrechte noch nicht verankert. Die meisten misshandelten Kinder wissen daher auch gar nicht, wem sie sich anvertrauen können.



Auswahl der geplanten Massnahmen

Kinder werden in ihren Rechten geschult und bekommen
Lebensfertigkeiten vermittelt, die ihr Selbstvertrauen
stärken

4.000 Familien werden zu Kinderrechten, gewaltfreier
und liebevoller Erziehung aufgeklärt

2 Einrichtungen werden ausgebaut und 25 Mitarbeiter
zum Umgang mit Kindern geschult, die Gewalt
erlebt haben und zeitweise dort betreut werden

Kinderklubs werden gegründet, in denen Kinder ein
friedliches Miteinander lernen