Petition gegen Kindersoldaten

World Vision startet Petition gegen Einsatz von Kindersoldaten

Reintegration und Bildung überlebenswichtig für zwangsrekrutierte Kinder

Friedrichsdorf/Berlin, 12.02.2019
 

Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision startet eine Petition gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Mit der Petition und weiteren Aktionen will die Organisation Druck auf die Politik machen, damit ehemalige Kindersoldaten befreit werden und bessere Bildungs- und Wiedereingliederungschancen bekommen. Unterstützt wird World Vision dabei unter anderem von BAP-Sänger Wolfgang Niedecken.

 

Die Petition richtet sich on- und offline an Alle, die mehr Einsatz für die Befreiung und Reintegration von Kindersoldaten fordern. World Vision strebt 20.000 Unterschriften an, die dann an den Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller übergeben werden.

 

Auch BAP-Sänger Wolfgang Niedecken, der selbst schon mehrmals in Krisengebiete gereist ist und mit World Vision das Reintegrationsprojekt „Rebound“ gegründet hat, engagiert sich im Kampf gegen den Einsatz von Kindersoldaten: „"Alles Jammern über die Situation von Kindersoldaten nützt nichts, wenn wir nicht für bessere Verhältnisse sorgen. Statt Waffen sollten wir Perspektiven exportieren. Bildung und Berufsausbildung sind extrem wichtig, um Kindersoldaten in ein ziviles Leben zu integrieren."

 

Millionen Kinder und Jugendliche sind aktuell in Konfliktgebieten gefangen. Ihr Risiko, von bewaffneten Gruppen in Dienst genommen zu werden, ist in manchen Staaten immer noch groß. Sie stellen eine billige Ressource als Kämpfer, Köche oder Sexsklavinnen dar, sind leicht beeinflussbar, nicht in der Lage ihre Rechte durchzusetzen und somit schutzlos. „Kein Kind will töten“, erklärt der Vorstandsvorsitzende von World Vision Deutschland, Christoph Waffenschmidt. „Kindersoldaten werden doppelt Opfer, denn wenn sie die Kämpfe überleben, werden sie von der Gesellschaft auch noch gebrandmarkt. Es müssen deshalb noch mehr Programme angeboten werden, damit diese Kinder die Waffen niederlegen, in ihre Familie reintegriert, gesund gepflegt werden und eine Ausbildung erhalten.“

 

Allein in der Zentralafrikanischen Republik hat sich in 2017 die Zahl der bestätigten Rekrutierungen von Kindersoldaten vervierfacht. In der DR Kongo werden vor allem im unruhigen Ostteil des Landes immer wieder Kinder als Soldaten eingesetzt. Auch im Südsudan, in Somalia und Jemen steigt die Zahl der Kindersoldaten.

 

Innocent Opwonya unterstützt die Kampagne von World Vision. Der 29jährige war einst Kindersoldat in Uganda und lebt nun in Deutschland. „Ich habe als Kindersoldat in der Armee von Joseph Kony (LRA) die Schrecken des Krieges selbst miterlebt. Ich konnte flüchten und wurde in ein Programm von World Vision aufgenommen. Heute studiere ich in Deutschland Wirtschaft. Diese Perspektiven wünsche ich mir auch für alle anderen Kinder, die heute noch als Soldaten missbraucht werden.“

 

Hier finden Sie ab 12.2. die Petition: https://www.worldvision.de/mitmachen/unsere-kampagnen/kein-kind-will-toeten

 

Weitere Infos und Material zur Petition und zum Thema Kindersoldaten finden Sie hier: https://bit.ly/2DuRwKX